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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Möchte ein wenig Mut machen.....


15.10.2004, 08:24
Hallo an alle hier,

ich möchte gerne allen Betroffenen ein wenig Mut machen, da ich aus meinem nächsten Umfeld 3 Krebsfälle kenne, die als geheilt gelten.

Ich selbst habe leider im letzten Jahr meine Mutti an der Diagnose Dickdarmkrebs verloren, muss aber dazu sagen, dass sie 6 Jahre eine sehr gute Lebensqualität hatte bis Anfang 2003 leider Gehirnmetastasen auftraten.

Meinen jetzigen Lebenspartner lernte ich 1999 kennen und war erstaunt, dass sein Vater nur 1 Arm hat (natürlich war der andere durch einen künstlichen Arm ersetzt). Mir wurde dann berichtet, dass im Jahr 1988 im Schultergelenk ein Tumor saß. Die Ärzte stellten ihn seinerzeit vor die Wahl, Bestrahlungen und Chemo zu machen oder krass gesagt, Arm ab. Ich denke eine trotzdem schiwerige psychische Entscheidung. Leider weiß ich nicht, wie man diese Art Krebs nennt. Auf jeden Fall wurde der Arm amputiert, keine Bestrahlung, keine Chemo und es geht ihm heute gesundheitlich bestens. Er geht immer noch alle 1/2 Jahr zu Untersuchungen aber nie mehr ist irgendetwas aufgetreten. Mit seinem künstlichen Arm kommt er sehr gut zurecht, bewirtschaftet sogar mit 68 Jahren alleine seinen kleinen Weinberg.

Anfang 2000 wurde bei der Mutter meines Lebensgefährten ein Tumor in der rechten Brust entdeckt (Zufallsbefund). Sie wurde Brusterhaltend operiert und anschließend ca. 20 mal betrahlt. Lymphknoten waren nicht befallen wurden aber entfernt. Auch sie geht alle 4 Monate zu Untersuchungen und erfreut sich bis heute bester Gesundheit.

Die Mutter meines Chefs hatte im Jahr 1984 mit 49 Jahren Darmkrebs mit Befall der Blase. Es wurde eine sehr schwere Totaloperation vorgenommen. Sie hat seitdem einen künstlichen Ausgang für Darm und Blase. Ich kann es ehrlich selber kaum glauben, aber sie lebt damit gut und da ich sie kenne, kann ich nur sagen, man sieht auch wirklich nichts von den künstlichen Ausgängen. Eine ganz bewunderswerte und lebenslustige Frau. Sie hatte seinerzeit nach der OP noch Chemobehandlung und sie macht auch heute noch regelmäßige Kontrollen und alles bestens.

Mir lag es einfach mal am Herzen, dies hier zu erzählen. Auch wenn es bei meiner Mum anders ausgegangen ist, schöpfe ich aus doch wieder Mut wenn ich an die 3 vorbeschriebenen Menschen denke. Nie aufgeben, denkt daran.......das wünsche ich allen hier.

Lieben Gruß Heike

PS: Eines möchte ich noch anmerken. Die Lebensfreude, die diese Menschen haben, hatte meine Mutti nicht mehr. 4 Monate nach dem Tod meines Vaters erkrankte sie an Dickdarmkrebs. Ihre Seele war krank und ich hab es nicht geschafft sie zu heilen, mein Vater hätte sicherlich mehr dazu beitragen können.

20.03.2005, 17:08
Fand Deinen Beitrag super, besonders das mit der Lebensfreude.

Ich habe seit 3 Jahren Brustkrebs mit Metastasen.

Ich lasse mich jedoch von Prognosen nicht runterziehen.
Ich weiß, daß ich es schaffen kann und lebe jeden Tag so gut wie möglich.

Das wichtigste ist, glaube ich, die psychische Verfassung.
Bei unserer Medizin wird darauf kein Wert gelegt.

Vielen Dank für Deinen Mutmacher.


Angelika