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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was sollen wir nur tun??


04.04.2002, 00:24
Hallo,

bei meiner Mutter wurde am 31.12.01 die Diagnose PAnkreas-CA gestellt.
Am 7.1. wurde meine Mutter 10 Std. operiert (nach Whipple), man hat ihr 2/3 des Magens, Duodenum ganz, linker Leberlappen(1 Metastase), 2/3 Bauchspeicheldrüse, Gallenblase und –gänge komplett sowie ein kleines Stück Dünndarm weggenommen. Der Oberarzt sprach von einer Lebenserwartung max. 1 Jahr, eher weniger. Man stellte an der Naht ein kleines „Furunkel“ fest und man wollte nach dem evtl. sich da entzündeten Faden „fischen“. Das hatte zur folge, das die gesamte Naht sich über 25cm (ca. 8-10cm tief)öffnete. Der allgemeinzustand von meiner Mutter war sehr schlecht. An manchen Tagen schafft sie es aus dem Bett heraus und etwas zu laufen, an anderen ist sie nur einfach fertig. Der Bauch ist immer noch offen, nicht mehr ganz so tief, aber nach 2 weiteren kleineren OP´s (großflächiger Nikrosenabtrag) sehr in die Weite gegangen (Durchmesser ca.20cm). Schließlich wurde sie nach 3 monatigem KH-Aufenthalt entlassen. Über Ostern war sie zu Hause, doch gestern musste ich sie wieder ins KH zurück bringen. Innerhalb von 50 min. lag sie wieder auf dem OP, da sich wieder unter der NArbe ein großer Abzess gebldet hat. Jetzt hat sie 2 Löcher im Bauch. Eigenltich sollte nächste Woche die Chemo mit Gemzar beginnen, aber bei der erneuten großen frischen Wunde wird sich wieder alles verschieben. Unser "Hauptproblem" aber ist, das meine Mutter der Meinung ist, das sie gesund ist. Obwohl med. nicht ungebildet ist erzählt sie allen Leuten, das sie operiert ist, der Tumor ist weg und ich bin geheilt. Für uns ist es sehr schwer damit umzugehen, da sie auch sehr launisch ist. Sicherlich können und wollen wir ihr nicht sagen, daß die Prognosen sehr schlecht sind. Denn dann würden wir ja auch unsere Hoffnungen aufgeben. Andererseits sagen Bekannte zu uns, man müsste ihr sagen wie es um sie steht, denn es gäbe sicherlcih Sachen, die sie noch regeln wolle. (Ich habe noch einen körperlich Behinderten Bruder und einen geistig beh. Bruder) Meine Frage an euch ist - wissen eure Angehörigen, das sie nciht mehr lange zu Leben haben? Sprecht ihr darüber?
ICh weiss echt nicht mehr weiter. Vor allem kann man ja acuh keine anderen Therapien versuchen, da sie ja der Meinung ist, sie sei gesund. Und vielleciht vertun wir so nun eine Chance????
Was soll ich tun??? Vielen Dank erst mal, das ich mir hier alles von der Seele schreiben konnte.
Euch allen wünsche ich viel Kraft

Renate

04.04.2002, 00:26
ach so, wer mir mailen möchte bitte unter:

mama@flohhopser.de[email]

13.04.2002, 23:19
Hallo Renate

meine Mutter hat die selbe Op hinter sich, hat sich aber zum glück recht gut wieder erholt und leidet auch nicht unter den beschriebenen Nachwirkungen der OP. Meine Mutter hält sich auch für gesund und gibt dies auch so an ihre Bekannten und Freunde weiter. Ich glaube, das Menschen mit so schweren erkrankungen auch das recht haben die schwere und tragweite der Krankheit von sich zu schieben. Wichtig ist mir, wie sie sich fühlt und wenn sie davon ausgeht gesund zu sein, dann kann ich sicher im Moment damit umgehen.Wichtig ist für Sie, das zu akzeptiern und umgehen lernen. Ich glaube aber, das unsere Mütter tief innen wissen und so lange es nicht ausgesprochen ist, ist es nicht so
viel Kraft für Sie und Ihre ganze Familie
Gabrielle

13.04.2002, 23:28
Hallo Gabrielle,

danke für deine Antwort. Gestern aht das erste Mal die Ärztin meiner Mutter gesagt, daß sie Metastasen in der Leber hat. Sicherlich hat sie gefragt, wie lange ihre Lebenserwartung ist, aber die Ärztin hat ihr gesagt, daß das nur der liebe Gott weiss. Sie bekommt morgen die letzte von ihrer Chemo und wird anschließend nach fast 5 monatigem KH-Aufenthalt entlassen. Meine Hauptangst war ja irgendwo, daß wir vielleciht eine Chance verpassen. Heute morgen hatte sie ein langes Gespräch mit ihrem Prof., dem sie voll und ganz vertraut. Sie kennen sich schon seit über 30 Jahren. ICh denke, sie hat nun ihren Weg gefunden und auch wir können nun besser mit ihr sprechen. In 3 Wochen will sie sogar mit mir für 1 Woche in Urlaub fahren. Danach fängt die nächste Chemo an.
Hoffen wir beide, daß wir unsere Mütter noch lange haben und das sie ohne gr. Schmerzen (davor hat sie die meiste Angst) Leben können.
ICh wünsche dir viel Kraft

Renate

14.04.2002, 09:37
Hallo Renate

vielen Dank für Deine Antwort,es tut gut zu wissen, das man in der Situation nicht alleine ist. Ich finde es gut, wenn -deine Mutter einen Arzt hat, mit dem sie auch reden kann. Mütter sind da manchmal etwas eigen:-) Wunderbar finde ich, das Deine Mutter Pläne schmiedet und mit Dir in Urlaub will, das zeigt auch, das sie leben will. Eine Chance zu verpassen, manchmal ist mehr zu viel, auch wenn es unlogisch klingt. Meine Mutter hat bis jetzt auch keine Chemo, weil es ihr soweit gut geht und Beschwerde frei ist. Das aber kann sich auch schnell ändern. Wie verträgt Deine Mutter den die Chemo? Kannst Du mir etwas dazu sagen? Wenn Du magst, kannst Du auch an meine Email Adresse schreiben, gabrielle@cybertime.ch. Es würde mich freuen, wieder von Dir zu hören
alles Gute Gabrielle