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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tod d falsche Medikamention, dringend Rat erbeten


17.11.2004, 00:08
Hallo,

hier ein Nachtrag zum Thema Kreb Odysee!

Ich wurde heute vom Chefarzt angerufen, der fragte mich nach dem Sterbetag meiner Frau aus....auf mein Nachfragen, was das sollte sagte er....Es fehlt eine große Dosis Morphium, diese Dosis wurde wohl meiner Frau versehentlich verabreicht, wahrscheinlich ist sie daran gestorben.
Scheinbar hat die Schwester bei der Berechnung ein durcheinander zwischen mg und ml bekommen.
Dies wird jetzt aber die Gerichtsmedizin klären!

Wer kennt im Falle dessen:
Einen guten Anwalt im Raum Hamburg
Worauf muss man achten
Eine richtige vorgehensweise!


Nach der Aussage vom Chefarzt standen die Prognosen wohl nicht so schlecht. Wieviel Monate oder Jahre man uns gestohlen hat wird noch geklärt.

Ich drehe bald durch......Sind denn alle Ärzte und Schwestern nur blöd?
Unsere odysee kann man in diesem Forum Nachlesen.
Brauche dringend Rat!

http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php3?id=11905

Stefan

Fantine
17.11.2004, 18:03
Lieber Stefan,
Dein Thread wurde schon so oft aufgerufen und keiner hat sich gewagt Dir zu antworten. Ich schon:
Erst mal tut es mir aufrichtig leid, dass Du so früh Deine geliebte Frau verloren hast. Es ist unsagbar schlimm für Dich und auch für Deinen kleinen Sohn.
Im Hinblick darauf finde ich es von dem Chefarzt eine Unverschämtheit Dich jetzt mit Spekulationen zu überhäufen (es fehlt eine hohe Dosis Morphium, wurde wohl vielleicht ihrer Frau verabreicht ) und was heiß die Prognosen standen nicht so schlecht, hat er nicht gesehen wie schlecht es Deiner Frau ging, und wie ihr Körper zusehends abgebaut hat? Natürlich waren auch immer wieder bessere Tage dabei (der Abend andem ihr miteinander Wein getrunken habt) und schlechtere (andem der Pfarrer da war) aber das ist ja das tückische an dieser Krankheit, ein Auf und Ab bis zum Schluß!!!!!
Sei mir nicht böse, dass ich Dir das jetzt so schreibe, aber meine Meinung dazu ist, dass man überhaupt nicht sagen kann wie lange ein Mensch mit unheilbaren Krebs noch leben wird. Auch ein Arzt nicht; Prognosen sind ausgeschlossen, was man leider ganz sicher weiß, dieser Mensch wird sterben, denn unheilbar heißt nichts anderes.
Ich habe auch viel schlimmes und tragisches mit Ärzten erlebt und bin von ihnen GEHEILT......
Gehe den Weg den Du gehen willst und dafür wünsche Dir alles alles Liebe und Gute
Fantine

18.11.2004, 00:03
Vielen Dank für deine Aufrichtige Meinung!
Was an der ganzen Sache so schlimm ist das sich jetzt das LKA damit befasst....ich hoffe inständig die finden nichts!
Das würde die Tatsache doch erheblich für mich erleichtern.
Ich könnte dann wirklich mit der Tatsache leben, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen musste.
Ich kann dann endlich in Ruhe Abschied nehmen.

Stefan

Petra Loos
18.11.2004, 09:32
Hallo Stefan,

seit wann befasst sich das LKA ( Landeskriminalamt) bei einem vermeindlichem Kunstfehler?

Liebe Grüße Petra

18.11.2004, 12:21
Da es sich hierbei um den Verdacht einer fahrlässigen Tötung handelt, ist das LKA zuständig! Sollte sich der Verdacht bestätigen werde ich als Nebenkläger mit der Staatsanwaltschaft auftreten.

Stefan

18.11.2004, 14:14
Hallo Stefan,
du kannst jetzt nur abwarten. Stell dich aber darauf ein, dass deine Odyssee noch nicht vorbei ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Chefarzt dich aus blauen Dunst heraus angerufen hat. Es werden Hinweise vorgelegen haben, die diesen Anruf notwendig gemacht haben.
Es tut mir unendlich leid, dass du deine Frau so früh und vermutlich auf so tragische Art und Weise verloren hast. Ja, auch ich glaube, dass man euch wertvolle Zeit gestohlen hat und wünsche dir, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Einen Anwalt kann ich dir leider nicht nennen. Wichtig für dich wird jetzt sein, dass du mit dem LKA in Verbindung bleibst. Wenn sich der Verdacht erhärtet, kannst du dir immernoch einen Anwalt nehmen. Im Internet wirst du sicher einige Hinweise auf Patientenanwälte finden.
Soweit mir bekannt, schaltet sich das LKA bei jedem Hinweis ein, bei dem die Todesursache nicht geklärt, oder Hinweise auf Fremdverschulden vorliegen. Verstirbt ein Patient in der Klinik, ist es eigentlich unwahrscheinlich, dass das LKA tätig wird. Da dies bei euch leider der Fall ist, wird dir weiteres Leid kaum erspart bleiben. Ich hoffe, dass ich mit meiner Einschätzung falsch liege, aber der Anruf des Chefarztes und das eingeschaltete LKA sprechen leider eine andere Sprache.

Ich wünsche dir viel viel Kraft für die nächste Zeit.

Nessie

18.11.2004, 15:28
Hallo Stefan,

Mir fehlen die Worte über die Umstände unter denen du deine Bea verloren hast, mein aufrichtiges Beileid.

Vielleicht kann dir die Internetseite: www.aerzte-pfusch.de weiterhelfen. Dort findest du Info's zu Ärzte-fehlern und Rechtsbeistand. Falls der Link nicht klappen sollte, schau mal bei Google unter Stichwort Ärzte-Pfusch. Dort kommst du auch auf diese Seite.

Ich wünsche dir alle Kraft der Welt. Alles Liebe,

Molly

18.11.2004, 16:09
Hallo Stefan,

ich kann mir vorstellen dass das alles der reinste Horror für Dich ist. Als mein Vater im Juni verstarb bekamen wir als der Bestatter ihn aus dem KH abholen wollte plötzlich auch die schockierende Mitteilung das LKA habe sich eingeschaltet und ihn "beschlagnahmt". Es folgten einige zermürbende Tage mit viel hin und her bis sich heraus stellte dass eine missverständliche oder unklare Angabe auf dem Totenschein dazu geführt hat dass die Polizei sich einschaltete. Man sagte uns die bekämen immer eine Kopie vom Totenschein. Natürlich hatten wir auch überlegt ob wir jetzt womöglich von einem Kunstfehler ausgehen müssen. Aber der hätte in unserem Fall dann wohl schon einige Zeit zurück gelegen denn mein Vater hatte nach den Komplikationen (Lungenembolie usw.) nach einer OP (wegen Darmkrebsrezidiv) dort dann über 9 Wochen auf der Intensivstation gelegen. Er war schwer krank und sein Körper hat es einfach nicht mehr geschafft. Jedenfalls denke ich dass man etwas anderes in unserem bzw. seinem Fall nicht wirklich realistisch annehmen konnte.

Bei Dir liegen die Dinge natürlich ganz anders: wenn man Dich schon von der Klinikleitung aus darauf anspricht! Es ist bestimmt richtig dass Du Dich da anwaltlich vertreten lassen willst. Auch wenn es nichts mehr ändern kann. Aufgrund meiner eigenen Erlebnisse kann ich aber nachvollziehen, was für einen Horror solche Nachrichten in einem auslösen können. Wir haben damals meinen Vater erst am morgen der Beerdigung "zurück" bekommen, das war ziemlich knapp.

Ich wünsche Dir viel Kraft nun auch das alles noch durchzustehen.

Kerstin

18.11.2004, 16:54
Hallo Stefan,
als Angehöriger einer Krebs-Patientin (im Raum Hamburg)würde mich interessieren in welchem Krankenhaus das passiert ist .
Nach meinem bisherigen Kenntnisstand darf Morphin nur von Ärzten nicht von Krankenschwestern verabreicht werden. Oder jedenfalls nur von besonders ausgebildeten Krankenschwestern.
Alles Gute und viel Kraft für Dich.

18.11.2004, 17:32
gast
dass würde ich so aber nicht sehen. manchmal ist der patient selbst in der lage das zu tun.

18.11.2004, 17:38
Hallo Daniela,

ja das ist schon richtig, dass die Patienten das manchmal selbst tun. Das aber nur über eine Pumpe, die sie per Knopfdruck betätigen und nur bis zu einer festgelegten Höchstdosis!

Gruß

Piper

19.11.2004, 17:54
Nahc dem neuesten Stand, ist meiner Frau wohl durch das verwechseln von ml und mg die FÜNFFACHE Dosis an Morphium gegeben worden. Eine selbstverabreichung war nicht möglich, ich war 24 Std am Tag bei ihr!!!!
Ausserdem hat sie sich zu sehr auf ihr Enkelkind gefreut, ist übrigens heute um 1:06 geboren worden (kerngesund!). Furchtbar ist dass meine Freude so getrübt ist! Ich werde nun die weiteren Untersuchungen abwarten.
@ Gast: Meine Frau war in der Palliativstation, dort sind die Schwestern so ausgebildet
Stefan

Petra Loos
19.11.2004, 20:00
Hallo Stefan,

wieviel Morphium war denn dass?
Liebe Grüße Petra

20.11.2004, 17:37
Hallo Stefan,
ich lese gerade dein Posting hier,,, arbeite bei einem grossen Rechtsschutzversicher und werde am Montag gleich mal in unserer Anwaltskartei nachsehen wer in Hamburg da seinen Schwerpunkt hat,,, in Arztangelegenheiten,,, Was geschehen ist kann auch ein Anwalt nicht mehr gut machen,,, aber wenn du einen guten hast dann kannst du das tun was du noch tun kannst für deine verstorbene Frau und vielleicht kann dir wenigstens der Gedanke du hast getan was du nach so einem traurigen vorfall tun konntest etwas helfen,,,
Solltest du eine Rechtsschutzversicherung für den privaten bereich haben kann ich dir nur raten das Geschehniss dort zu
melden damit dein Versicherungsschutz bestehen bleibt
Dir wünsche ich viel kraft ,,, und damit die freude irgendwann wieder zurückkehrt

21.11.2004, 12:01
Hallo Stefan! auch ich bin ganz erschüttert über den Vorfall den Du berichtest, sollte sich der Verdacht bestätigen, finde ich es ungeheuerlich, eine Krankenschwester muß doch ml und mg auseinanderhalten können...kann man sich heute den auf nichtsmehr verlassen????Es wäre ja furchtbar wenn Euch durch die Schludrigkeit vom Pflegepersonal kostbare Zeit gestohlen worden ist.Das macht es Dir dann auch noch schwerer den Verlust zu verarbeiten...Du mußt aber trotzdem nach vorn schauen, Dein Sohn braucht Dich und freu Dich trotz allem Leid an Deinem Enkelkind,es tröstet Dich sicher so ein kleines Wesen wachsen zu sehen.Es ist der der lauf des Lebens, der eine geht, der andere kommt....
Ich wünsch Dir und Deiner kleinen Familie viel Kraft für die Zukunft.
LG: Waltraud

22.11.2004, 11:30
So wie mir erklärt wurde bekam sie 1,8 mg am Tag. Die Schwester verabreichte ihr 18ml dies entspricht der 5fachen Dosis an Medikament.
Sorry aber die genauer Berechnung kann ich leider nicht, sonst hätte ich die Schwestern da auch nicht mehr rangelassen!

Grüße
Stefan

22.11.2004, 12:55
Lieber Stefan,

natürlich tut es mir leid was dir passiert ist, aber mit der Verwechslung von ml und mg, ist das schon sehr fraglich, auch die mg-Angabe zu der Dosis deiner Frau.... 1,8 mg sind etwas wenig! In der Regel wird bei tumorbedingten Schmerzen mit einer initialen Dosis von 5 mg begonnen und dann schmerzabhängig gesteigert. Die Injektionen erfolgen alle 4-6 Stunden und nicht einmal am Tag, da Morphin eine sehr geringe Halbwertszeit hat!!

Ein Versehen kann man hierbei ebenfalls aussschließen, da es einer Schwester, die derartige Injektionen jeden Tag verabreicht, auffällt, wenn sie ihre Dosis nicht mehr in die normale 5 ml Spritze bekommt, weil sie auf einmal 18 ml hat... Einen derartigen Unterschied würde selbst dem nicht-geübten Menschen auffallen! Einer Schwester auf der Palliativ-Station erst recht!

Ebenfalls fraglich ist der Anruf des Chefarztes, wegen des Todestages deiner Frau. Dafür braucht er doch nur in die Akte zu schauen!!

Gruß

Piper

22.11.2004, 12:59
Ach ja, Stefan, bezüglich der 5-fachen Menge, also 1,8 mg x 5, wären dann 9 mg! 9 mg Morphin i.v. sind definitiv nicht tödlich. Die tödliche Dosis liegt deutlich höher.......

24.11.2004, 00:39
Mein lieber, das hängt auch immer von der Gabe der Kurzinfusion ab, zum zweiten auch vom Allgemeinzustand! Die Injektion wurde auch in einer Dauerinfusion (Perfusor) eingesetzt. Bei einem angekratzten Kreislauf wäre ich mir da also nicht so sicher! Steht in der Akte der genaue Zustand? Meine Güte, dass was ich hier berichte sind meine Erlebnisse....der Verlust ist schon schwer genug, was du alles zu wissen glaubst....ein Wunderkind!!!!??? Keiner hat eine Ahnung wo das Morphium hingekommen ist, mir wäre es auch lieber wenn das ganze sich als Irrtum heraustellt!
Der Gedanke, das meine Frau vielleicht um die Erfahung gebracht wurde ihr Enkelkind zu sehen, ist schon schmerzhaft genung. Sollte es sich als "natürliches" Ableben herausstellen, bin ich wohl auch viel ruhiger.

Aber das wird die Staatsanwaltschaft alles feststellen!
DANKE für diesen Kommentar Piper.

24.11.2004, 17:29
Nein Stefan, ich bin kein Wunderkind, nur Ärztin. Für mich ist das Alltag! Die tödliche Dosis Morphin liegt im Bereich mit zwei nullen am Ende. 9 mg i.v. sind also definitiv nicht tödlich, unabhängig vom Allgemeinzustand. Das ist eine Tatsache und keine Vermutung.

24.11.2004, 18:09
Dann frage ich mich warum der Chefarzt sich kein Bild vom Tod meiner Frau machen kann! Wieso hat er mich dann angerufen? Wenn diese Dosis nich mal ansatzweise Schaden verursacht hätte? Wie gesagt im Verlauf der Krankheit meiner Frau sind mir ohnehin Zweifel an der Ärzteschaft gekommen! Es sind so viele Fehler gemacht worden, oder zu viele Dinge unterlassen worden, kann man im Forum ja nachlesen. Selbst die behandelnde Ärztin hat bedenken geäussert! Man wird sehen......oder wird da auf Kosten meiner Frau und mir versucht das verschwinden dieser Dodis aufzudecken? Das wäre die größte Sauerei, ich komm sowieso kaum zur Ruhe!
Welcher Grund auch immer, ich werde ihn über kurz oder lang erfahren! Dann werde ich die entsprechenden Kosequenzen ziehen.

25.11.2004, 17:43
Ich hätte da Zweifel ob die Staatsanwaltschaft wirklich etwas aufklären kann. Das Verhalten des Chefarztes ist schon eigenartig. Vielleicht hatte jemand Zugang zum Medikamentenschrank, der das Mittel zu einem anderen Zweck als zur Schmerzstillung braucht. So etwas soll es ja geben.
Stefan, wenn dich das nervt wass ich gesagt habe, ignoriere es einfach.

02.12.2004, 22:50
Ich möchte das Thema hier zum Abschluss bringen, ich danke allen die mir Mut gemacht haben. Und einer die mir sehr viel Kraft auf Privatem Wege macht. Für alle Betroffenen wünsche ich viel Glück und hoffentlich gute Besserung! Hört nie auf zu Kämpfen! Meine Frau hat das auch nie getan!

Alles Gute
Stefan (ohne Bea)