Seminom, 4cm, mit Gefäßinvasion
 

Hallo,

auch wir gehören nun dazu. Meinem Mann 36, wurde 1 Hoden entfernt. (Seminom, 4 cm mit Gefäßinvasion). Im CT keinerlei Auffälligkeiten.

Und nun stehen wir, wie ihr wohl alle vor der bangen Frage:

Chemo
Monochemo
Bestrahlung

Eigentlich sollte in absehbarer Zeit noch ein Kind folgen, aber letztendlich ist natürlich die Sicherheit wichtiger.

Dennoch können wir uns momentan nicht zwischen den drei Varianten entscheiden.
Da ich auch nach Suchen kaum jemanden mit gleicher Diagnose gefunden habe, habe ich nun ein eigenes Thema eröffnet und erhoffe mir aus euren Erfahrungen zu lernen.

Weshalb wird doch recht oft bei ähnlichem Verlauf (aber ohne Gefäßinvasion) eine "echte" Chemo gemacht? Reicht eine Monochemo mit Carboplatin tatsächlich nicht aus?

Ist das Risiko, später (nach 20-30) jahren an Krebs erneut zu erkranken bei der Bestrahlung höher als bei der Cheme oder Monochemobehandlung?

Über welche Risiken müssen wir uns Gedanken machen?

vielen Dank im Voraus und viel Gesundheit an euch alle!

AW: Seminom, 4cm, mit Gefäßinvasion
 

Hallo.

Meine Diagnose war:
Hodentumor mit 95% Seminom + 5% Embryonales Karzinom-Anteil
ohne Gefäßinvasion.

Hatte mich für W&S entschieden das dann aber 9 Monate nach Diagnose dann zur 3xPEB wurde. Die Wahrscheinlichkeit in meinem Fall das eine Chemo erforderlich ist lag bei 5-20%

Die Wahrscheinlichkeit bei Gefäßinvasion zur Metastisierung liegt statistisch bei 50%.

Ich persönlich würde bei dem hohen Initialrisiko, dass meines Erachtens bei deinem Mann vorliegt, zu 2xPEB tendieren.

Bestrahlung ist eigentlich fast schon 'Obsolete'. Man 'bereinigt' damit einen abgegrenzten Bereich im Körper während die Chemo ja ganzheitlich wirkt.

Ob und in welcher Anzahl okkulte Krebszellen im Körper deines Mannes vorhanden sind ist ungewiss. Bei einer Gefäßinvasion ist das Risiko halt erheblich das Krebszellen schon im Körper gewandert sind. Und ob diese dann wirksam bei einer Monocarbonchemo alle drauf gehen => das entzieht sich meinem Kenntnisstand.

Egal wie ihr euch entscheidet...die Chance ist gross das in wenigen Monaten alles wieder in ruhigeren Gewässer läuft.

Viel Erfolg und gute Grüsse,

Holger

AW: Seminom, 4cm, mit Gefäßinvasion
 

Hallo,

vielen Dank für deine Antwort. Wir haben uns schon fast für eine Monochemo entschieden.
Da kommt dein Beitrag dann wieder etwas verunsichernd dazu.

Was wir bisher gelesen und auch gehört haben ist aber fast immer, dass eine Chemo mit PEB übertrieben wäre.

Noch jemand, der vielleicht Erfahrung und/oder Wissen beisteuern könnte?

vielen Dank und alles Gute
Laria

AW: Seminom, 4cm, mit Gefäßinvasion
 

Hallo.

Hier gibt es eine 'Kitteltascheninfo'

Demzufolge ist eine Monocarbon im Falle deines Mannes mittlerweile wohl anerkannte Therapie.

In meinem Fall ist halt der Nicht-Seminom-Anteil der die initiale Behandlung bei Risikofaktoren anders aussehen lassen würde.

Ich denke mit den Info´s könnt ihr mit der Monocarbon gut leben.

Viele Grüsse,

Holger

AW: Seminom, 4cm, mit Gefäßinvasion
 

Hallo Laria!

Auch ich hatte damals (März 2009) die Diagnose Hodenkrebs erhalten. Seminom, 2,5cm mit Gefäßinvasion.
Mir wurden damals 3 Möglichkeiten angeboten.
Wait&See, Carboplatin Monotherapie oder Bestrahlung. Eine härtere Chemo mit 2 oder mehr Zyklen wurde mir damals gar nicht angedacht.
Auch ich war damals natürlich sehr verunsichert, denn die Entscheidung konnte mir/uns niemand abnehmen.
Ich habe mich für die Carboplation Monotherapie entschieden. Wait&See hätte mich nervlich doch sehr belastet.
Bis jetzt, also im 3.Jahr waren alle Nachuntersuchungen bisher in Ordnung. Ich hoffe das bleibt auch weiter so.
Und ich wünsche euch, daß es auch bei deinem Mann positiv weitergeht.
Viel Glück, ihr schafft das!

Lg Christian