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Alt 26.05.2009, 23:28
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Astreya Astreya ist offline
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Standard AW: Jetzt haben wir den Salat!

Heute hatte mein Vater ja beim Aufstehen eine Tablette Vergentan bekommen und dann vor der Chemo eine Spritze Granisetron i.v. bekommen (das ist ein HT_3-Rezeptor-Antagonist wie Zofran, nur mit einer klein wenig höheren Halbwertzeit, es wirkt also noch ein bisschen länger. Der Doc war so nett, meinem Vater davon eine leere Schachtel mit Beipackzettel mitzugeben, weil er weiß, dass ich neugierig bin. ^^), und, zusammen mit einer weiteren Dosis Vergentan nach der Chemo ist es meinem Vater heute moderat gut ergangen. Moderat deshalb, weil er mit einigem Durchfall zu kämpfen hatte und sich ziemlich müde fühlte. Aber auf jeden Fall musste er sich nicht alle paar Minuten übergeben wie beim letzten Mal.

Ich habe mir heute mal die Zeit genommen, allerlei Leitlinien zur antiemetischen Begleittherapie zur Zytostatika-Therapie durchzulesen - nach dem, was dort zu finden war, ist eine HT_3-RA Gabe heutzutage "State of the Art", meist zusammen mit einem Cortisonpräparat. FOLFOX4 gehört nach den Tabellen "nur" in die Klasse der "moderat emetogenen Chemotherapien", das heißt ohne Begleittherapie tritt bei "nur" 30-90% der Patienten Übelkeit und Erbrechen auf. Durch die Wirkungsweise der HT_3-RA nutzt übrigens eine höhere Dosierung dieser Medikamente gar nichts, wenn trotzdem Erbrechen auftritt. Da die Substanzen bestimmte Rezeptoren blockieren, ist halt Ende Gelände, wenn schon alle Rezeptoren blockiert sind. Das Vergentan blockiert hingegen einen anderen Neurotransmitter, setzt also an einer etwas anderen Stelle an. Ich hoffe mal, dass die Kombination bis zum Ende der Chemo ausreicht. (Ansonsten gibt es aber zum Glück auch noch weitere Antiemetika - aber man muss halt schauen, wie das alles mit den Nebenwirkungen dieser Mittel passt, da die ja auch nicht ganz ohne sind.)

Morgen hat mein Vater ja zum Glück wieder den zweiten Tag, also kein Oxaliplatin mehr, und 5FU wird ja nur als "gering emetogen" eingestuft. Ergo sollte es ihm morgen dann auf jeden Fall so weit wieder okay gehen (wenn man von den üblichen Empfindungsstörungen und den Geschmacksveränderungen absieht).

Geändert von Astreya (26.05.2009 um 23:34 Uhr)
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