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Alt 11.08.2007, 12:45
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Chemo ohne Nebenwirkungen vorstellbar?

Liebe Sunshine,

Zitat:
Das ergibt für mich irgendwie alles keinen Sinn
Wenn Du Dich in die Lage Deiner Tante versetzt, ergibt das alles sehr wohl einen Sinn.

Deine Tante hat eine schlimme Diagnose erhalten, sie zeigt ihr, dass es 5 vor 12 ist.

Glaubst Du wirklich, das ist so einfach anzunehmen?

Da kann man einfach nicht mehr rationell denken, wenn man selbst betroffen ist. Das ist ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits denkt man dran, dass sich alles ändert, was kommen wird, andererseits versucht man das zu leugnen und versucht, den normalen Tagesablauf und das normale Leben weiterzuführen.

Je nach dem wie gerade das Gefühl ist, wird auch das Verhalten Deiner Tante sein. Und es ist nur menschlich, wer setzt sich denn hin und plant den weiteren Weg, der absolut unplanbar ist? Nur jemand, der nicht betroffen ist.

Bei meiner Mutter hielt dieser Zustand bis jetzt an - 10 Monate lang. Sie versuchte, ihre Krankheit so gut wie möglich zu verdrängen. Sie beschäftigte sich nicht damit, sie versuchte, einfach so weiterzumachen. Zwischendrin gab es Momente, wo man deutlich merkte, dass tief im Unterbewußtsein das Bewußtsein der Krankheit ist.

Wenn jemand so versucht, mit der Diagnose klarzukommen, dann hilft auch alles reden nichts. Der Betroffene muß einfach so machen können, wie es ihm hilft, und da müssen die Angehörigen einfach durch, so schwer es auch ist.

Vielleicht hilft Dir Dein Beitrag ein bißchen, Deine Tante zu verstehen?

LG

Astrid
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