Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 06.08.2016, 11:46
Jedimeisterin Jedimeisterin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.03.2016
Beiträge: 53
Standard AW: Wütend auf Krebskranke

Hallo Depri und alle Anderen,

wenn drei Kinder eine Mama mit Krebs im Endstadium pflegen, sollte man sich
überlegen, ob man sich nicht stundenweise Entlastung holen sollte in Form einer Hospizbegleitung. Wut darf man aber nicht an den Todkranken auslassen.
Der kann für seine Situation nichts. Ich darf meine Wut auch nicht an meinem
mehrfachbehinderten Kind auslassen. Das Wut aufkommt läßt sich nicht immer
vermeiden. Dann gehe ich lieber raus, mache einen Spaziergang.

Hier darf im grundegenommen keiner zu kurz kommen, weder der Todkranke
noch die pflegenden Angehörigen. Und das ist schwierig, besonders wenn man
zu Hause noch andere Bauststellen hat wie wie kleine Kinder, noch weitere
pflegebedürftige Angehörige. Holt euch Entlastung, auch wenn es schwerfällt.

Noch eins: Krebs betrifft die gesamte Familie. Da ist es auch wichtig untereinander zu reden, auch mit dem Krebskranken. Sonst kracht es. Habe ich am eigenen Leib erfahren müssen. Zwar nicht, was
die Pflege des Krebskranken anbetrifft, sondern ein anderer Punkt (hat eher mit meiner Mutter zu tun), wo man von mir erwartet hatte, mich weniger um meinen behinderten Sohn kümmern solle und
meine ganz wenige freie Zeit komplett zu Verfügung stellen sollte. Was ich natürlich nicht gemacht habe. Ich bin durch die Pflege meines Kindes eh schnell Burnout gefährdet. Da muss man dann auch
seine Grenzen ziehen. Das wurde eben nicht verstanden, obwohl das ja seit Jahren bekannt war.

Nachdenklich Grüße
Jedimeisterin

Geändert von Jedimeisterin (06.08.2016 um 12:26 Uhr)
Mit Zitat antworten