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Alt 12.06.2009, 22:47
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Astreya Astreya ist offline
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Standard AW: Jetzt haben wir den Salat!

Am Mittwoch hat mein Vater den CT Termin in Bottrop. Zum Glück ist die radiologische Praxis genau in der Etage unter der onkologischen Praxis, die Wege dort sind also kurz, auch wenn es sich um eine ambulante Praxis handelt.

(Das ist übrigens die onkologische Praxis, die mein Dad besucht: http://www.onkologie-bottrop.de - sieht sehr schick aus, und die Ärzte und Arzthelferinnen sind wirklich kompetent, sowohl im fachlichen als auch im menschlichen Bereich.)

Am Donnerstag sollen wir dann die Ergebnisse erfahren.

Irgendwie ist es merkwürdig - obwohl ich eigentlich guter Dinge bin, was die Behandlung betrifft, habe ich auf einmal irgendwie ziemliches Fracksausen, was die Untersuchungsergebnisse betrifft. Wird das CT wirklich zeigen, dass alles "sauber" ist? Ich hätte nicht gedacht, dass ich plötzlich diesbezüglich Ängste entwickele. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es meinem Vater und meiner Mutter ergeht. -_-'

Ich habe ja wenigstens eine gewisse medizinische Vorbildung, kann also sogar etwas unternehmen, um meinem Vater beizustehen, und ich verstehe auch, was die ganzen Berichte und Werte aussagen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich dem ganzen Mist ohne Hintergrundwissen gegenüberstehen würde und nicht wüsste, was genau unternommen wird und was welche Medikamente für Auswirkungen haben etc - ich denke, ich würde ziemlich verrückt werden.

Um so mehr kann ich nachvollziehen, wie es meiner Mutter ergeht - sie hat nur "Krebs" gehört und ist natürlich total daneben, auch wenn sie es nicht zeigt (aber die Tatsache, dass sie letzten Monat mit akuten Herzrhythmusstörungen / Verdacht auf Myokardinfarkt als Notfall ins KH musste, zeigt ja sehr deutlich, wie nahe ihr das Ganze geht). Ich bemühe mich derzeit, meinen Eltern klarzumachen, dass mein Vater im Augenblick den Goldstandard als Therapie bekommt und dass seine Chancen, alles gut zu überstehen, sehr gut sind (was ja im Prinzip auch der Fall ist), aber da schlägt dann wieder das Vorwissen zu, und ich habe die statistischen Daten bei einem Stage III Colon-Ca mit lymphogener Metastasierung vor Augen, und ich habe Angst, was denn wäre, wenn er doch zu dem Prozentsatz der Patienten gehört, wo es nicht so gut aussieht.

Zumindest sind die Bottroper Onkologen auch guter Dinge, dass mein Vater noch mal mit einem blauen Auge davon kommen dürfte, und es geht ihm zum Glück so gut, dass er schon wieder längere Touren auf seinem Rennrad plant (obwohl wir momentan versuchen, ihn zu einer gewissen Mäßigung anzuhalten - er sollte jetzt während der Chemo besser nicht auf den glorreichen Gedanken kommen, mal eben eine 250km Tagestour nach Holland einzulegen, sondern lieber erst einmal eine kürzere Tour zum Beispiel nach Wesel oder so avisieren ^^).

Naja, sorry für den halben Roman, aber ich bin momentan doch etwas hibbelig. -_-'
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