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  #16  
Alt 07.08.2010, 10:58
OneEgger OneEgger ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Hallo Leute,

es ist schon erstaunlich wie die Carboplatin-Mono Therapie bei verschiedenen Menschen anschlägt.

Ich habe auch letzte WOche Donnerstag einen Zyklus bekommen und muss sagen dass ich es sehr gut vertragen habe. Ich war sehr müde und schlaff, aber hatte NULL Übelkeit und musste auch nicht brechen.ALso eigentlich alles easy...ich hatte ne Erkältung davor..die war schlimmer...

Es dauert bis man wieder 100% Fit ist und das ist auch normal...3-4 WOchen sollte man schon rechnen..bei manchen länger, bei anderen kürzer...

Am Donnerstag war ich zur ersten Blutuntersuchung...Werte sind Top.

Ich vertraue den Ärzten auch, wenn Sie mir empfehlen dies zu tun ( und es waren 3) dann muss man halt auf den sauren APfel beissen. Auch ich bin mit meiner Psyche vorbelastet da ich letztes Jahr eine Depression hatte und leider als Auswirkung eine Art Hypochonder geworden bin (Aber jetzt nimmer bin ) Aber es war ne schlimme Zeit für mich...

Was ich in diesem FOrum auch oft gelesen habe ist Fassungslosigkeit und Entsetzen über die Diagnose.Was auch Verständlich ist. Viele brauchen eine sehr lange Zeit umd das zu verdauen.

Auch das war bei mir anders.Als ich den Knoten spürte und ich beim Uro war und er nicht 100% sagen konnte was es ist war es für mich schon klar.Ich hab mich drauf eingestellt.Nennt es Pessimismus, aber es hat mir geholfen. Natürlich war es für mich nicht einfach, aber es ist auch keine Welt zusammen gebrochen. Vielleicht wärs dass wenn es ein Nicht-Seminom gewesen wäre oder schon gestreut hätte... aber so war es "nur" ein Seminom und noch keine Streuung..also blaues Auge...das sollte man sich mit dieser Diagnose vor AUgen halten.

@McFly Ich finde es gut dass Du Deine Einstellung geändert hast. Diese Wandlung hatte ich auch. Ich hab keine Angst vorm Tod mehr.Ich geniese mein Leben.

Auch nach vielen Gesprächen mit vielen netten Leuten hier, ist mir klar geworden dass es hier Menschen gibt die wirklich BÖSEN Krebs haben.Und wirklich BÖSE Chemos bekommen. Natürlich möcht ich es bei uns nicht abwerten, aber im Gegensatz zu anderen geht es uns noch klasse mit unseren 97% Heilungschance nach der Carboplatin Therapie.

@ Baddy

Ich hab mich für Carboplatin entschieden da mir auf Dauer die Strahlenbelastung der Ct´s etc. bei Wait and See zu hoch waren. Ich würde Dir empfehlen red mit Deinen Ärzten und mach eine Carbo.
Wenn Du mal ne richtige Magen-Darm Grippe hattest brauchste von der Carbo keine Angst zu haben. Wie oben schon erwähnt, meine Erkältung im Juli war schlimmer als die Chemo.Aber es reagiert jeder anders.

Gruß
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  #17  
Alt 08.08.2010, 19:51
Baddy Baddy ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

moin alle zusammen

danke für eure antworten ich werde wohl mit meinen artz brechen habe am 23.8 meine 2 nachsorgeuntersuchung . aber mein artz meinte zu mir wenn ich eine terapie mache werde ich zu 70% überterapiert und es were zu schädlich für mein körper.
dank euch allen

gruss baddy
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  #18  
Alt 08.08.2010, 20:45
OneEgger OneEgger ist offline
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Standard AW: Verhalten nach der einseitigen Hoden-Amputation

Hallo Baddy,

an Deiner Stelle würd ich mal noch zu einem anderen Arzt gehen. DIe Cts die Du über Dich ergehen lassen musst sind auf Dauer gesehen schädlicher als eine eventuelle kleine Carboplatin Therapie.

Was Dein Arzt da sagt mit übertherapiert kann ich nicht nachvollziehen. Eine 2. Meinung sehe ich bei Dir als Sinnvoll.

Gruß
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  #19  
Alt 20.10.2010, 06:24
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard Unsicherheiten nach der Chemotherapie

Im Juli wurde bei mir eine Chemotherapie durchgeführt mit Carboplatin (1xig) gleichzeitig auch verschiedene Nachuntersuchungen durchgeführt. Man versicherte mir, daß mit Durchführung der Chemotherapie eine Neuerkrankungung des verbliebenen Hodens in den nächsten 2 bis 3 Jahren nahezu (zu 99,99%) ausgeschlossen sei. Anfang August erfolgte bei mir die erste Nachuntersuchung nach der Chemotherapie. Ich wurde abgetastet, es wurden Ultraschallaufnahmen durchgeführt und es wurde mir Blut abgenommen. Ergebnis: Alles in Ordnung. Im September bin ich dann nochmals kurz zum Urologen gegangen (Anfang September), weil ich irgendwie Angst hatte, es könne sich wieder etwas gebildet haben. Der Urologe tastete meinen Hoden diesmal aber nur ab (ohne Ultraschalluntersuchung) und sagte mir, nachdem ich ihm ein Ziehen in meinem Bein und im Schambereich geschildert hatte, daß dies möglicherweise vom Ischiasnerv komme. Ende September habe ich dann eine MRT-Aufnahme durchführen lassen. Untersucht wurden die Lungen-, Leber- und Bauchbereiche. Ergebnis: Alles in Ordnung. Die Untersuchung des Hodens hat man weggelassen aufgrund der Voruntersuchungen. Nun im Oktober habe ich mich erstmalig selbst am Hoden abgetastet (hatte bis dato, d. h. nach der einseitigen Hodenentfernung, Berührungsängste an mir selbst...) und eine kleine schmerzlose Verhärtung am Hoden (scheinbar auf der Hodenoberfläche, jedoch mehr innenseitig, leicht nach hinten gelegen) festgestellt. Nun bin ich schon wieder in Panik verfallen. Was kann dies sein? Der Urologe hat mir noch Anfang September gesagt, es sei alles in Ordnung. Nun entdecke ich diese kleine Verhärtung. Kann dies auch ein Überbleibsel der Biopsie, d. h. eine Vernarbung auf der Hodenoberfläche sein? Kann sich ein Tumor innerhalb von 1,5 Monaten entwickeln?

Ps.: Ich habe mittlerweile eine gewisse Hemmschwelle ständig beim Urologen nachzufragen. Ich kam mir beim letzten Mal nachfragen (Anfang September) schon belächelt vor. Ich habe mich durch diesen ganzen Mist natürlich auch zu einem Hypochonder entwickelt.

Geändert von McFly33 (20.10.2010 um 08:01 Uhr)
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  #20  
Alt 20.10.2010, 08:00
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Standard AW: Unsicherheiten nach der Chemotherapie

Hallo McFly,

mit diesen Sorgen bist Du nicht der einzige. Nach so einer Krankheit weiß man ja gar nicht, wie es sich anfühlt, wenn man gesund ist. Ich hoffe, dass sich bei mir über die Zeit ein neues Gesund-fühlendes Bewusstsein bildet, das viele Ziehen, Knubbel, Stechen-Gefühle wie früher als normal empfindet. Wird bei mir immer besser.
Wenn Du beim Arzt belächelt wirst, ist das übrigens nicht schlimm. Geh einfach nochmal hin - Du wirst einer von 100 in der Praxis sein, die sich im ersten Jahr nach so einer Krankheit öfter dort blicken lassen und Blutuntersuchungen bzw. Sonografien zur Sicherheit haben wollen.
Bei mir ist die TIN-Untersuchung des anderen Eis nach 11 Monaten nur noch sehr leicht zu spüren, am Anfang hat mir der Knubbel auch Sorgen gemacht. Der Arzt im Kkh hat drübergeschaut und es war natürlich alles in Ordnung und nur das vernarbte Gewebe.
Gruß
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  #21  
Alt 20.10.2010, 19:14
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard AW: Unsicherheiten nach der Chemotherapie

Ich habe mir meinen Hodensack noch einmal angesehen. Direkt unter der Schnittnarbe des Hodensackgewebes befindet sich auf der Hodenoberfläche dieser Knubbel mit einer kleinen Spitze. Es ist auch nicht schmerzhaft, dennoch habe ich Angst vor jedem Arztbesuch. Ich hoffe, daß es nur die Vernarbung ist.

Im Internet (Deutsches Ärzteblatt) las ich einen Bericht über die Möglichkeiten einer Entartung nach der durchgeführten Biopsie. Das Risiko einer Entartung bei biopsierten Hoden liegt bei 66,7%. Quelle: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...c=heft&id=9364

Kann ein hier anwesender Urologe etwas dazu sagen?
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  #22  
Alt 20.10.2010, 19:23
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard Erhöhtes Entartungsrisiko (Tumor) nach einer Hodenbiopsie?

Ich bin auf dieses Thema aufmerksam geworden, nachdem ich meinen Hoden erstmalig nach ca. 6 Monaten zurückliegender einseitiger Hodenentfernung (Grund: Seminom) abgetastet habe. Nun habe ich eine Verhärtung vorgefunden die sich besonders mit dem Zeigefinder ertasten läßt (spitzer Knubbel auf der Hodenoberfläche; schmerzlos).

Im Internet erhielt ich die Information, daß ein zu 66,7%iges Entartungsrisiko des biopsierten Hodens bei festgestellt wurde.
Hier die Quelle:

Quelle: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...c=heft&id=9364

Kann ein hier anwesender Urologe etwas dazu sagen? Ich bin beunruhigt. Meine letzte Nachsorgeuntersuchung liegt nun 2,5 Monate zurück (Ultraschall am Hoden, alles war i. O.). Die nächste Untersuchung habe ich in ca. 3 Wochen.

Geändert von McFly33 (20.10.2010 um 19:58 Uhr)
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  #23  
Alt 20.10.2010, 20:51
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Standard AW: Unsicherheiten nach der Chemotherapie

Hi McFly,

ich denke, jeder hier hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt. Denn bei jedem wird meines Wissens eine Biopsie vorgenommen - der Befall des zweiten Hodens ist glücklicherweise jedoch sehr selten (habe mal 5% gehört, weiß aber nicht, ob es stimmt). Auf jeden Fall bekommen jedoch nicht 66% aller Patienten auch im zweiten Hoden einen tumor, deshalb ist dieser Schluss aus der Studie nicht richtig. Ist eh so kompliziert geschrieben und von der Fallzahl (11 Patienten) und dem Schlusssatz Entartungsrisiko unklar, dass ich mir hier keine Gedanken machen würde.
Angst vorm Urologen zu haben, ist nicht gut. Im schlimmsten Fall musst Du den Arzt wechseln. Denn gerade hier ist ein lebenlanges Vertrauensverhältnis für unser zukünftiges glückliches Leben wichtig. Geh einfach morgen hin, erklär ihm Deine Angst, frag ihn, ob es ihn stört, wenn Du bei Sorgen vorbeikommst. Ein kleiner Ultraschall mehr kostet wenig Zeit, die Gemeinschaft wenig Geld, Du wirst sehen, das ist kein Problem.
Also geh hin, aufschieben macht das Problem nicht besser..

Nur Mut!
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  #24  
Alt 20.10.2010, 21:05
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard AW: Unsicherheiten nach der Chemotherapie

Hallo Ilmarinen,

vielen Dank für Deine guten Antworten. Ich bin Dir dankbar, daß Du mir auch von Deinen Problemen so offen berichten kannst. Es hilft mir auf jeden Fall weiter und mach Mut. Telefonisch hatte ich mit meinem Urologen heute schon Kontakt. Er sagte mir, daß es sich gem. meiner Beschreibung um die Vernarbung durch die Biopsie handeln muß und ich mich nicht sorgen solle. Das baut mich schon wieder etwas auf. Meinen nächsten Untersuchungstermin habe ich gleich Anfang November. Ich war nur etwas über die Spitze dieser Verhärtung erstaunt. Fühlt sich fast an, als wenn da ein kurz abgeschnittener Bindfaden drin steckt und sich darum eine verschorfte Stelle befindet, wenn ich mit der Fingerspitze darüber wegfühle. Kann man das tatsächlich so lange fühlen? Mein "Erlebnis" liegt nun 5 Monate zurück...

Ich habe z. Zt. das Gefühl, daß ich alle körperlichen Reaktionen in irgendeiner Form protokolliere. Wenn der Magen zwickt, dann denke ich schon an das Schlimmste...

Geändert von McFly33 (20.10.2010 um 21:08 Uhr)
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  #25  
Alt 20.10.2010, 21:21
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Standard AW: Unsicherheiten nach der Chemotherapie

Hi McFly,

gerne! Es geht mir ja nicht anders. Ich hatte meine "unnötige" Extrasonografie halt schon relativ früh im Krankenhaus und dabei den sehr verständnisvollen Arzt, der nachts um 22.00 Uhr mit mir in die Poliklinik stiefelte, in Ruhe untersuchte, mich nebenbei mit Gesprächen ablenkte und dann beruhigen konnte.
Und mit der Narbe, das bleibt natürlich etwas. Es wurde ja ein ca. reiskorngroßes Stück entnommen, dass muss verheilen... Dazu kommt, dass man ja auch so Unebenheiten haben kann, bzw. den Übergang von Hoden zu Samenleiter ja auch spürt (und vorher nie wirklich genau abgetastet hat).

In der Reha hatte ich eine nette Therapeutin, die verglich unsere Krankheit damit, dass der Körper mit dem ICE von Hamburg nach München rauscht, die Seele aber langsam zu Fuß hinterherläuft - und das nachts und im Regen... Und mein Uro sagt, das erste Jahr Nachsorge sei bei allen etwas schwierig, man würde mit der Zeit aber lernen, das gut in das normale gesunde Leben zu integrieren.
Mal sehen, ich bin noch irgendwo zwischen Bremen und Nürnberg... ;-)
Gruß
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  #26  
Alt 15.11.2010, 10:11
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard Stress als Ursache für Hodenkrebs?

Seit meiner einseitigen Hoden-Amputation habe ich imemr wieder über die Ursachen nachgedacht und meine "Vergangenheit" analysiert. Ich habe in den vergangenen Jahren sehr viel Stress gehabt. Ich konnte nachts häufig nicht richtig schlafen und hatte z. T. starke Stresschübe (wie vor einer Prüfung) mit Herzrasen und Angsattacken. Grund: Stress mit der Firma, Stress mit Familie und Freundin, z. T. Depressionen. Es gibt Ärzte, die sagen, mit Stress habe das nichts zu tun, "Krebs kommt einfach - oder auch nicht". Andere sehen gerade Stress als Ursache an.

Ich möchte hier im Forum einfach einmal nach Eurer Vorgeschichte fragen. Vor der Diagnose Hodenkrebs, wie ist Euer Leben abgelaufen? (Hattet Ihr ein stressiges, normales oder fröhliches Leben?)

Für Eure Rückmeldungen bin ich dankbar!

Ps.: Ich habe vor einigen Jahren in einem Krankenhaus erlebt, wie jemand schwer erkrankt an Hodenkrebs in meinem Zimmer lag; - auch ein junger Mann (ca. 30 Jahre alt). Ich habe das nie vergessen und immer daran gedacht und Angst vor dieser Erkrankung gehabt. Ich habe nicht tagtäglich daran gedacht, aber immer wieder (z. B. wenn ich an Flughäfen durch die Kontrollgeräte geganen bin usw.). Manchmal habe ich nach meiner Erkrankung schon gedacht, es liege irgendein seltsames Schicksal über mir. Im Internet finde ich dann Berichte, daß diese Krankheit gar nicht mehr so selten sei. Auch in unserer Firma gibt es Kollegen, deren Angehörige daran erkrankt sind, aber in den meisten Fällen gut davon gekommen sind - und das mach wiederum Mut.

Geändert von McFly33 (16.11.2010 um 11:48 Uhr)
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  #27  
Alt 15.11.2010, 11:53
Jaymz Jaymz ist offline
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Standard AW: Stress als Ursache für Hodenkrebs?

Hallo McFly33,

ich kann bestätigen, dass ich vor meiner Hodenkrebsdiagnose viel Stress hatte:
- ich hatte eine sehr anstrengende Diplomarbeit (7-Tage-Woche war Standard, in der Endphase hatte ich bis tief in die Nacht gearbeitet, wenig Schlaf, nie abschalten können). Ich hatte eine empirische Diplomarbeit gehabt. Mit 2 Kommilitonen hatte ich am gleichen Datensatz gearbeitet. Die beiden hatten aber auch solche Arbeitszeiten und solchen Stress wie ich.
- nebenbei hatte ich noch gearbeitet
- nebenbei hatte ich noch Vorstellungsgespräche etc. für meinen ersten Berufseinstieg nach dem Studium
- meine damalige Freundin hatte für das alles keinerlei Verständnis gehabt und mich zusätzlich noch unter Druck gesetzt
- nach der Diplomarbeit hatte ich vor dem Berufseinstieg noch ca. 1,5 Monate Zeit, um in eine andere Stadt zu ziehen, mit meiner damaligen Freundin einen 14tägigen Fern-Urlaub zu machen und die Minusstunden bei meinem ehemaligen Arbeitgeber abzuarbeiten, die ich in der Endphase meiner Diplomarbeit aufbauen musste.

Ich hatte also meiner Meinung nach sehr viel Stress vor der Krebsdiagnose. Ich habe mich damals auch gefragt, ob es an dem Stress lag bzw. ob ich mich übernommen hatte. Ich hatte diesbezüglich die Ärzte gefragt und Literatur gelesen.

Mein Kenntnisstand ist aber, dass es keine Korrelation zwischen Stress und Krebs gibt. Jedoch kann Stress eine bereits bestehende Krebserkrankung verschlimmern.

Andere persönliche Erfahrungen würde mich aber auch sehr interessieren!

Meine Meinung ist, dass Umweltgifte die Hauptursache für Hodenkrebs sind. Dazu gibt es eine interessante Dokumentation: "Männer von Aussterben bedroht". Einfach mal den Titel in einem sehr bekannten Videoportal eingeben. Für mich war es ein Augenöffner.

Alles Gute!
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  #28  
Alt 15.11.2010, 14:27
Cem Cem ist offline
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Beiträge: 37
Standard AW: Stress als Ursache für Hodenkrebs?

Hallo,

auch ich habe vor meinem Hodenkrebs eine sehr aber wirklich sehr stressige Zeit durchgemacht. Wenn nicht würde ich sogar behaupten, dass es meine schlimmste Zeit war.

Also mein Gefühl sagt mir definitv, dass es am Stress lag.

LG und alles Gute wünsche ich euch
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  #29  
Alt 15.11.2010, 14:34
ebie ebie ist offline
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Beiträge: 93
Standard AW: Stress als Ursache für Hodenkrebs?

Hallo zusammen

Also Stress war definitiv nicht der Auslöser vom Hodenkrebs bei unserem Sohn!
Er hatte sehr relaxte Schuljahre hinter sich, auch seine Abiturprüfung hat ihn nicht wirklich gestresst.
Danach hatte er ein paar Monate gearbeitet um etwas Geld für seine Australienreise zu verdienen (ohne Stress!).
Er war dann knapp 8 Monate in Australien, wo er viel gereist und überhaupt seine schönste und relaxte Zeit seines Lebens hatte,
als er dort die Diagnose Hodenkrebs bekam.

Ich wünsche allen hier alles Gute
Lg Ebie
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März 2009:Sohn mit 21 J. Diagnose Hodenkrebs
Nicht-Seminom 2a
3 x PEB
März 2010: Rezidiv im Lymphknoten
April 2010 lap. RLA
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  #30  
Alt 15.11.2010, 15:18
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Beiträge: 294
Standard AW: Stress als Ursache für Hodenkrebs?

Hallo Zusammen,

ich hatte beruflich in dem Jahr vor meiner Erkrankung auch eine anstrengende Zeit, privat und sportlich jedoch alles prima. Es gibt einige Bücher, die Krebs im Allgemeinen als eine Folge von Lebenssituationen (Stress, Tod eines Angehörigen) oder Gefühlszuständen (Depressionen etc) ansehen. Manche Bücher / Autoren sagen, dass in jedem Krebszellen sind, diese jedoch nur bei z. B. durch Stress geschwächten Immunsystemen wachsen.
Ich persönlich glaube nicht an diese beiden Thesen, da es einerseits Studien zu Krebspatienten gibt, die gegen eine "Krebspersönlichkeit" sprechen, andererseits ja die unterschiedlichen Krebsarten viel zu unterschiedliche Krankheitsbilder sind um einen gleichen Hintergrund zu haben.
Stress als Ursache ist eine sehr schnelle Antwort auf die Frage, warum man an Hodenkrebs erkrankt ist. Genauso die Weichmacher in dem Erkältungsmedikament, dass ich oft genommen habe oder die engen Jeans und das Fahrradfahren. Und auch der Hodenhochstand meines Vaters. Wenn man einen langen Zeitraum betrachtet (z. B. das bisherige Leben), dann findet man leicht die von manchen Psychologen beschriebenen negativen Lebenssituationen oder Gefühle bei jedem Menschen. Und zusätzlich gibt es ja das mathematische Gleichnis der Korrelation von Störchen und Geburten. Im gleichen Zeitraum, in dem in Deutschland die Population der Störche zurückging, sank auch die Geburtenrate. Daraus zu schließen, Störche brächten die Kinder, ist auch leicht, jedoch nicht richtig.
So schwer es mir fällt, da ich immer versucht bin, die Antwort auf die Frage "Warum bin ich krank geworden" zu finden, ich glaube persönlich, dass die Krankheit Hodenkrebs wie die Blinddarmentzündung einfach passiert. Das bedeutet leider auch, dass ich mich nicht aktiv vor einer Wiedererkrankung schützen kann und nur aufpassen, dass ich es rechtzeitig bemerken würde. Merke beim Schreiben auch, dass ich mich manchmal selbst mit Argumenten zu überzeugen versuche. Den Schluss aus dem Stress-Ursachen-Gedanke, nämlich das Leben, Freunde und Verwandte sowie vor allem das Wohlbefinden über andere Dinge (Karriere, Leistung) zu stellen, scheint mir aber auf jeden Fall richtig.

Viele Grüße
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