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  #16  
Alt 01.07.2013, 06:41
Peppi79 Peppi79 ist offline
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Standard Mama ich vermisse Dich!

Vor einem Monat haben wir Dich beerdigen müssen. Es tut so oft so sehr weh! Ich hoffe so sehr, dass es Dir gut geht und Du auf Deiner Wolke sitzt und uns zusehen darfst und bei uns bist.
Ich liebe Dich so sehr und vermisse Dich sehr und es tut so weh, dass Du gehen musstes!

Geändert von gitti2002 (14.05.2017 um 00:35 Uhr)
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  #17  
Alt 28.07.2013, 19:06
Peppi79 Peppi79 ist offline
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Standard Komische Frage

Hallo, am 2. Weihnachtstag 2012 erfuhr ich von meiner Mutter, dass sie Lungenkrebs hatte.
Ich bin, trotz des hohen Alters derzeit in einer dualen Ausbildung, d.h. Studium und Praxis.
Damals wären Semesterklausuren Ende Januar gewesen und so fuhr ich bepackt wie ein Esel heim für die Weihnachtsferien um mich über Weihnachten und Neujahr auf die Prüfungen vorzubereiten.
Mir riss die Diagnose sämtlichen Boden unter den Füßen weg. Meine Mutter war damals schon heiser und das machte mir sehr Angst, denn ich habe mal gelesen, dass dies ein schlechtes Zeichen ist. Auch geschwollene Füße hatte sie seit Wochen.
Nachdem ich meine Situation mit der Hochschule besprochen hatte, ließ ich mich krank schreiben. Geplant war, dass ich die Klausuren beim Nachholtermin schreiben würde, in der Woche direkt vor Ostern.
Ich fuhr Ende Januar unter Tränen zurück- dieser Abschied war sehr schwer.
Die Behandlungen zeigten jedoch Erfolg und so stabilisierte ich mich und konnte mich auf die Prüfungen vor Ostern vorbereiten.
Am Samstag, eine Woche vor Ostern, also direkt vor dem Montag an dem meine Prüfungswoche begann, bekam ich einen Anruf meiner Schwester.
Unsere Mutter erlitt im Krankenhaus einen sehr schweren Schlaganfall- vermutlich wegen einer kleinen Hirnmetastase.
Einige Stunden später rief auch meine Cousine an und meinte ich solle sofort kommen, weil Mutter evtl. im Sterben läge.
Ich brach hier alle Zelte ab. An Prüfungen war nicht zu denken.

Ich wich in der Folgezeit praktisch keine Minute mehr von meiner Mutter im Krankenhaus, bzw. später im Hospiz. Sie war halbseitig gelähmt und praktisch völlig pflegebedürftig. Sie lehnte auch Essen und Trinken von Pflegern ab und ließ sich quasi nur von uns Kindern füttern. Die Pfleger hatten auch nicht die nötige Zeit, da Mutter kaum schlucken konnte.
Zum Glück konnte ich sowohl im Krankenhaus, wie auch im Hospiz bei ihr im Zimmer schlafen.

Dies ging von Ende März bis zum 14.05.2013. An diesem Tag ist meine über alles geliebte Mutter, mit 59 Jahren für immer eingeschlafen.
"Für immer"- ich begreife das wohl noch nicht wirklich.

Sie wurde am 31.05. beerdigt- einen Tag nach meinem Geburtstag- dem 30.05.

Naja.
2-3 Tage später musste ich Unterlagen von mir suchen, die in Mutters Wohnung waren. Wie durch "Zufall" war in einem dieser großen Ordner direkt an erster Stelle eine alte Geburtstagskarte meiner Mutter an mich.
Diese lieben Worte taten gut.


Also:
Ich muss jetzt ein Jahr an der Hochschule wiederholen, da ich seit Januar krank geschrieben war.
Soweit ok.
Jedoch wäre ich eigentlich jetzt in ein Praxisjahr gegangen. Die nötige Praxisstelle hatte ich bereits sicher.

Nun muss ich mich aber erneut für eine Stelle für diese Praxisphase, die jetzt eben in einem Jahr auf mich zukommt bewerben.

Meine Frage:
Was soll ich in einer Bewerbung schreiben? Wie soll ich das schreiben, dass ich nun ein Jahr länger gebraucht habe im Studium?
"6 Monate krank" reicht nicht.
Wenn ich es wie hier ausführlich erkläre geht das denn nicht zu weit?

Ich muss derzeit diese Bewerbungen schreiben und weiß nicht was ich schreiben soll.

Vielen Dank
Peppi

Geändert von gitti2002 (14.05.2017 um 00:36 Uhr)
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  #18  
Alt 28.07.2013, 20:22
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Komische Frage

Liebe Peppi,

erstmal mein herzliches Beileid zu Deinem großen Verlust.

Das ist keine doofe Frage. Ich habe mich auch gerade 7 Wochen krankschreiben lassen, da auch ich meine Mama gepflegt habe. Sie ist am 10. Juli an Lungenkrebs verstorben. Auch sie war halbseitig gelähmt wegen einer sch... Hirnmetastase. Wir hatten auch seit Anfang des Jahres schwer zu kämpfen und es wurde immer schlimmer. Die Krankheit ist richtig schlimm.

Ich würde in eine Bewerbung schreiben, dass Du wegen der Pflege einer Angehörigen 6 Monate nicht studieren konntest und deshalb wiederholen musst. Ich denke, dies wird als Erklärung reichen und wenn sie Interesse haben und Dich zu einem Bewerbungsgepsräch einladen, dann werden sie Dich genauer danach fragen.

Als ich im April schon einmal Urlaub nahm, weil Mama meine Hilfe brauchte, konnte ich Sonderurlaub nehmen. Ich musste aber einen Nachweis vom Arzt/KH/Sozialstation o.ä. einreichen, worin stand, dass meine Mama auf meine Hilfe angewiesen ist. Vielleicht kann Dir das Hospiz oder Euer Hausarzt ja auch so einen Nachweis geben, welchen Du zu Deinen Bewerbungsunterlagen legen kannst. Als Arbeitgeber würde mir allerdings die Angabe reichen, aber vielleicht auch nur, weil ich selber schon diese Erfahrung gemacht habe. Vor zwei Jahren hätte ich vielleicht auch einen Nachweis gewollt....

Traurige Grüße, Tina
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  #19  
Alt 31.07.2013, 01:16
Peppi79 Peppi79 ist offline
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Beiträge: 20
Standard Wie mit der Trauer und dem Verlust umgehen?

Hallo,

meine geliebte Mutter ist am 14.05.2013 im Hospiz für immer eingeschlafen.
Sie fehlt mir extrem in manchen Momenten- wir hatten ein äußerst inniges Verhältnis.
Sie erlitt einige Wochen davor im Krankenhaus einen schweren Schlaganfall und war danach völlig pflegebedürftig und halbseitig gelähmt.
Wohl auch darum verbrachte ich die letzten Wochen fast 24Std./Tag bei ihr im Krankenhaus bzw. im Hospiz und schlief neben ihr in ihrem Zimmer.
Es war ein harter Kampf, denn sie konnte nicht mehr sprechen. Oft war sie extrem unruhig- verzweifel, wollte etwas sagen, konnte aber nicht.
Für mich war diese Zeit auch sehr hart und ich ging bis, bze. über meine Grenzen.

Viele Bilder gehen mir aus dieser Zeit nicht mehr aus dem Kopf.
Ich versuche mich abzulenken, was auch gelingt, aber ich habe Angst zu viel in mich hinein zu fressen und die Trauer zu schlucken, anstatt sie auszuleben.

Am 31.05.2013 wurde Mama beerdigt. Meine Schwester organisierte die Bestattung- ich hätte das nicht geschafft.
Ich hatte so Angst vor dem Tag. Es war nur einen Tag nach meinem Geburtstag- der diesmal und wohl noch einige Jahre wenig Lust auf Feiern gab.
Am Morgen der Beerdigung wollte ich nicht aufstehen, nicht zur Beerdigung gehen, denn ich war mir eigentlich absolut sicher das emotional nicht durchstehen zu können- vor dem Grab vor Tränen einen Nervenzusammenbruch zu bekommen.

Der Friedhof ist in einer anderen Gemeinde, denn unsere Mutter wollte unter einem Baum bestattet werden und dies war in ihrem Wohnort nicht möglich.
Meine Schwester und ich waren uns beide sehr unsicher ob wir das richtige Grab, Ort, usw. gewählt haben, denn Mutter konnte sich ja nicht mehr äußern.
Auch das machte mich an diesem Tag fertig, denn ich war noch nie an diesem Ort.

Als wir vor dem Friedhof dann standen, war alles ganz anders al ich erwartet habe. Mir ging es gut.
Mit jedem Schritt in Richtung des Baumes unter dem sie begraben wurde war ich gelöster und gelöster. Als ich dann ihren Baum sah und sag, dass genau über ihrem Grab ein Vogelhäuschen am Baum hängt... ich kann es nicht beschreiben... ich war fast glücklich... glücklich dass wir alles richtig gemacht haben, denn diesen Platz hätte sie auch selbst gewählt. Dort ist es eher wie in einem Park- und im Park spazieren gehen, das machte sie sehr oft.

Nunja.. trotzdem ist es seither oft schwer.
Ich lebe weit entfernt und bin derzeit (wieder) in Ausbildung. Daher ist das Geld oft knapp und ich kann mir kein Auto leisten.

Ich war seit Ende Mai, also seit der Beerdigung nicht mehr an Mamas Grab.
Nächsten Monat beginnt das neue Semester und darum will ich die nächsten Tage zu ihr fahren. Hin- und Rückfahrt werden im ICE zwar sieben Stunden dauern und der Fahrpreis wird mein Budget fast sprengen, aber ich will zu ihr.

Einerseits habe ich Angst vor ihrem Garb zu stehen, andererseits hoffe ich wieder, wie bei der Beerdigung auch, das Gefühl zu haben, dass sie direkt bei mir ist und es mir gut geht und ich trauere.


Wie ist das bei Euch?
Wie bewältigt Ihr die Trauer und den Verlust?

Viele Grüße
Peppi
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  #20  
Alt 31.07.2013, 11:22
kleinemimi kleinemimi ist offline
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Standard AW: Wie mit der Trauer und dem Verlust umgehen?

Hallo Peppi,

Dein Verlust tut mir sehr leid. Aber mit dem plötzlichen "Zufriedensein" am Tag der Beerdigung hast Du gemerkt, das unsere lieben Vorrausgegangenen immer noch bei uns sind.

Meine Mama ist am 09.03.2012 verstorben und auch heute denke ich ständig an sie, und will es auch oft nicht wahrhaben. Aber ich funktioniere sehr gut, was soviel heisst, wie das ich mir immer wieder neue Aufgaben gebe um mich abzulenken.

Daheim haben wir (meine Kids und ich) eine kleine Gedenkstelle errichtet mit einem Bild, immer frischen Blumen und einer Kerze. Das ist für uns ein liebgewonnenes Ritual und ich halte auch oft, wenn ich verzweifelt bin mit ihr Zwiegespräche.

Der Schmerz wird nicht weniger finde ich, er rückt nur immer öfters in den Hintergrund, bis er ab und an mit Gewalt wieder durch kommt.

Ich habe versucht mein Schicksal anzunehmen.

LG Mimi
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  #21  
Alt 31.07.2013, 18:23
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Wie mit der Trauer und dem Verlust umgehen?

liebe peppi..
es tut mir leid, daß auch du deine mami verloren hast.
ja diese unsicherheit vor dem friedhof kenne ich auch noch. ich wohne auch nicht in der nähe und muß da immer einen tagesausflug einberechnen, wenn ich zu mami ans grab gehe.
die ersten male nach der beerdigung waren immer sehr schmerzhaft. doch mittlerweile ist das so, daß wenn ich zum friedhof komme, meine schwester und ich dann auch immer das grab richten. und das macht mir richtig spaß. ja, ist wirklich so. ich freue mich, es meiner mami schön zu machen. sie hatte es immer gern, wenn ich ihr einrichtungstips für ihre wohnung gab. so kann ich meine kreative seite dann an ihrem grab ausleben. und es schaut wirklich immer sehr schön aus und tut gut.
laß dir zeit.. auch du wirst irgendwann sehen, daß wir uns an diesem ort sogar wohl fühlen können, was du schon bei der beerdigung spüren konntest.
ich wünsch dir weiterhin dieses schöne gefühl und glaub mir, unsere mamis freuen sich, wenn sie uns glücklich und zufrieden sehen.
liebe grüße, tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #22  
Alt 28.09.2013, 23:36
Peppi79 Peppi79 ist offline
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Standard schwierig

Hallo,

ich habe meine Mama am 14.05. an Lungenkrebs, bzw. an einen sehr schweren Schlaganfall, wohl wegen einer Hirnmetastase verloren.
Der Schlaganfall war Ende März und ich war dann bis zu ihrem Tod mit nur 59Jahren jeden Tag bei ihr im KH bzw. im Hospiz.

Diese Zeit war schon sehr schwer und wir konnten uns quasi nicht verabschieden, weil sie nicht mehr sprechen konnte und halbseitig gelähmt war.

Jetzt, einige Zeit danach überkommen mich manchmal die Gefühle die latent immer in mir sind.

Wir waren ein Team. Symbiotisch würde man wohl sagen.
Ich kam mit einem sehr schweren Geburtsfehler zur Welt, dessen Folgen wir zusammen versucht haben die ganzen Jahre zu bewältigen.
Dieser Geburtsfehler benötigt vielfache Operationen und wirkt sich auch dann auf das gesamte spätere Leben aus. Durch einige Umstände zeichnet sich diese Krankheit auch durch erheblichste psychische Belastungen aus. Sowohl in den Jahren der Behandlung, aber auch den restlichen Lebensweg wegen den ganzen Entbehrungen usw.
http://blasenekstrophie.de/index.php...e-Beschreibung

Gerade für die psychischen Belastungen habe ich wohl die denkbar schlechtesten genetischen Voraussetzungen. Mein Großvater schoß sich mit 70 Jahren in den Kopf, meine Mutter war auch depressiv veranlagt.
Keine Ahnung ob es auch daran liegt, aber ich bin seit 10 Jahren auch sehr am Kämpfen mein Leben auf die Reihe zu bekommen.
Es war einfach "zu viel passiert" und mir ist bewußt, bzw. ich bin mir sicher, dass ich noch sehr viel kämpfen müsste in Zukunft.

Meine Eltern trennten sich, als ich 10 Jahre alt war. Seither hatte ich eine sehr innige Beziehung zu meiner Mutter.
Erst in letzter Zeit wurde mir bewusst, dass wir absolut alles gemeinsam trugen. Vll. war es nicht fair, aber durch das Teilen meiner Sorgen und Nöte, schob ich einiges auf Mama ab.
So wurden meine Sorgen zu ihren und ihre zu meinen.
Eine Symbiose.
Nun befinde ich mich, trotz des hohen Alters von jetzt 34 Jahren erneut in Ausbildung. Eine Beamtenausbildung.
Ein erneuter Versuch mein Leben in "stabile" Bahnen zu bringen.

Schon vor der Zeit von Mamas Krebs, war ich im Grunde völlig "abgekämpft". Oft hatte ich depressive Phasen. Ich hatte dann noch manche "Pläne" aus denen ich mir Hoffnung zog. Ich wollte z.B. nach der Ausbildung, wenn ich die Zeit hätte versuchen, mal eine längere Zeit in eine Kur zu gehen, möglichst mit täglicher Psychotherapie.

Heute geht es die meiste Zeit. An manchen Tagen aber überkommen mich die Zweifel und die Gedanken- die aber, wie ich glaube ständig latent da sind. sie spüre ich nur nicht, weil ich nicht an sie denke.
Es ist diese Hoffnungslosigkeit!

Mir geht es nicht besonders.
Aber was wirklich seit der Zeit mit Mama anders ist:
Ich habe keinerlei Szenario mehr in mir (das ich für realistisch zu erreichen halte) in dem ich ein tolles, erfülltes, glückliches Leben führen würde.
Die Zukunft ist schwarz- durch und durch.
Ich frage mich: warum noch weiter kämpfen?!

Ich glaube die Zeit im Hospiz und manche Bilder die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen, haben mir den absoluten Rest gegeben.

Zum GLÜCK kommen Momente wie heute vll. alle zwei Wochen hoch.
Die restliche Zeit funktioniere ich und habe hier und da auch ein "Highlight",
aber diese Hoffnungslosigkeit bzw. Ideenlosigkeit einer rosigen Zukunft wenn ich darüber denke sind schwer.

Wir waren EIN Team.

Naja im Moment mache ich Psychotherapie. Alle zwei Wochen 45 Min.
Oft sitze ich hier und weine wegen ihr und den ganzen Umständen während der Zeit im KH bzw. Hospiz.
Das tut mir dann gut.

Ich versuche wieder auf die Beine zu kommen. Sport und Ausbildung sollen mich ablenken.
Ich habe manchmal aber das Gefühl, dass ich mit Aktivitäten nur versuche vor meiner eigenen Wahrheit davon zu rennen.
Die Wahrheit ist, dass ich keine Lust mehr habe, gerade nach dieser Ungerechtigkeit, die Mutter erfahren musste.

Manche Lichtmomente geben mir dann aber wieder Kraft, wie die Beerdigung.
Ich wollte eigentlich nicht hin, so Angst hatte ich davor. Angst total die Fassung zu verlieren und dass man mich mit einem Nervenzusammenbruch vom Friedhof hätte tragen müssen.
Als ich aber den Friedhof betrat, war alles völlig anders. Ich war fast glücklich, denn der Baum unter dem Mamas Urne begraben wurde, hätte ihr auch sehr gefallen.
Sie war an diesem Tag bei mir, da bin ich mir sicher.

Naja..
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  #23  
Alt 20.10.2014, 19:57
Peppi79 Peppi79 ist offline
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Standard Geburtstag und Weihnachten stehen fast vor der Türe

Hallo,

sorry für den merkwürdigen Titel, aber vor den beiden "Stichtagen" habe ich wirklich Angst.

Meine Mama ist an Lungenkrebs gestorben- das war im Mai 2013.
Genau über Weihnachten davor beichtete sie mir, dass man beim Röntgen ein paar Tage zuvor etwas in der Lunge fand (Wie ich erst viel später erfuhr, gab ihr der Röntenarzt damals direkt nur 3+ Monate)
Obwohl ich mich damals auf Weihnachten bei ihr wie selten zuvor auf Weihnachten freute, fiel Weihnachten damals sprichwörtlich "ins Wasser".

Sie wollte dann Mitte Januar unbedingt, dass ich zurück an meinen Studienort fahren sollte, denn Prüfungen standen an- die ich mangels psychischer Kraft dann nicht schrieb.
Am Vorabend, bevor sie in die Klinik fuhr, fuhr ich dann auch los... Sehr widerwillig wie ich mich erinnere...
Vermutlich wusste ich unterbewusst, dass es das letzte Mal sein würde, sie in klarem Zustand zu sehen.
Da sie mir den tatsächlich wesentlich ernsteren Zustand, mir gegenüber verschwieg, dachte ich nicht, dass sowas dann tatsächlich derart schnell schlecht werden könnte.
Wir telefonierten dann in der Folgezeit täglich (Wie immer auch davor). Ihre Stimme war seit Weihnachten schon heißer und sie bekam kaum Worte raus, erzählte mir aber vom Bestrahlen und dass es aufwärts gehen würde- auch die Stimme würde besser.
Mitte März rief meine Schwester an und sagte, Mama hätte in der Nacht zuvor einen Schlaganfall im Krankenhaus gehabt (Mit Abstand zu der Zeit damals, glaube ich, dass sie mir auch verheimlichte, dass sie Metastasen im Kopf hatte- ich weiß es nicht genau)
Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ein Schlaganfall solchen Schaden machen könnte.
Ich fuhr sofort zu ihr in die Klinik.
Sie war halbseitig gelähmt und sprach nur noch wirr "Ja" und "nein" (Und ein letztes Mal meinen Namen bei meiner Ankunft)
Sie war ein Pflegefall, was sie nie werden wollte.
Ich blieb dann die folgenden 10 Wochen bei ihr im KH, bzw. im Hospiz.

Sehr schlimm das alles.

Sie fehlt mir sehr oft. Obwohl ich zugeben muss, dass es die letzten 2-3 Monate wirklich besser ging, kommt jetzt am 12.11. ihr 61. Geburtstag. Kurz später kommt dann Weihnachten und dieses Fest war im vergangenen Jahr unerträglich schwer.

Ich war sehr an meine Mutter gebunden- wir waren ein Team.

Wenig macht heute Spaß oder Freude- ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll

Peppi
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  #24  
Alt 22.10.2014, 22:59
moti1 moti1 ist offline
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Standard AW: Geburtstag und Weihnachten stehen fast vor der Türe

Hallo!
Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen! Im Mai diesen Jahres verstarb meine Mami und vor den anstehenden Festtagen habe ich grosse Angst! Mein Geburtstag, Weihnachten, der Jahreswechsel und dann der Geburtstag meiner Mam.

Ich vermisse sie jeden Tag aufs neue und es wird nie wieder wke es war! Doch ihr zu Ehren und meiner kleiner Tochter zu liebe werde ich versuchen gewisse Traditionen weiter zu führen und mich nicht gehen zu lassen! Der Schmerz ist aber fast unerträglich.
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  #25  
Alt 23.10.2014, 19:51
Almnixe Almnixe ist offline
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Beiträge: 469
Standard AW: Geburtstag und Weihnachten stehen fast vor der Türe

Liebe Peppi,

ich habe meine Mama im Juli 2013 an Lungenkrebs verloren. Ich war auch die letzten 8 Wochen an ihrer Seite und sehr froh, dass ich diese Zeit mit ihr gegangen bin, auch wenn heute noch oft Situationen in meinen Kopf kommen, die mich sehr, sehr traurig machen. Es war eine sehr intensiv schöne, aber auch sehr schreckliche Zeit. Ich vermisse sie sehr. Aber auch mir geht es etwas besser. Aber vor den Festtagen habe ich auch wieder Angst.

Unsere Mamas fehlen einfach.

Liebe Grüße, Tina
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  #26  
Alt 25.10.2014, 23:40
Benutzerbild von Taziana
Taziana Taziana ist offline
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Beiträge: 83
Standard AW: Geburtstag und Weihnachten stehen fast vor der Türe

Hey peppi (und die anderen),
Ich habe meine Mama vor 4 Monaten verloren. Nach einem harten Jahr kampf mit allem drum und dran ( 2x Schlaganfall, 2x Lungenentzündung, pleuralerguß, milzinfarkt und was weiß ich nicht alles). Ich denke jedem Tag an sie. Wie gehörte fest in mein Leben. Gestern war ich einkaufen und griff eine Schachtel Pralinen mit den Gedanken: Mamas lieblingspralinen, da freut sie sich... Mir schossen noch an Regal die tränen in die Augen, wie jetzt gerade... Ich habe keine Angst vor weihnachten, aber vor jedem Tag gerade an dem sie fehlt. Ich bin unendlich traurig und hoffe manchmal einfach nur das das alles aufhört...

Wir fahren dieses Jahr weihnachten zu meinen Schwiegereltern - was auch sonst...? Ich kann ja nicht zuhause sitzen und auf meine Mama warten, auch wenn ich das gerne täte... Ach Mädels... Was wird das noch geben?
__________________
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. Der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.

Mama (Bronchialkarzinom) 05.05.1949 - 27.06.2014
Oma (Nierenzellkarzinom) 24.08.1925 - 03.01.2004
Opa (Bronchialkarzinom) 24.07.1929 - 06.10.2001
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