verm.blasenkrebs mit absiedlungen im bauchfell

[maike100]

guten abend,
nachdem ich hier schon seit tagen nach für mch passenden beiträgen suche,hoffe ich jetzt über einen eigenen beitrag rat zu bekommen.

bei meinem vater (65) ist vor 4 jahren erstmals blasenkrebs entdeckt worden.es handelte sich nur um einen "kleinen befall" - was immer das heißt - es erfolgte eine auscharbung und keine chemo.vierteljaährl.ging er zur kontrolle.jeweils ohne befund.
vor 14 tagen klagte er über ein völlegefühl und ging selbst in die klinik.es wurde wasser im bauch mit zunächst unbekannter herkunft festgestellt.ein ct ergab mehrer absiedlungen/metastasen im bauchraum und bauchfell.wir bekamen auch sofort die aussage,dass das nicht operabel oder gar heilbar sei.nach zahlreichen untersuchungen - er hat auch seit 20 jahren asbestose (verkapselt) -ist nun heute durch die zytologie festgestellt worden,dass es,dass die absiedlungen von einem blasenkrebs stammen müssen.
vorgeschlagen wurde eine sofortige chemo in etablierter form (?).
mein vater war darufhin sofrt bei seinem behandelnden urologen und der war ganz fassungslos.die letzte blasenuntersuchung inkl.spiegelung liegt erst 8 wochen zurück.die klinik sagt in der blase selbst ist auch kein krebs zu sehen,die krebszellen im bauch lassen aber keinen anderen schluss hins.des ursprungs zu.
der urologe will sich nun nochmal detailliert die ergebnisse anfordern.
so.........
ich gluabe ich habe alles aufgeschrieben,was ich noch weiß.....
weiß jemand rat oder hat einen tipp was wir tun können?
ich weiß gar nicht was wir zuerst machen sollen und will auch keine zeit durch unnötige / nochmalige untersuchungen verlieren...

liebe grüße die maike

[Sihe]

Liebe Maike,

es tut mir sehr leid, dass dein Vater eine solche Diagnose hat.

Die Geschichte meines Papas kannst du in "Angst" nachlesen, auch bei ihm ist das Bauchfell betroffen, es handelt sich auch hier um Metastasen von einem fortgeschrittenen Blasenkrebs. Er bekommt zur Zeit Chemo, Carboplatin und Gemcitabine, den ersten Zyklus hat er hinter sich, es folgen weitere. Eigentlich wäre Mittel der Wahl Cisplatin, aber das darf er nicht bekommen, er hat leider nur noch eine Niere.

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute,

liebe Grüße

Simone

[maike100]

hallo simone,
danke für deine antwort.

seit wann hat dein vater die diagnose?wie alt ist er und wie ist die erwartung hinsichtlich der therapie?hat man euch da etwas sagen können?
ich bin noch voll der laie hinsichtlich der ganzen begrifflichkeiten...wo kann ich das "ranking" der erkrankung nachlesen?habe da auch etwas in den befunden gelesen,kann aber gar nichts damit anfangen...fühle mich allgemein sehr sehr hilflos und freue mich sehr,das du geantwortet hast,

vielleicht bis bald,ganz liebe grüße und nur das beste für dich und deine familie,

maike

[teddy10]

Hallo sihe,

warum darf dein Vater Cysplatin nicht bekommen? Ich frage deshalb weil ich Cysplatin bekam obwohl ich auch nurmehr eine Niere (zweite war Schrumpfniere, daher ohne Funktion ) bekam und ich diesbezüglich nicht mehr Probleme hatte.

Liebe Grüße
teddy1o

[Sihe]

Hallo Teddy,

die Geschichte meines Vaters kannst du im Thread "Angst" anschauen. Es ist wohl ein Unterschied, ob er von Geburt an nur eine Niere hat oder eben durch diesen Nierenriss. Außerdem hat er ein Urostoma, eigentlich eine Ureter-Hautfistel und lebt deshalb sowieso in erhöhter Infektionsgefahr der Niere. Deshalb kommen für ihn so nephrotoxische Medikamente nicht in Betracht.
Schön, dass du alles überstanden hast. Wieviele Zyklen hattest du denn? Wann war denn deine Erkrankung?

Hallo Maike,

mein Papa ist 65. Ehrlich gesagt, fragen wir keinen Arzt nach einer Prognose, die stimmen sowieso nicht, das kommt immer auf den Einzelfall an, wir wollen es auch gar nicht wissen.

Das Tumorgrading findest du zum Beispiel hier
http://de.wikipedia.org/wiki/TNM-Klassifikation,
dann versteht man ein bisschen besser, was das alles zu bedeuten hat. Schau bitte mal in meinen Thread nach, da hat mir Isa auch ganz wertvolle Links aufgeschrieben, die helfen dir sicher auch weiter.

Ich wünsche Euch alles Gute und schicke ein dickes Kraftpaket

liebe Grüße

Simone

[IsaH]

Hallo Maike,

ich kann mir vorstellen, dass es ein Riesenschock für euch war, diese Diagnose zu bekommen, wo dein Vater doch immer so regelmäßig zu den Kontrollblasenspiegelungen gegangen ist!

Hatte er kein Blut im Urin? Die schmerzlose "Makrohämaturie" (Rotfärbung des Urins) ist ja das wichtigste Symptom des Blasenkarzinoms.

Möglicherweise hatte dein Vater aber ein "Tis/Cis" (Tumor in situ/Carcinoma in situ), das ist ein (seltenerer) Typ des Blasenkarzinoms, der nicht in das Blaseninnere hineinragt, sondern flach in der Blasenwand wächst und leider besonders aggressiv ist. Leider ist ein "CIS" bei der Blasenspiegelung schwer zu erkennen. Bei meinem Vater wurde auch bei 2 Blasenspiegelungen kein Tumor entdeckt (er hatte allerdings Blut im Urin und Schmerzen/häufiges Wasserlassen - wurde auf die Prostata zurückgeführt ). Erst die Gewebeentnahme in Narkose ergab einen Tumor, der tief in die Blasenwand eingedrungen war (ein CIS) und bei der Blasenentfernung stellte sich sogar ein Lymphknotenbefall heraus (Stadium T4a/N2/MX).

Leider haben diese fortgeschrittenen Stadien keine gute Prognose. Trotzdem sollte man nie die Hoffnung aufgeben und alles, was sinnvoll und möglich ist, tun, um den Krebs zu bekämpfen! Mein Vater hat nach der Blasenentfernung (Urostoma, d.h. Beutel, funktioniert sehr gut) wegen des Lymphknotenbefalls noch eine adjuvante Chemo mit Cisplatin/Gemcitabin (4 Zyklen) gemacht. Es war eine anstrengende Zeit, aber er hat alles besser überstanden, als wir gedacht hatten. Es gibt sehr gute Mittel gegen Übelkeit und sonstige Nebenwirkungen heute!

Die Kombination aus Cisplatin und Gemcitabin ist heute die am meisten angewandte Chemo bei fortgeschrittenem/metastasiertem Blasenkrebs. Andere Medikamente und Kombinationen sind in Erprobung.

Liebe Grüße
Isa

[maike100]

hallo,
vielen dank für eure antworten!!

danke ,ihr lieben ,vorab maike