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  #1  
Alt 09.07.2007, 09:18
Sidney Sidney ist offline
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Registriert seit: 08.07.2007
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Standard Erbbarkeit

Hallo zusammen,
wie ich in meinem Vorstellungsthread schon schrieb, wurde bei meiner Schwester (sie ist 8 Jahre älter als ich) ein Gehirntumor festgestellt.
Nach der ersten OP bekam sie Chemo was aber nach meinem Wissen nicht angeschlagen hat und der Tumor wuchs innerhalb von wenigen Monaten auf fast die gleiche Größe wieder heran.
Es wurde nochmal operiert. Ein erneutes CT wurde bislang noch nicht erstellt.
Letzte Woche wurde dann eine Zyste an der Gallenblase entfernt, die wohl evtl der Auslöser war. Laut der eigenen Aussage meiner Schwester können die Ärzte aber keine 100%ige Auskunft geben ob das wirklich der Auslöser war oder der Tumor selbst.
Es ist leider alles sehr verschwommen und da wir auch gut 200km entfernt wohnen ist es für mich halt auch nicht möglich sie ständig zu besuchen.
Sie war sogar nach der zweiten OP ein paar Tage zuhause und hat dann am Donnerstag einen Krampfanfall bekommen und musste dann wieder auf Intensiv.
Am Samstag war ich dann mit meiner Schwiegermutti die mich begleiten wollte im Krankenhaus um sie zu besuchen.
Der Anblich war für mich ok, da ich darauf vorbereitet war. Auch das sie durch das viele Cortison sehr aufgeschwemmt war.
Allerdings hat sie sich sehr verändert. Leider war mein Bezug zu meiner eigenen Familie nie besonders gut. "Ich war ja nur der ungewollte Unfall"!
Treffen gab es bislang meist nur, an Geburtstagen und zu Weihnachten....aber das ganze Umfeld und was alles damit zusammenhängt würde hier wohl den Rahmen sprengen ;(
Die für mich eigentliche Problematik war allerdings folgende.
Meine Schwester hat mir Samstag immer wieder regelrecht biestig gesagt "schau mich ja genau an...damit Du weißt was dir blüht" "geh zum Arzt, Du bist noch jünger als ich Du überstehst das wahrscheinlich besser" immer wieder deutete Sie auf die Narbe am Kopf und blickte mich ganz eigenartig an, das es mir eiskalt den Rücken runterlief....immer wieder griff sie dieses Thema auf....ich hatte richtig angst und der Besuch war mir sehr unangenehm.
Ich weiß nicht ob es an den Medikamenten liegt oder ob es einfach die Verzweiflung über Ihre Situation ist aber für mich war es wie in einem Horrorfilm.
Jetzt habe ich natürlich große Angst in wie weit sowas wirklich vererbt werden kann.
Ich bin leider über meine eigene Familie nicht besonders informiert ob solche Fälle öfter vorgekommen sind.
Das einzige was ich weiß ist das mein Onkel an Lungenkrebs gestorben ist...allerdings war er sehr, sehr starker raucher.

Ich habe mir vorsichtshalber schon einen Termin geben lassen um mich mal richtig durchchecken zu lassen....auch den Kopf!

Ich habe einfach nur große Angst das sie Recht hat ;(

ängstliche Grüße
Bianca
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  #2  
Alt 10.07.2007, 17:23
Sidney Sidney ist offline
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Registriert seit: 08.07.2007
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Standard AW: Erbbarkeit

Hallo,
hmm schade das niemand etwas dazu sagen kann ;(
Ich habe morgen früh erstmal einen Termin bei meinem Hausarzt...vielleicht kann der mich ein wenig beruhigen. Ich werde auf jeden Fall versuchen mich untersuchen zu lassen. Check übernimmt die Krankenkasse ja leider erst ab 35 und einfach so einen Termin für eine direkte Untersuchung am Kopf bekommt man nicht ohne Überweisung.
Ich leide seit ich Kind bin immer mal wieder an Kopfschmerzen...mal mehr mal weniger...bisher habe ich das immer als besonders Wetterfühlig abgetan aber langsam macht man sich doch andere Gedanken ;(

Bianca
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  #3  
Alt 10.07.2007, 17:58
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Erbbarkeit

Hallo Bianca,

ich nehme mal an, es liegt an der Situation und Verzweiflung Deiner Schwester. Du bist gesund, sie nicht, sie kommt damit nicht klar.

Sprich doch mal Deinen Hausarzt auf eine genetische Untersuchung an. In meiner Familie ist viel Krebs, da läuft z.B. eine genetische Untersuchung im Genetischen Zentrum München. So was ist schon möglich.

Laß Dich nicht wahnsinnig machen, es besteht bei Eurer Familiengeschichte überhaupt keinen Grund, dass Du es auch kriegen solltest.

LG

Astrid
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  #4  
Alt 10.07.2007, 23:19
dolores2505 dolores2505 ist offline
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Beiträge: 222
Standard AW: Erbbarkeit

Liebe Bianca,
ohne hier jemand angreifen zu wollen, denke ich, dass deine Schwester sehr schwer mit ihrer Situation zurechtkommt, wie auch, sie ist doch auch noch eine junge Frau ! Zudem hat sie sicher pure Angst !! Meine Mutter war 71 als sie an Gallengangkrebs gestorben ist, und in den 2,5 Jahren von Diagnose bis Ende hat sie manchmal Dinge getan oder gesagt, die ich nicht verstanden habe, nicht akzeptieren wollte oder falsch fand. Aber heute muss ich sagen, mene mutter wollte es so, sagte es und fand es richtig. Vielleicht meint es Deine Schwester nur gut und du solltest die Vorsorge machen lassen !!!
Liebe Grüße
dolores
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  #5  
Alt 11.07.2007, 09:38
Rocky-B Rocky-B ist offline
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Beiträge: 34
Standard AW: Erbbarkeit

Liebe Bianca,
Hirntumore sind einfach nur grausam, sie sind ein Teufel, sie verändern die Persönlichkeit eines Menschen, übernehmen die Macht. Sie sitzen halt genau in der Schaltzentrale des Menschen, des Hirns. Ich weiß wie schwierig es ist damit umzugehen, Verständnis dafür zu haben. Versuch' einfach zu denken, DAS SAGT EIGENTLICH NICHT SIE...
Mein Vater ist im März an mehreren Hirntumoren gestorben. Bei ihm war es auch so.
Was die Vererbbarkeit betrifft, auch ich mache mir diese Gedanken.
Ich habe sehr viel von meinem Vater, wir waren wie Seelen-verwandt. Die gleichen OP'S, wenn er krank wurde, auch im Urlaub, ich lag zu Hause krank im Bett. Da liegt es nahe, dass ich mir die Frage gestellt habe: "ICH JETZT AUCH??? STEHT MIR DAS GLEICHE SCHICKSAL BEVOR???"
Ich habe nach Symptomen gesucht, ich kenne sie ja genau.
Aber: ein sehr guter Freund von uns ist Arzt. Er sagt, Hirntumore wären im Gegensatz zu anderen Krebsarten nicht vererblich. Es gibt zwar sehr seltene Ausnahmen, aber was da alles zusammenkommen müsste, wäre halt sehr sehr sehr selten.
Habe auch im Internet gesucht unter anderem folgende Seite gefunden:

http://www.dgnc.de/htm/08/nav/index0.../text08_6.html

Zitat:

Sind Gliome vererbbar

Die Antwort auf diese Frage ist bei den meisten Patienten negativ. Obwohl es in sehr seltenen Fällen auch erbliche Tumoren existieren, handelt es sich bei diesen um bekannte familiäre genetische Syndrome wie z.B. Neurofibromatose, Turcot’s-Syndrom oder Li-Fraumeni- Syndrom

Zitat-Ende

Mach dir in diesem Punkt nicht allzu viele Sorgen, ich versuch's genauso.

Liebe Grüße
Barbara
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  #6  
Alt 11.07.2007, 11:24
Sidney Sidney ist offline
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Registriert seit: 08.07.2007
Beiträge: 4
Standard AW: Erbbarkeit

Hallo,
vielen Dank für Eure Worte. Ich war heute Morgen bei meinem Hausarzt und habe mir als erste Maßnahme erstmal Blut abnehmen lassen um zumindest da schonmal ein Ergebnis zu haben. Es wird nun auf Eisenmangel, Schilddrüse, Nieren und Leberwerte untersucht da ich in letzter Zeit auch etwas müde und matt bin.
Er sagte auch etwas von Gliom. Er meinte nach dem wie ich das erzählt hätte (innerhalb von 4 Monaten wieder herangewachsen usw.) würde es sich stark danach anhören und da müsste ich mir keine Gedanken machen. Wenn ich das auch bekommen würde, dann wäre es wohl eher Zufall als ererbt, noch weil es ja meine Schwester und kein Elternteil ist.
Laborerbegnisse bekomme ich dann im Laufe der Woche.....und ich solle den genauen Namen des Tumor`s ausfindig machen, dann könne er mir mehr dazu sagen und wenn ich mir so große Sorgen machen würde, könne er mir auch eine Überweisung schreiben.
Ich habe in den letzten Tagen schon bei einigen Kliniken und Praxen angerufen die Kernspin und sowas durchführen...aber überall das gleiche Ergebnis...."ohne Überweisung oder dringenden Verdacht machen wir nix" ;(

Das sowas eine Veränderung der Persönlichkeit hervorruft wusste ich ja, aber
ich habe halt nicht damit gerechnet das es mich persönlich so treffen und verängstigen würde ;(

Liebe Grüße
Bianca
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  #7  
Alt 21.07.2007, 12:53
Sandy-angel Sandy-angel ist offline
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Beiträge: 29
Standard AW: Erbbarkeit

Hallo ihr Lieben, ich dachte ich erzähl euch mal kurz von mir:

meine mama hat im Mai 07 die Diagnose Astrozytom Grad3 bekommen. meine Oma (mama von meiner Mama) ist genau an demselben hirntumor vor 20 jahren gestorben...für uns hat sich natürlich die frage gestellt ob es vielleicht doch eine genetische Verasnlagung gibt.
Ich war letzte Woche bei der genetischen Beratung deswegen und der Arzt dort meinte auch es wäre eher unwahrscheinlich dass es erblich bedingt ist aber denooch möglich weil es ca. 30000 Gene gibt und von deisen erst 12.000 erforscht sind...
meine Mama hat Blut abgenommen bekommen und die Ärzte suchen jetzt nach einem ganz bestimmten Gen, dass vielleicht defekt ist.
Ich muss jetzt am montag zum Ct meinen kopf untersuchen lassen und das ab jetzt in regelmäßigen Abständen :-/ und meine Haut muss kontrolliert werden wegen den pigmentflecken das hängt auch zusammen alles.


Wie ist das bei euch?Was werdet ihr in der zukunft machen?ich wieß nicht, ich fidne es ist ein komsiches Gefühl zu wissen, dass es vielleicht doch erblich bedingt ist....

Liebe Grüße
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  #8  
Alt 22.07.2007, 17:22
sanne2 sanne2 ist offline
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Beiträge: 1.088
Standard AW: Erbbarkeit

Hallo,
meine Reaktion auf die Krebserkrankungen in unserer Familie waren ganz anders! Ich weiß ja nicht wie alt Ihr seid, ob einige von Euch schon Kinder haben.
Als meine Mutter an Lungenkrebs erkrankte ebenso wie wahrscheinlich mein Vater, zu dem ich schon lange keinen Kontakt mehr habe, dem aber ein Teil der Lunge entfernt wurde, machte ich mir um mich überhaupt keine Gedanken. Die Schwester meiner Mutter verstarb vor einiger Zeit an Leukämie, mein Mann erkrankte an einem Sarkom.
Als ich dann einen Tumor in meiner Brust ertastete und später einen veränderten PAP hatte war meine größte Angst, dass meine Kinder all dieses erben könnten. Um mich hatte ich keine Angst, sondern um meine Kinder. Meine Sachen entpuppten sich dann als harmlos. Mir stellt sich aber heute noch die Frage, ob meine Reaktion eigentlich normal war? Oder war es ein verdrängen? Ging es noch jemandem so? Komische Frage, ich weiß! Aber ich kann sie mir bis heute nicht beantworten.
Viele Grüße
Sanne
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