Glioblastom - Das Ende?

[Sani]

Hallo sakurama,wie war dein Spaziergang im Schnee??Hoffe,es schneit hier morgen auch etwas,heut in der früh sah es so nach Schnee aus,einige Flocken fanden den Weg,also bitte,schieb sie etwas weiter hierher,susanne

[Sakurama]

Hallo Sani,

den Spaziergang habe ich verschoben, bin lieber mit meiner Tochter zum Essen gegangen und hab die Unterlagen zur Krankenkasse gebracht. Nachmittags hab ich dann das Wohnzimmer umgeräumt. Jetzt erinnert es wenigstens nicht mehr an das Kranken- und Sterbezimmer. Wenn es wärmer wird, streiche ich noch und mach den Rest.

Über Deine Erinnerungen an St.Lucia würde ich mich schon freuen. Ich war mit meiner Familie 1998 dort. 2 Wochen Traumurlaub mt einer 2jährigen Göre, meinem Mann und seinem Trauzeugen mit Frau. Wir waren ganz oben an der Spitze. Von der Insel selbst habe ich leider wenig gesehen, kurz vorher war ein Hurrikan, und die Fahrt im Bus wäre mit dem Kind zu anstrengend gewesen. Mein Mann hat die Tour mitgemacht und war begeistert. Es sind schöne Erinnerungen.

[Anne12]

Hallo Sakurama!!!
Bin neu im Forum.Tut mir leid mit deinem Mann.Ich fand es total klasse,das du ihn zu Hause gepflegt hast!!Hut ab,das macht nicht jeder!
Mein Bruder ist auch an einem Glio verstorben und das mit 37 Jahren.Das ist zwar schon 6Jahre her,aber mir kommt es vor,als wäre alles gestern erst gewesen.Wir haben ihn bis zum Ende zu Hause gepflegt und das ist das schönste und auch beste Geschenk überhaupt gewesen.Keine Ärzte,keine fremden Menschen,keine kalten Krankenhausflure.Sondern seine vertaute Umgebung, seine Familie, Freunde.Da ich Krankenschwester auf einer Intensivstation bin,mußten wir nicht mal zur Flüssigkeitgabe o.ä. ins Krankenhaus,oder Hospiz.Die Leere von der du sprichst,begleitet uns jeden Tag noch immer.Und wird sie wohl auch immer tun.
Ich wünsche die,das du deine innere Ruhe wiederfindest und neue Kraft schöpfen kannst,um dein Leben ohne deinen Mann weiterführen zu können.Eins ist gewiss:Er geht diesen schweren Weg mit dir!Nämlich in deinem Herzen!!!
Liebe Grüße und es wäre schön von dir zu hören

[Sakurama]

Hallo

ich versuche stark zu sein. Mein mann hätte es so gewollt und meine Tochter braucht mich.

In unserer Zeitung stand am Mittwoch ein Aufruf, dass die Aufbaugilde dringend Spenden braucht. Also habe ich, um mich abzulenken, J. Winterkleidung eingepackt, die langen Unterhosen, Strümpe, Unterwäsche, dicke Pullis, alles was Bedürftige bei diesen kalten Temperaturen brauchen und hab sie vorbeigebracht. Die haben sich riesig über die vielen Sachen gefreut und J. wäre froh, wenn seine Kleidung einem guten Zweck zukommt und nicht im Schrank vor sich hinmodert. Das rote Kreuz würde sie eh nur nach Afrika verkaufen, und ich glaube, die brauchen dort keine Skiunterwäsche, Winterjacken und Handschuhe.
Was mach ich nur mit seinen ganzen Anzügen, Hemden und Krawatten? Die Sommersachen hab ich der Aufbaugilde für den Frühling versprochen. Einen Karton Wintersachen hab ich jetzt doch noch zusammen bekommen, die bring ich in den nächsten Tagen hin. Dieser Artikel war wahrscheinlich genau das richtige, sonst hätte ich seine Klamotten noch wochen- und monatelang im Schrank hängen lassen.
Es ist ein komisches Gefühl, die Sachen in Säcke zu packen und wegzubringen. Es ist so endgültig. Ich glaube ich habe noch gar nicht voll realisiert, dass er nicht mehr zurück kommt.

[Nicolas]

Hallo Sakurama!
Ich finde es gut, daß Du die Sachen von Deinem lieben Mann für Bedürftige abgiebst ich denke er würde nichts dagegen haben.
Ob Du es glaubst oder nicht bei den ganzen Krankenhausaufenthalten die mein Mann schon hinter sich hat habe ich schon oft darüber nachgedacht "was machst du bloß mit den ganzen Sachen"wenn er nicht mehr nach Hause kommt.
Ich glaube wenn es so weit ist mach ich es genau wie Du. Bei uns sammelt das CVJM für Menschen.
Ich wünsche Dir und Deiner Tochter viel Kraft und ein schönes Wochenende.Alles Liebe und in Gedanken bei Euch Katrin

[Pflegefrau]

Hallo Sakurama,
Ich wünsche Dir und Deiner Tochter viel Kraft, um den Verlust des lieben Mannes und Vaters gemeinsam verarbeiten zu können! Ich kann Dich sehr gut verstehen, wenn Du meinst, die Tatsache noch garnicht richtig realisieren zu können.Das wird auch noch einige Zeit dauern, denn im Moment ist ja sicher auch noch viel Behördenkram usw. zu regeln. Wenn erst einmal Ruhe eingekehrt ist wirst Du einen klaren Kopf bekommen. Es ist so traurig und schwer! Mit der Kleidung, ja, daß war ein Wink vom Himmel! Dort wird sie dringend gebraucht und Du bekommst die Bestätigung etwas Gutes getan zu haben! Das gibt Dir sicher Kraft, und wie Du so schön schreibst, Dein Mann hätte es auch so gewollt! Ja, Du wirst noch viele Sache "gemeinsam mit Deinem Mann" machen, denn in Gedanken seid ihr doch immer beisammen! Redet viel über ihn, mit ihm, und irgendwann wird es heller in Eurem Leben, ganz sicher! Aber im Moment tut einfach nur alles so weh, ist so traurig und schmerzhaft. Ich wünsche ich die Kraft und den Mut, den neuen Weg gemeinsam ohne große Stolpersteine gehen zu können.
Seid vielmals gegrüßt und
Hedwig

[Malleros]

Liebe Sakurama,
auf diesem Wege möchte ich Euch noch einmal mein Mitgefühl ausdrücken.
Hatte Dir über aol. eine Mail geschickt, als ich über das Ersatzforum von J. erfahren habe.

Mein Mann hatte am 24.01. wieder einen Grand mal...... da er die Zunge verschluckt hatte, wurde er bei uns zu Hause intubiert. Nachdem er eine Nacht und einen Tag auf Intensiv gelegen hatte, liegt er jetzt auf der Normalstation. ....... Es geht nicht mehr lange, sagen die Ärzte. Sie können nichts mehr für ihn tun. Laut CT hat er jetzt mehrere Tumore und eine Hirnschwellung. Gott sei Dank ohne jegliche Schmerzen. Er schläft fast nur noch...... ich hingegen kaum noch...., aber wem erzähle ich das???

Wünsche ihm so sehr, dass er nicht mehr lange leiden muss.

Liebe Grüsse

[Sakurama]

Hallo Malleros,



Ja, ich weiss, wie Du dich fühlst. Mir ging es ebenso. Das Hirnödem hat sich bei J. abgebaut, als er sich entschlossen hatte nichts mehr zu trinken, da er nic ht mehr schlucken konnte. Durch den Flüssigkeitentzug haben sich alle Ödeme zurückgebildet, auch im Hirn. Er war dann einige Tage völlig klar. Zum Abschiednehmen war das gut so, denn ich merkte, er versteht was ich sage und gab sogar gelegentlich Antwort oder gab mir durch Gesten (Lächeln, Schulterzucken etc), dass er es verstanden hat. Ich wünsche Deinem Mann von Herzen, dass er nicht so leiden muss wie Jürgen. Wenn er im Krankenhaus ist, bekommt er wenigstens seine Anfallmittel bis zum Schluß.

Dir und Deiner Familie wünsche ich ganz viel Kraft und wenn Du reden willst, schreib mir einfach, vielleicht habe ich ja doch hin und wieder ein tröstendes Wort oder einen Tipp für Dich.
Fühl Dich ganz feste gedrückt.

[HeikeW.]

Hallo Malleros....

ich drücke dir ganz fest die Daumen,das dein Wunsch in Erfüllung geht...

[Sakurama]

Das Bild zu meinem Gedicht:Bild 023a.jpg



Hallo Ihr Lieben,

es ist kaum zu glauben. Eine ganze Woche ist J. jetzt schon tot. Wie hab ich die nur überstanden?

Heute hab ich die Nachricht bekommen, dass ich für den letzten Monat doch Pflegestufe III bekomme. Es geht also doch. Nicht ducken, sondern Widerspruch einlegen, anders geht es in unserem Gesundheitssystem wohl nicht.

Heute Morgen war ich fleißig und hab beim Aldi Farben gekauft, damit wird das Wohnzimmer gestrichen. Und den neuen Schrank, den wir gemeinsam nächstes Jahr kaufen wollten, hab ich auch gleich bestellt. Er kommt mitte April. Bald erinnert im Wohnzimmer nichts mehr an das Sterbezimmer. Nur die schönen Erinnerungen dürfen bleiben!
So der Regen hat den schönen Schnee geschmolzen. Winter ist vorbei. Meine Christrosen blühen und der Frühling kann kommen.

Bild 019a.jpg

Wie gefällt Euch mein Garten mit Weg? Der Rasen war schöner - oder?
Egal, jetzt bleibt er so, auch wenn J. nicht viel davon hatte.

[Pflegefrau]

Hallo Sakurama!
Es ist gut, daß Du Dich mit schönen Sachen beschäftigst, um wenigstens für einige Momente die Traurigkeit zu vergessen! Es ist so schwer und doch mußt Du nach vorne sehen, ist zwar leicht gesagt, das weiß ich. Du machst das schon richtig, die Kleidung für einen guten Zweck, darüber darfst Du Dich freuen, nun das Wohnzimmer neu gestalten, auch das wird Dir sicher gut tun und gefallen, und dann noch der neue Schrank! Ja, dann hast Du doch schon richtig viel geschafft in dieser kurzen Zeit!! Du weißt, daß Du mit Deiner Tochter noch so viele schöne Dinge tun kannst, aber die Kraft zum Aufraffen muß man auch erst mal haben, es ist einfach schwer. Aber auch Du wirst sehen, irgendwann kommt eine Zeit, da siehst Du den schmerzhaften Verlust des lieben Mannes und Vaters mit anderen Augen, Du hast ihn ja so lange leiden sehen. Ich wünsche Dir alles Liebe für die nächste schwere Zeit!
Übrigens ist der Weg im Garten sehr schön, hat doch auch was Positives! Du brauchst dort nicht zu mähen und kannst am Wegrand Blumen pflanzen, an denen Du Dich erfreuen kannst!!

Viele Grüße Hedwig

[Frau M.]

Hallo Sakurama,

du machst das ganz richtig. Versuche, die positiven Dinge zu konservieren und versuche nach vorne zu schauen. Es ist schwer, ich weiß. Ich habe das gemacht, was meine Schwester in den letzten Monaten, als sie noch richtig gut beisammen war, ordentlich forsiert hat. Ich bin mit meinem Freund zusammengezogen, wochenlang hat mich meine Schwester zugequatscht, hat mir noch empfohlen mich schwängern zu lassen, weil mein Freund genau der Mann für eine Familie ist.
Ich habe ihren Rat befolgt und obwohl ich jeden Tag an sie denke, denke ich nicht voller Trauer an sie, so das ich weinen muß, sondern mit ganz viel Liebe und Respekt, ich weiß, was sie alles für mich getan hat und noch getan hätte.

Nur mit dem Sonnenschein klappt das irgendwie nicht so ganz. Ich glaube, die Wetteroption hat in unserer Familie schon unsere Mama gezogen. Als sie Montags mittags starb, hatte sie noch vorher gemosert, wie kalt es für die Jahreszeit war. Ab dem Nachmittag strahlte plötzlich die Sonne. Das war am 26.05.2003... Danach hatten wir bis September den Jahrhundertsommer...irgendwie schon sehr seltsam...ich habe es als Zeichen gesehen...

[Sani]

Hallo sakurama,der Weg,er ist wunderschön und so sinnbildlich für euch,ein neuer Weg,für alle in der Familie,gestalte ihn nach deinen,euren Vorstellungen !

Die Kleidung dorthinzu geben,wo sie gebraucht wird,ja,was sollte ausser,das Jürgen sie selber tragen könnte,denn schöneres damit geschehen??Wir haben zwei Tage nahc der Beerdigung auch alles aussortiert und einer Frau vom Pflegedienst mit in ihre Heimat gegeben,sie kommt heut noch vorbei und erzählt von der Freude dort,nimmt auch jetzt schonmal noch Kleidung mit,es ist doch schön,wenn man sich und anderen damit gutes tuen kann.Nur einige Arbeitshosen hat W.dort liegen gelassen und am verg.Samstag war er so nass vom Holz schneiden,da sollte er eine Hose und einen Pulli dort anziehen,Hose okay,aber,sie bringt den Pulli ,den er selbst oft trug,ein Trainingsanzug-Oberteil,er konnte es nicht anziehen und wir waren alle ziemlcih still,es nahc über drei J.zu sehen udnsich einzubilden,es riecht noch nahc ihm,er war es,der es zuletzt trug und jetzt soll es beid er Holzarbeit getragen werden....es ging nicht.Auch sein Hut,er liegt noch immer auf der Garderobe,manches muss einfach so sein.W.hat widerum im Jahr nach dem Tod die Anzugshemden ,es waren zwei st.,ständig getragen,gewaschen,angezogen,da redete er nicht drüber,nicht über den Tod,er konnte es so wohl mit verarbeiten,jeder ,wie er kann,susanne,die den Weg wirklcih als Weg sieht

[Sakurama]

Hallo Ihr Lieben,

wollte mich nach den letzten, anstrengenden Tagen mal wieder melden. Der Behördenkram und Papierkrieg nimmt kein Ende. Wenn ein Formular abgeschickt ist, kommt ein neues. Die Arbeit lenkt mich ab, aber es ist schwer immer an ihn zu denken. Beim Ausfüllen passieren mir immer wieder Fehler, die dann richtig weh tun. Wenn z.B. dort steht kreuzen sie an: mache ich mein Häkchen bei verheiratet um es dann wieder durchzustreichen und bei verwitwet seit .... zu machen.
Gewöhnt man sich daran?
Es passieren im Moment soviele Sachen, von denen ich sage, dass hat J. im Himmel gemacht. Das würde zu ihm passen.
Erst verlieren die Bayern (mochte er noch nie), dann gewinnt sein heißgeliebter Club (1.FC Nürnberg) 4:1 gegen den VfB Stuttgart. Als hätte er seine Finger im Spiel. Nach einem Fußballspiel des 1. FCN haben wir uns 1981 im Bus kennengelernt.
Er fehlt mir, aber das müssen leider viele von Euch auch durchmachen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit 39 Jahren schon Witwe werde. Andere werden in diesem Alter auch verlassen, aber dann ist meistens eine Andere im Spiel oder der Mann hat die Midlife-Crisis. Gut er hat mich nicht freiwillig verlassen, das ist ein Trost. Aber wäre eine Andere im Spiel, könnte ich wenigstens sauer, wütend oder sonstwas auf ihn und sie sein. So bin ich einfach nur traurig.

Wünsche Euch einen schönen Sonntag

[silverlady]

liebe Sakurama

ich verstehe dich sehr gut. Auch bei mir ist es einfach nur traurig und er fehlt mir überall und immer.

ich nehme dich in den Arm
silverlady