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  #1  
Alt 30.09.2010, 22:43
SelbstSein SelbstSein ist offline
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...

Geändert von SelbstSein (23.10.2010 um 09:22 Uhr)
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  #2  
Alt 01.10.2010, 00:35
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
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Beiträge: 202
Standard AW: neu hier...

hallo "Selbstsein",

ja... dieses Drücken in der Magengegend, den Kloß im Hals... denke, das kennen viele - ich auch. Auch das Weinen, die Verzweiflung, die schlaflosen Nächte.

Du hast aber doch einen Partner und du hast Freunde!? Die sind doch für dich da, oder nicht? Das sind deine Ansprechpartner und die Menschen, die dich trösten können, wenn es dir schlecht geht. Du bist nicht alleine. Aber du mußt diese Hilfe auch zulassen.

Du mußt auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn du über das "was wäre wenn" nachdenkst. Wenn es deiner Mama so schlecht geht, kommen diese Überlegungen ganz automatisch. Aber wenn das dann eintritt, dann geht alles seinen ganz normalen (bürokratischen) Weg zunächst. Der Bestatter nimmt dir da fast alles ab. Der Rest hat dann Zeit... also mach dich deswegen nicht verrückt.

Du bist jetzt in einer Ausnahmesituation - nimm jede Hilfe an, die du kriegen kannst - und sei es auch nur in ganz normalen täglichen Verrichtungen. Nimm deinen Partner in die Pflicht, daß er dich in die Arme nimmt und dich emotional stützt - oder auch deine Freunde.

__________________
Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
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  #3  
Alt 01.10.2010, 01:10
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Registriert seit: 13.05.2010
Ort: Lüneburg
Beiträge: 919
Standard AW: neu hier...

... und vielleicht wäre es auch gut, Dir psycholgische Hilfe zu holen oder einen Seelsorger an der Seite zu haben mit dem Du reden kannst ?

Wenn der Fall entritt (und das wird er bei allen Menschen die jemals geboren wurden) dann hilft Dir wirklich der Bestatter bei allem.
Wichtig ist nur dass man weiß, was hat der Mensch gewollt?
Hat er sich mal geäußert, wie er im Falle eines Falles beigesetzt werden möchte?

Dass Du Angst hast allein dazustehen kann ich gut nachempfinden - mir geht es als Mutter so: wenn ich nicht mehr bin stehen meine Kinder auch allein da - wir haben auch keine Verwandten ...

Ich glaube, Deine BAuchschmerzen und auch Deine Tränen sind mehr als berechtigt - nimm sie an, sie sind Teil Deiner Angst und auch Teil der Trauer darüber, dass Deine Mutter so krank ist.

Vielleicht wandelt sich irgendwann Deine tiefe Traurigkeit in ein Loslassenkönnen, wenn Du siehst dass Deine Mama wirklich nicht mehr kann
...

Lieben heißt auch loslassen müssen - manchmal viel zu früh.
Aber zu früh ist es fast immer - egal wie alt jemand ist.

Ich hoffe, Du kannst etwas schlafen.

Falls ich etwas komisch klinge - ich bin nur müde ... aber irgend ein Gefühl hat mich nochmal herkommen lassen.

Wenn es Dir hilft: schreibe Dir die Seele frei!

Bis bald und verlier DICH selbst nicht.

Alles Liebe
Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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  #4  
Alt 01.10.2010, 09:25
Lydia K. Lydia K. ist offline
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Registriert seit: 10.05.2010
Beiträge: 8
Standard AW: neu hier...

Guten Morgen,
Du hast ja auch schon länger Erfahrung mit kranken Angehörigen... Auf diese Erfahrung könnte man gut verzichten, nicht wahr?

Ich kann Dich gut verstehen, mir geht es ähnlich. Und es gibt auch kaum noch jemand, dem ich das alles so sagen kann, obschon meine Freunde und mein Mann durchaus zuhören würden. Aber es gibt nichts "Neues" zu berichten und ich möchte auch nicht ständig weinen und in deren Gegenwart traurig sein.

Ich denke oft, es hat alles seinen Platz nebeneinander: Das Frohsein (ja geht immer noch durchaus;-), das Lachen, die Wut, dass es meine Mama getroffen hat und auch die Trauer, um meine Mama. Und weil ich jetzt schon solange traurig bin und "trauer", wird es nach dem Tod meiner Mama hoffentlich nicht mehr so schrecklich sein. D.H. mit dem trauern habe ich schon längst begonnen und vieles schon "abgearbeitet". Hört sich furchtbar technisch an... Ich habe alles, wie Beerdigung schon x-mal durchgespielt (plane eben gerne und bin praktisch, das hilft mir oft weiter, auch wenn es an dem Grundgefühl nichts ändert).

Ich habe mich in den letzten fünf Jahren so oft verabschiedet, nach jeder OP, nach jedem weiteren Tiefschlag, immer wieder Tschüß gesagt, Losgelassen und trotzdem ist sie immer noch da. Ich bin dankbar dafür, auch wenn sie jetzt so krank ist, dass sie nur noch im Bett liegt in einer Art Dämmerzustand. Es wird Zeit, dass sie erlöst wird.

Ich träume häufig von meiner Mama, wie sie gesund ist, mit mir spricht, wie sie lacht und einfach ist, wie sie ist, stark und super praktisch, tapfer und niemals nervig, hat nie gejammert und immer weitergemacht, egal was kam. Sie fehlt mir entsetzlich, schon jetzt.

Habe letztens gemerkt, dass ich schon seit fünf Jahren nicht mehr "bemuttert" werde. Das tat weh; irgendwie fühlte ich mich plötzlich ganz allein auf der Welt. Auch wenn Mann und Freunde da sind. Ich habe aber das Glück, noch drei Brüder zuhaben. Mit zweien verstehe ich mich sehr gut und es sind die Menschen, mit denen ich dann auch ehrlich über Mama spreche.

Es tut mir leid, dass Du keine Familie mehr hast. Das hilft ungemein. Aber vielleicht können auch gute Freunde diese Rolle übernehmen...

Eine gute Möglichkeit, sich nicht alleine zu fühlen, ist dieses Forum. Ich bin froh, dass es hier Menschen in der gleichen Lebenssituation gibt, mit denen man sich austauscht oder einfach nur still Anteil nimmt. Du bist hier sicher gut aufgehoben.

Und was mir dann oft durch den Kopf geht, wie es den echten Kranken mit uns Angehörigen hier wohl so gefällt. Sie merken ja, wie schrecklich viele Sorgen wir uns machen und dann ist es sicherlich auch oft eine Last, all das zu lesen. Sie müssen sich ja auf sich selbst und ihre Gesundheit konzentrieren und haben dann trotzdem noch die Bürde für ihre Angehörigen stark zu sein. Ich bin oft überwältigt, mit wieviel Kraft und Würde die echten Kranken hier zu ihrer Lebenssituation stehen und sie trösten alle anderen, die Angehörigen und ihre Leidensgenossen. Das hat mich in diesem Forum besonders bewegt und ich bin oft sprachlos, wie gut und souverän mit der ständigen Angst umgegangen wird. Mittlerweile schreibe ich lieber im Angehörigen-Forum, um die wirklichen Kranken nicht zu "nerven" mit meinen Sorgen und auch zu ängstigen mit der Krankheitsgeschichte meiner Mutter...

Du bist hier gut aufgehoben, "herzlich willkommen", und wir bleiben einfach weiterhin stark und sind tapfer wie unsere Mütter.
Mit lieben Grüßen,
Lydia

Geändert von Lydia K. (01.10.2010 um 09:29 Uhr)
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