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Alt 23.08.2011, 16:59
Viki Viki ist offline
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Standard AW: Ältere Dame (73 Jahre): Chemo + Bestrahlung

Hallo Ralf,

in meinem Profil kannst du lesen, dass meine inzwischen 83jährige Mutter aufgrund von Metastasen seit November 2008 durchgehend Chemotherapie erhält. Sobald eine versagt, folgt die nächste. Dies klingt schlimmer als es ist, weil es nämlich der ausdrückliche Wunsch meiner Mutter ist und es ihr dabei recht gut geht.

Ich beeinflusse sie auch nicht in ihren Entscheidungen sondern bin, wie du es so schön beschreibst auch nur der "Infomationssammler". Sobald sie weiß, welches Mittel als nächstes ansteht, recherchiere ich die Nebenwirkungen. Sie will wissen, was kommen könnte, hatte aber über die ganze Zeit das Glück relativ verschont zu bleiben. Das mag auch an ihrer positiven Einstellung der Chemo gegenüber liegen.

Nach der Ablatio 2007 lehnt sie jegliche Chemo ab, weil sie (wie jeder schon mal) "furchtbare Dinge" darüber gehört hatte. Der damals behandelnde Arzt fand das auch aufgrund ihres Alters in Ordnung. Wäre damals eine Chemo durchgeführt worden, hätte vielleicht die weitere Krankheitsentwicklung verhindert oder verzögert werden können. Aber wer weiß das schon mit Bestimmtheit zu sagen.

Ich denke, ob ein Betroffener unter starken oder schwachen Nebenwirkungen zu leiden hat, hängt nicht mit dem Alter zusammen , ist aber auch nicht vorhersehbar.

Die Entscheidung für oder gegen die Chemo bleibt eine ganz individuelle Entscheidung. Sie ist sicher u.a. auch abhängig von der körperlichen Verfassung des Patienten, von der Prognose, von der positiven Einstellung.

Eins noch: ich finde die Erhöhung der 10-Jahres-Überlebensrate von 19 % auf 36 % schon erheblich.

Solltest du Fragen haben, beantworte ich die gerne, auch per PN.

Liebe Grüße und alles Gute für deine Mutter
Viki
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