Lymphknoten-Krebs Geheimnisse entlockt
"Lina Marguerite Siebert-Preis" verliehen
Aus Main-Rheiner-Online-Dienst vom 22.06.2004
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cdb. Die Entstehung von Lymphknoten-Krebs erforschte Dr. med. Hans-Joachim Wagner an der Kinderklinik der Uni Lübeck. Dem Mediziner wurde für seine Arbeit der mit 6000 Euro dotierte "Lina Marguerite Siebert-Preis" verliehen. Der jährliche Preis der Stiftung Kinderkrebsforschung Mainz wurde jetzt bereits zum sechsten Mal vergeben und während eines Festaktes im Universitätsklinikum von Vorstand Wolfgang Merzbach überreicht.
Bis zu 15 Prozent sind Viren die Ursache von Krebs. Das bestätigte sich bereits 1964 mit dem damals in Afrika entdeckten Epstein-Barr-Virus (EBV). Eine häufige Folge des EBV ist Lympfknoten-Krebs (Morbus Hodgkin). Zum Nachweis des Virus hat Wagner so genannter Marker entwickelt, die den Kern seiner Arbeit ausmachen. "Um frühzeitig therapeutisch behandeln zu können", erklärt Wagner hierzu auf AZ-Anfrage, "haben wir Marker entwickelt, die die Entstehung eines durch EBV induzierten Lympfknoten-Krebses erkennen lassen". Dadurch lasse sich der Virus günstig und rechtzeitig nachweisen.
Während des fast dreistündigen Festakts wurden zudem weitere Arbeiten aus der Kinderforschung präsentiert. Darunter auch Arbeiten zweier türkischer Doktorandinnen. Die beiden Stipendiaten der Stiftung stellten ihre Ergebnisse zur Erforschung von Krebs bei türkischen Kindern und Jugendlichen vor.
Die 1998 gegründete Stiftung Kinderkrebsforschung fördert Forschungsarbeiten, um die "die Situation krebskranker Kinder" zu verbessern. Dazu dient neben der jährlichen Auszeichnung mit dem "Lina Marguerite Siebert"-Preises auch die Finanzierung von Arztstellen, die Vergabe von Disertations-Stipendien an Nachwuchs-Forscher und seit 2000 die Unterstützung pädiatrisch-onkologische Fach-Tagungen.
Für den musikalischen Rahmen sorgte Almut Schwab, Soloflötistin der Jungen Mainzer Philharmonie mit mehreren Querflötenstücken.