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Alt 21.05.2013, 16:12
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Standard AW: Kampfküken kämpft weiter

Hallo ihr Lieben!

Ganz herzlichen Dank für Eure Anteilnahme und eure aufmunternden Worte!

Und nichts für ungut, dass ich mich erst jetzt melde. Mein Computer war zu Hause und ich nicht.

Am Freitag musste ich notfallmässig ins KH. Ich hatte mehr als einen Tag und eine Nacht lang Bauchkrämpfe, Durchfall und musste x Mal brechen (2 Mal davon wars braun! Bähh!). Im KH stellten sie dann fest, dass ich knapp vor einem Darmverschluss bin. Klingt seltsam bei Durchfall, gibts aber offenbar. Sprich, der Engpass war offenbar oben im Dünndarm, was auf den Magen drückte und das, was als Durchfall rauskam, war schon im Dickdarm. (Das Kontrastmittel wirkte extrem abführend.)

Zuerst sprachen sie davon, mich aufzuschnippseln und mir einen künstlichen Darmausgang zu verpassen. Als sie dann den neuesten Bericht vom CT gelesen hatten, meinten sie, das würden sie wohl besser doch nicht machen. Viel zu heikel, weil halt alles miteinander „verbacken“ ist in meinem Bauch. Immerhin: Eine weitere Untersuchung mit Kontrastmittel und Röntgen zeigte, dass schon noch etwas durchgeht, halt nur langsam. (Die erneute Kontrastmittelgabe führte dann zu einer weiteren Kot..- und Ka..-Orgie. )

Nun ja. Die Ärztin meinte, der Tumor drücke ähnlich wie eine Schlingpflanze auf meinen Darm und da könne es immer wieder zu so was kommen. Statt OP wird nun mit anderen Mitteln versucht, das Ganze einigermassen in den Griff zu bekommen. Sprich: Vorsicht beim Essen, Abführen, etc. Nach einigen Tagen Tee, Suppe und Brei taste ich mich langsam wieder an festere Nahrung heran und hoffe, dass alles gut (durch) geht. Heute konnte ich am Mittag sogar schon Kartoffelbrei mit Karotten und Sauce essen – und hatte auch endlich wieder mehr Appetit. Jetzt am Nachmittag bat ich um ein kleines Stück Kuchen und bekam es auch. Muss mich langsam wieder aufpäppeln, nach der Hungerkur.

Das Gute hier im KH ist, dass ich endlich wirksame Schmerzmittel bekomme. Ich hoffe, das lässt sich weiter so handhaben, wenn ich entlassen werde. Wenn nicht, werde ich nach so einer Schmerzambulanz fragen. Kann ja nicht sein, dass das wieder so weiter geht wie vorher.

Aus Herne habe ich noch nichts gehört. Waren ja auch Feiertage. Mein Onkologe hat sich auch noch nicht geäussert. Am Freitagabend meinte er, er habe den Befund noch nicht erhalten. Äusserst seltsam, meine Hausärztin hatte ihn ... Wie auch immer. Er sagte, er werde nach Pfingsten den Radiologen bitten die neuen Bilder mit denen von Anfang April zu vergleichen. (Die wurden ja woanders gemacht.) Und sich den Befund besorgen/ansehen und sich dann melden. Ich habe vorhin mal sicherheitshalber bei der Praxis angerufen, damit er es nicht vergisst. Bin gespannt, ob er heute zurückruft. Wenn nicht, werde ich langsam aber sicher sauer. Tja, die Frage, ob er der „Arzt meines Vertrauens“ ist, stelle ich mir immer häufiger. Das Doofe ist, dass ich keine Ahnung habe, wie ich innert nützlicher Frist einen guten Onkologen finden könnte, der Erfahrung hat mit Fällen wir mir. Ich habe den Eindruck, dass das eher selten ist und die Ärzte vielleicht etwas überfordert. Weiss nicht.

Es ist ja auch so, dass ich nicht sonderlich mobil bin. Ich bin oft nicht in der Verfassung längere Reisen zu unternehmen. Und das Gute an diesem Onkologen ist halt, dass er in der einigermassen nahe gelegenen grösseren Stadt seine Praxis ist und 1 Mal in der Woche hier am örtlichen KH ist.

Ich denke, das mit dem Ding auf der Lunge muss man noch genauer abklären. Vielleicht würde ich aber auch schon mal mit der systemischen Chemo anfangen, die der Onkologe vorgeschlagen hat. Ich denke, jeder Tag, an dem das Ding nicht was auf die Mütze bekommt, wuchert es weiter. Wie gesagt, es hat einen Affenzahn drauf.

Seid mir bitte nicht böse, wenn ich nicht auf das eingehe, was ihr grad so um die Ohren habt. Ich drücke euch allen alle Daumen, dass ihr erfolgreich seid, bei dem was, ihr euch vorgenommen habt!

Nur kurz ein paar Worte an dich, liebes Kampfküken: Das ist wirklich keine leichte Entscheidung, die fällen musst. Ich kann dir nicht viel helfen, da ich keine Erfahrung habe mit Stoma. Ich muss sagen, ich hätte Angst davor. Allerdings am Freitag habe ich mir beinahe gewünscht, es wäre möglich zu operieren – selbstverständlich so, dass auch diese blöden neuen „Dinger“ rausgeputzt werden können – dann hätte ich auch ein Stoma in Kauf genommen. Ich war über mich selber erstaunt. Ich wünsche dir, dass du die für dich richtige Entscheidung fällst und GUT und LANGE damit leben kannst!

So, ich mach mal einen Punkt für heute.

Ich sende dir ganz liebe Grüsse und

Arsinoe
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