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Alt 25.05.2013, 18:23
Annette_D Annette_D ist offline
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Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo ihr lieben,

mein Name ist Annette und mein Papa hat Magen-Krebs im Endstadium.

Bisher war ich einige Wochen nur stille Mit-Leserin.

Auch uns hat die Diagnose so hart und schnell getroffen, dass es immer noch schwer ist damit um zu gehen.

Es fing bei meinem Papa zu Weihnachten an das er im Oberbauch leichte Krämpfe hatte er damit aber gut umgehen konnte.Zu der Zeit hatte er schon so ungefähr 4-5 Kilo abgenommen. Wir dachten zuerst das es vielleicht eine Magenschleimhaut-Entzündung ist oder ein leichter Magen-Darm Infekt. Da aber nach einer Woche keine Besserung kam, ging mein Papa sofort zu seinem HA. Der hat erst eine Ultraschalluntersuchung gemacht, aber ohne Befund. Nach ein paar Tagen sollte er zur Magenspiegelung kommen, leider waren zu viele Essensreste im Magen so dass eine Untersuchung nicht möglich war. Einige Tage später sollte er noch eine Magenspiegelung bekommen und Mittags das letzte mal Essen. Bei der Untersuchung konnte der Arzt eine verdächtige Stelle entdecken wovon er auch Proben nahm. Nach 3 Tagen rief der HA bei meinem Papa an, er möchte bitte nächsten Tag sofort zu ihm kommen. Meinem Papa war da schon klar was los ist. Und die Diagnose kam auch am nächsten Tag, Krebs...
Das war Anfang Feburar, am 7 Februar wurde mein Papa operiert, er hat die sogenannte Umgehung gelegt bekommen, d.h. der Darm wurde vom unteren Magen abgemacht und oben am kleinen Stück gesunden Magen verlegt.

Die Op hat er sehr gut verpackt, die Heilung der großen Narbe war super und wir waren so stolz auf ihn und haben uns gefreut.

Aber die Ärtze haben uns noch im Krankenhaus mitgeteilt das keine Heilung mehr möglich ist, keine Chemo, keine Bestrahlung nichts... Es würde durch diese ganzen Sachen keine Heilung keine Besserung mehr kommen.
Er hat ein fortgeschrittenes Magenkarzinom mit Peritonealkarzinose und Siegelringzellig differenzierte Metastasen. Der gesamte Bauchrauch ist befallen. Wie der verdacht auf Lebermetastasen und Metastasen in den Lendenwirbelkörpern.
Und da habe ich zum ersten mal wirklich begriffen das mein Papa sterben wird.

Nach der Op ging es auch nur noch bergab, es war nicht einmal eine Zeit dabei wo er sich mal gut fühlte. Er ist so schwach, er kann nicht mehr alleine laufen oder schafft den Weg alleine zur Toilette. Immer nur mit Unterstützung. Essen geht fast nichts mehr, nur noch flüssig. Ich glaube er hat in den 3 Monaten nach der Op wenigstens 20 Kilo verloren. Mein starker Papa... und jetzt nur noch Haut und Knochen, das tut mir so weh. (und schon habe ich wieder Tränen... )
Papa bekommt jetzt schon seit einiger Zeit Fentanyl Pflaster und Tabletten.
Wir haben seit ca. 2 Wochen die ambulante Palliativ- Medizin in Anspruch genommen. Und ich bin so froh das wir das gemacht haben. Der Palliative Pflegedienst und auch der Schmerzmediziner sind so super. Ich glaube das ist das beste was wir machen konnten. Seit 4 Tagen hat Papa einen Schlauch im Bauch wo jeden Tag das Bauchwasser abgelassen wird. Es sind jeden Tag um die 1,5 Liter. Und das alles wird zuhause gemacht, Infusionen alles. Und er ist glücklich das er dafür nicht ins KH muß. Einmal die Woche kommt der Schmerzmediziner und untersucht Papa und fragt nach den Schmerzen. Wir fühlen uns wirklich gut aufgehoben und irgendwie auch geborgen.
Ich hoffe und bete das ich meinen papa noch einige Monate bei mir haben darf, denn ich bin ein absolutes Papa-Kind, und meinen Papa nenne ich immer "Liebe meines Lebens", dann schmunzelt er immer...

Ich danke Euch für das "zuhören" und entschuldige mich das es so lang geworden ist.

lg Annette
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