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Alt 10.09.2013, 22:02
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Gina79 Gina79 ist offline
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Registriert seit: 15.01.2012
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo ihr LIeben! Es tut sooooooooooooo gut von euch zu lesen!
Ja, die Trauer kommt wirklich in WEllen. Manchmal denke ich echt die "normale" Welt hat mich wieder, man arbeitet dahin und muss seine Leistung bringen, kann sich nicht von GEfühlen verleiten lassen aber dann plötzlich kommt diese Traurigkeit wieder wie im Flug auf einem zu. Ich kenne das jetzt eh schon und gerade im Urlaub habe ich ja damit gerechnet. Mama und ich haben im Urlaub auch sehr viel von Papa geredet. Ich brauche das, ich kann nie genug von Papa reden. Irgendwie fühle ich dabei dass er mir nahe ist und mit dabei ist.
Zur Zeit habe ich ja mega Stress in der Schule und bin ganz schön abgelenkt. Trotzdem weine ich noch immer alleine im Auto. Gerade nach so richtigen Heulattacken fühle ich mich dann leichter und besser. Es muss einfach raus!
Vor den Ferien bin ich ja immer morgens vor der Schule schon zu Papa ans Grab gefahren. Das mache ich jetzt nicht mehr. Ich fahre schon so früh weg dass es noch dunkel ist. Ich besuche Papa jetzt immer nach der Schule.
Monika: Ja, ich bin Lehrerin. Es macht mir großen Spass aber ich merke schon dass auch ich noch nicht so richtig belastbar bin und mir noch einiges nachhängt. Ich hoffe die Energie kommt bald wieder! Ich bin ja doch eine längere Zeit immer wieder auf der Überholspur gefahren und hatte ganz andere Dinge im Kopf als die Schule. Aber ich bin guter Dinge dass es wieder bergauf geht und freue mich auf das neue Schuljahr!
Es freut mich dass die Nachkontrolle bei deinem Mann gut verlaufen ist! Drück dir die Daumen dass deine im Oktober auch positiv verläuft! Gut dass du noch keine Angst hast! Alles wird gut!

Aber ich sag euch was. Mir kommt alles auch ganz oft so unwirklich vor. Manchmal begreife ich es trotzdem noch nicht dass Papa nie wieder kommt und ich nie wieder mit ihm reden kann oder seine STimme hören kann. Ich bemühe mich oft wenn ich an seinem Grab stehe dass ich ihn mir vorstelle so wie er war als er gesund war. Ich versuche dass ich seine STimme höre wie er mit mir redet und die Art seiner Witze wahrnehme.
Er ist oft so fern und ich muss mich richtig anstrengen damit ich ihn mir gesund vorstellen kann. Und dann plötzlich ist er wieder so nahe, gerade wenn ich Dinge mache die er so gerne gemacht hat. Geht euch das auch so? Ist dieser Unterschied wirklich so krass von Nähe und Ferne?

Ich wünsche euch einen schönen Abend und sende euch ganz liebe Grüße!
Wir haben schon wieder Regenwetter, grau, trüb und nass! Hoffe es wird bald besser. Es wird auch schon so bald dunkel, muss mich erst wieder daran gewöhnen!

Drück euch!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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