Hallo Mami,
Du fehlst mir. Es wird nun immer kälter da draußen. Heute habe ich meine letzte Nachtschicht bevor ich in den Urlaub gehe und dann wechsel. Aber die Freude auf den Urlaub ist so groß, auch wenn er anstrengend wird, dass ich den Wechsel in den Hintergrund schiebe und mir nicht zwingend bewusst wird, dass ich die Leute so das letzte mal sehe.
Ach Mami, ich bin froh aus dem schichtdienst zu kommen. Jeden Abend frei zu haben. Darauf freue ich mich. Ich habe Papa die Woche wieder kein einziges Maö angerufen. Ich komme abends nicht dazu. Das tut mir so leid. Aber wenn ich täglich abends zu Hause bin, werde ich wieder telefonieren können und dann ruf ich auch mal meine Tantchen an. Wir müssen ja jetzt die Kontakte aufrecht erhalten, wo du es nicht mehr kannst.
Dich konnte ich immer zwischendurch anrufen, weil du ja häufig mittags zu Hause warst. Das war toll.
Mami, ich habe zur zeit nicht viel zu erzählen, weil mein leben so daherläuft und das wichtigste gemacht wird und mehr nicht.
Ich vermisse dich ganz schrecklich. Tag für Tag. Ich habe dich unendlich dolle lieb. Ein ganz dicker Kuss!
Deine traurige Tochter