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Alt 20.05.2015, 21:32
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Resi HST Resi HST ist offline
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Standard AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

Liebe Juli,
Ich lasse meine 4 EC mal Revue passieren.
EC 1: bin nach Infusion zum Sport, danach wurde mir übel. Ich habe Medikamente genommen und mich hingelegt. Den Hund an der Straße ausführen konnte ich trotzdem. 2. Tag Übelkeit war noch da. Morgens bin ich mit dem Auto zum Psychologen, musste mich aber ganz schön überwinden. Bleierne Müdigkeit. Ich war mit dem Hund raus, laufen in Zeitlupe, habe auch etwas Unkraut aus dem Beet gezogen. Meist habe ich geschlafen. Tag 3: Übelkeit, ich habe immer noch meist geschlafen oder im Schaukelstuhl vorm Feuer gesessen, mit Hund eine Stunde draußen zum fotografieren.
Tag 4: Übelkeit wurde besser, am Nachmittag wie auf Knopfdruck weg. Ich war noch ko, war aber viel draußen mit langem Hundespaziergang. Habe im Garten gebuddelt. Der Kopf war klar. Tag 5-8 es ging mir gut, aber ich war müde, so als müsste ich mich von einer Erkältung erholen. Der Kopf war völlig klar, ich brauchte ab und an mal Pausen auf dem Sofa.
Die 2. EC war nicht so gut. Nach der ersten mit der Übelkeit hatte ich drum gebeten, dass die Medikamente geändert würden, weil mir ja doch viel mehr übel war als "versprochen". Der Arzt war in Urlaub die Schwestern durften nix ändern haben mir blöderweise sogar gesagt, dass ich die Medikamente erst am Abend nehmen dürfte. Am Abend war mir so übel, dass ich mich übergeben musste, die Medis kamen gleich wieder raus. Ich habe geschlafen, das ging gut, mich noch einmal übergeben, morgens die Medikamente genommen, die mäßig halfen. Der Rest wie vorher, nach 3 Tagen war der Spuk vorbei.
Die 3. EC machte mir Angst. Der Arzt war wieder da, beim Telefonat hat er mir gesagt, ich sollte die Medis schon am Tag vor der Chemo beginnen.
Mir war übel, aber so wie das erste Mal, kein Übergeben. Allerdings hatte sich der Brechreiz an die Medikamente gekoppelt. Ich brauchte sie nur sehen...
Also wieder telefonieren. Jetzt nach langem Hin- und Her endlich meine Bitte nach Umstellung der Medis gewährt . Es viel auch der Satz, vielleicht ist die Übelkeit eine Reaktion auf die Medis.
Gestern bekam ich also andere (Dexa) und siehe da: keine Übelkeit! Es geht mir gut! Klar bin ich schlapp, aber dafür gibt es Pausen auf dem Sofa. Der Kopf ist klar, ich habe mehrere Telefonate geführt.
Fazit : ich denke dass Du das Arztgespräch locker führen kannst.
Achte auf die richtige Medikation. Übelkeit muss nicht sein. Mein Arzt ist nett, wirkt aber überfordert. Ich bekomme ihn schwer zu greifen. Die 3 EC mit der heftigen Übelkeit am Anfang hätten nicht sein müssen. Aber ich war alleine hier und habe es nicht geschafft mich ausreichend bemerkbar zu machen. Vielleicht kannst Du da Deinen Mann eichen in so einem Fall Unterstützung zu geben.
Ich wollte Dir keine Angst machen. Ich bin froh, dass es vorbei ist, aber es war zu ertragen und ist schon wieder vergessen. Wenn alle 4 so gewesen wären wie die letzte gestern, dann wäre es leicht. Wirklich nur so wie am 3. Tag einer Grippe
Meine Chemonachbarin hatte wie viele hier auch nicht mal Übelkeit. Also geh mutig ran, fordere Hilfe ein.
Resi
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