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Alt 30.12.2004, 15:33
Gast
 
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Standard Wer hat Erfahrung mit Misteltherapie

Hallo Claudi,

aus dem, was Du schreibst, kann ich entnehmen, dass Du meinst, Apoptose betrifft nur Krebszellen:

"...oder hast Du schon mal vom programmierten Zelltod gehört?
Wer wünscht sich schon, daß dieser auch die normalen Zellen trifft? Oder daß auch nur der Verdacht darauf im Raum steht."...

"...Und wenn dann noch die Apoptose-auslösende Wirkung der Lektine nicht mal für alle Präparate sicher gestellt ist, dann frage ich mich zumindest, wofür man sich dem Risiko aussetzt."...

Ich habe im Netz etwas gefunden, was die Vorgänge um den programierten Zelltod doch besser erklärt, als ich es vermag:

"Unter Apoptose versteht man den programmierten Selbstmord einer Zelle, d.h. man nimmt an, dass sie selbst aktiv Prozesse in Gang setzt, die zu ihrem eigenen Tod führen. Diesen Tod stellt man der Zellnekrose gegenüber, bei der die Zelle normalerweise platzt und ausfließt, was zu einer Entzündungsreaktion führt."


"Die Bedeutung der Apoptose liegt darin, dass während der Entwicklung durch die Entfernung bestimmter Zellen die Körpergestalt geformt werden kann, z.B. bei der Ausbildung der Finger und Zehen bei höheren Wirbeltieren. Zwischen ihnen befindet sich Gewebe, wenn sie gebildet werden, das dann aufgelöst werden muss, wenn keine Schwimmhaut vorhanden sein soll. Ebenso wird auf diese Weise der Schwanz von Kaulquappen eingeschmolzen u.a."


"Aber auch beim erwachsenen Organismus spielt die Apoptose eine wichtige Rolle. Es muss immer dafür gesorgt werden, dass neu entstehende Zellen und sterbende Zellen sich das Gleichgewicht halten. ... Das gilt z.B. für den Darm oder die Haut, die in andauernder Erneuerung sind, aber auch für die Gebärmutterschleimhaut oder die Brustdrüsen, die während des weiblichen Zyklusses ständig umgebaut werden. Das Blutbildungssystem ist ein weiteres Organ, in dem viele Apoptosen ablaufen." ...


"Apoptose in nicht tierischen Zellen: Apoptose gibt es auch bei Pflanzen. Es wird beim Altern von Blüten u.ä. eingesetzt." ...


"Apoptose ist die häufigste Form von Zelltod im Organismus. Der Begriff ist aus dem Griechischen entliehen und beschreibt das Herabfallen der Blätter von den Bäumen. Die Apoptose ist äußerst wichtig für die korrekte Entwicklung eines Organismus. Zum Beispiel bei der Entwicklung der Gliedmaßen eines Embryos bilden sich zunächst Gewebsknospen aus, die an solide Platten erinnern. Die Apoptose sorgt nun dafür, das die Zellen in den Finger- und Zehenzwischenräumen absterben und so die Gliedmaßen ihre endgültige Form ausbilden können." ...

"Der Apoptose kommt aber auch im Immunsystem eine entscheidende Rolle zu: zum Beispiel werden Lymphozyten, die zur Abwehr einer Infektion benötigt wurden und nach Ausheilung der Infektion nicht mehr gebraucht werden, durch Apoptose entfernt und die Immunantwort so abgeschaltet. Weiterhin werden autoreaktive Lymphozyten, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten würden, durch Apoptose unschädlich gemacht. Die Apoptose ist also ein Bestandteil der Selbsttoleranz des Immunsystems." ...

"Für die Gewebehomöostase ist die Apoptose wichtig, da auf diesem Wege Zellen eliminiert werden, die durch Mutationen oder virale Infekte geschädigt sind.
Die Apoptose ist ein für die Embryonalentwicklung und Funktion aller mehrzelligen Lebewesen essentieller Vorgang. Für ihre Erforschung gab es im Jahr 2002 den Nobelpreis; gegenwärtig wird die Apoptose besonders im Zusammenhang mit der Krebsentstehung und verschiedenen Autoimmunerkrankungen erforscht." ...

Es ist nicht wenig geworden, ich glaube aber, dass es für alle sehr interessant ist. Biologie ist sowieso eine Lehre von den Wundern der Natur.

Liebe Grüße,
TP
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