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Alt 19.02.2005, 21:55
Gast
 
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Standard Komische Beschwerden! Kann das ein Rezidiv sein?

zitat "(die generell recht leichtsinnig und furchtlos ist)" ähem, könntest auch mich gemeint haben :-) ist aber nicht in jedem fall gut, so eine einstellung. mich hat letztlich erst die zusätzliche herzinsuffizienz dazu gebracht die regelmäßigen kontrollen wirklich ernst zu nehmen und auch bei sonstigen unregelmäßigkeiten sofort zu reagieren. "es wird wohl nur ne erkältung sein" zieht bei mir nicht mehr. weiterhin gehe ich damit auch nicht mehr zum hausarzt sondern gleich in die klinik, die hier in jena sowohl eine kardiologische als auch onkologische ambulanz unterhalten.

hatte deine mutter eigentlich nur einen herd der befallen war oder im ganzen körper? egal, wenn die schwellungen wieder auftauchen wird deine mutter wahrscheinlich nicht bis in die puppen warten. beim rezidiv verläuft die krankheit in der regel erheblich schneller als beim ersten auftreten.

beim rezidiv war es bei mir auch wieder hochmalignes NHL und auch wieder stadium IV. ich könnte nicht sagen dass es so schlecht behandelbar wäre, die chemo hatte auch hier wieder enorm gut angeschlagen. Es gibt jedoch einige "aber", die man unbedingt berücksichtigen sollte (ohne sich gleich verrückt zu machen): wenn man ein rezidiv bekommt, ist man 1. um einige jahre älter und nicht mehr so leistungsfähig als beim ersten mal, 2. hatte man schon einmal eine mächtige ladung chemie im bauch und 3. ist der krankheitsverlauf in der regel viel agressiver. das bedeutet, das die neue chemo normalerweise ebenfalls agressiver dosiert sein muss um den krebs zu packen. Während ich also bei der ersten chemo den leukozythenwert noch fast genau voraussagen konnte weil mein körper noch intakt war, spielte dieser beim rezidiv ziemlich verrückt, es musste ständig überwacht und mit neupogen gestützt werden. man muss sich also klar sein darüber, dass die krankheit von rezidiv zu rezidiv normalerweiser agressiver und die remissionszeit kürzer wird.
daraus folgt:
ich hätte mich vielleicht auch für eine hochdosistherapie entscheiden können, hatte aber ziemliche angst vor der transplantation die ab und zu auch schief geht und letztendlich auch keine erfolgsgarantie ist.
als alternative wollte ich dann eine stammzellenapharese machen lassen. das heisst stammzellen (die die weißen blutkörperchen produzieren) bei gutem körperzustand absammeln, tiefgefroren lagern und im fall dass eine höher dosierte chemo notwendig wird, die stammzellen an den körper zurückgeben damit die leukozythenproduktion aufrecht erhalten bleibt.
diese chance ist nun durch die herzgeschichte fürs erste vertan und ob das nochmal funktioniert steht in den sternen.

heute weiss ich, dass ich die apharese bereits in der remissionsphase bzw. ganz zu beginn der zweiten chemo hätte machen sollen und ich laste diese fehlende information oder aufklärung darüber im stillen meinem damaligen onkologen an. Aber vielleicht kann ich auf diesem wege andere menschen dazu bewegen, sich rigoros über alternativen zu informieren.

also nix wie los und die doktoren mit fragen gelöchert, das leben macht zuviel spass als dass man es wegen unwissenheit vorzeitig beendet.

liebe lebenslustige grüße aus jena
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