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Alt 05.06.2005, 20:56
Gast
 
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Standard Hat jemand einen Tipp für uns?

Hallo Sonja,
ich finde es schön, wie du die Begleitung deines Vaters beschrieben hast. Ähnliche Erfahrungen hat meine Mutter mit meiner Oma gemacht. Meine Oma starb am 16.01.1988, mittags um 14.15 Uhr. Sie war schon ein paar Tage nicht mehr ansprechbar. Aber kurz vorher machte sie die Augen auf, bewegte den Kopf Richtung Fenster, sah hinaus und lächelte. Dann schlief sie friedlich ein. Komisch hierbei ist, dass mein Opa auch an einem 16.01. um 14.15 Uhr starb. Ich denke, meine Oma hat das gespürt und so lange gewartet...
Wir werden morgen den Hausarzt fragen nach Aufbauspritzen. Wenn ich allerdings das Gefühl habe, dass mein Vater nicht mehr will, dann werden wir ihn nicht weiter drängen, sich zu bewegen.
Danke auch für die Links. Mit Sterbegleitung habe ich mich in anderer Weise schon beschäftigt. Eine liebe Kollegin (25) hat innerhalb eines Jahres Vater und Mutter verloren. Die Mutter nach einer Embolie, Reanimation und monatelangem Wachkoma und den Vater ein Jahr danach an Lungenkrebs. Habe mich viel mir ihr unterhalten.
On man alles richtig macht, weiß man nie,aber ich werde alles versuchen, meinen Eltern die Zeit so leicht wie möglich zu machen. Dass die Heilungschancen sehr schlecht sind, wissen wir. Aber so lange mein Vater noch den Willen hat, werden wir auch versuchen, ihn auf die Beine zu bringen. Und wenn er nicht mehr will oder kann, werden wir das akzeptieren und ihn loslassen und hoffen, dass er nicht lange leiden muss. Scheiß-Krankheit!!!Und was du geschrieben hast, dass die Sehnsucht besser zu ertragen ist, als die Angst und Sorge, das verstehe ich gut. Ich leide wirklich nicht unter Selbstmitleid, aber die täglichen Gedanken, die man sich macht und dieses Leiden mitzubekommen, kann einen selbst schon fertig machen. Aber wir schaffen es, wenn es soweit sein sollte. Wie alle anderen Betroffenen und Angehörigen es auch geschafft haben. Und dieses Forum trägt unheimlich viel dazu bei, mit der Erkrankung, den Sorgen und Nöten, Gedanken usw. besser umgehen zu können.
Liebe Grüße,
Ute
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