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Alt 28.06.2005, 17:25
Gast
 
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Standard wie soll es ohne ihn weitergehen

Liebe Simone,

zunächst möchte auch ich dir mein Mitgefühl aussprechen.

Es ist unfassbar, wie leichtfertig manche Menschen etwas daher sagen und keinen Gedanken daran verschwenden, welcher seelische Schaden einem Kind zugefügt werden kann.

Es schrecklich, dass du zu deinem eigenen Schmerz auch noch die Kraft aufbringen musst, dem entgegenzuwirken,.

Mit dem Tod kommt offenbar zwangsweise das Thema Gott auf. Ich habe es versucht so zu erklären, dass ich nicht denke, dass der "liebe Gott" - so ich mich dann eines Tages doch von seiner Existenz überzeugen werde - mir übel nimmt, dass ich mit ihm gehadert habe. Sonst hätte er ja seinen Namen zu Unrecht. Liebe bedeutet, alles zu verstehen. Dass der liebe Gott auch nicht belohnt oder bestraft.Die Liebe ist das Wichtigste überhaupt, die Liebe zwischen Dir, deinem Mann und eurer Tochter. Das findet der "liebe Gott" wichtiger, als Sonntags in die Kirche zu gehen und nach außen zu erklären, dass man an ihn glaubt. (So ähnlich habe ich mit unserem Jüngsten das Gespräch nach dem Tod seines Papas geführt, hilflos aber ein Versuch...)

Außerdem habe ich das Buch von Barbara Dietrich: Abschied von Papa (Auf dem Weg ins Licht) gekauft. Wir haben abends im Bett meines Sohnes gekuschelt und das Buch gemeinsam gelesen. Es ist wirklich ein Trostbuch. Für deine Tochter gewiss auch, nicht nur weil sie merkt, dass auch andere kleine Kinder einen solch schweren Verlust erleben müssen, sondern weil es sehr phantasievoll und einfühlsam beschreibt, wie es denn sein könnte, dort wo Papa jetzt ist...

Liebe Simone, ich wünsche dir ganz viel Kraft und ganz viel Liebe für deine kleine Tochter. Und vielleicht hilft auch dir das Schreiben hier im Forum. Das Wissen, dass du nicht alleine bist, auch wenn wir dir nicht wirklich helfen können.

LG
Andrea
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