Thema: Klatskin
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Alt 03.08.2005, 22:52
Gast
 
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Standard Klatskin

Hallo liebe Ute! Nach langer Zeit komme ich mal wieder hierzu.Bei uns sieht es nicht gut aus. Nach der Entlassung Ende Mai in Essen haben sich weitere Komplikationen ergeben. Zuerst waren wir guter Hoffnung,dass mein Papa sich etwas berappelt,wenn er wieder zu Hause ist und haben uns und ihm auch viel zeit dafür gegeben.Es ging auch erst.Sogar so gut,dass ich mich von meinem Freund zu einem Kurzurlaub überreden ließ.Am 15 Juli bin ich dann mir einem SAU-SCHLECHTEM Gefühl nach Italien geflogen.Am 18 Juli bin ich wieder zurückgeflogen,weil mein Papa ins Krankenhaus gekommen ist.Und zwar wegen massiven Schmerzen im Bauch,hatte davor auch keinen Stuhlgang ca.4Tage. Im Krankenhaus (in HAgen aber diesmal) wurden ihm 2,5 Liter flüssigkeit aus dem Magen ausgepumpt und eine Magensonde gelegt.Der Darm läßt nichts mehr durch,weil der TUmor wahrscheinlich sich so rapide ausgebreitet hat.Nun darf er nie wieder richtig essen,wird über den Tropf ernährt,ist wieder richtig gelb geworden.Seit letzter WOche ist er zu Hause und wird jeden Abend an den Ernährungstropf angeschlossen.Die Ärztin hat uns gesagt,dass wir nicht mal mehr mit Monaten rechnen können,es sind nur noch Tage,höchstens wochen. Ach Ute,ich hielt seine Hand und konnte nicht glauben,das alles nicht.Ich bin nun den ganzen Tag bei ihm,weil meine Mama auch arbeiten muss und ihr urlaub ist auch schon weg.Gott sei Dank habe ich die Möglichkeit,jede Minute bei ihm zu sein. Ich tue alles im MOment mit ihm zusammen. Kannst DU Dir vorstellen; er darf NIE wieder essen,wo er es immer gliebt hat gut zu essen. Er steht trotzdem jeden Tag in der Küche und kocht für uns. Ich habe gesagt,dass ich nun in meiner Wohnung kochen werde und Mama und mein kleiner Bruder zu mir zu essen kommen (wohne gegenüber von meinen Eltern), aber das kam überhaupt nicht in Frage, er muss für uns kochen.Es ist alles für mich unvorstellbar,nicht verständlich und ekelhaft was seit November letztes Jahr bei uns passiert.Aber dass ihm das Essen auch noch weggenommen wird,das ist noch ein Stück schlimmer. Wir haben immer zusammen schön gesessen und gegessen,noch nicht mal das ist uns geblieben. Und es schmeckt einfach nicht mehr,wo er nebenan sitzt und nur riechen darf. NE,sowas habe ich im Leben nicht erwartet.Ich bin stark für ihn,für meine Mama und meinen kleinen Bruder, aber wenn ich allein bin,dann .... Ich bin normalerweise sehr gläubig,doch manchmal weiss ich nicht. ICH KANN MIR EINFACH NICHT VORSTELLEN,OHNE IHN weiter zu leben. Er ist mein bester Freund,nicht nur mein Vater. Ich spreche auch nicht mit meinen Freunden darüber,weil ich weiss,dass sie mich nicht verstehen können,das nicht nachvollziehen können. Ich weiss,ich schreibe etwas durcheinander. Liebe Ute,schreib doch bald zurück und berichte über deinen Bruder. Ich wünsche euch alles,alles liebe und hoffe!!! Liebe Grüsse
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