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Alt 28.05.2007, 07:22
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Verzicht auf Diagnose wegen Streuungsrisiko durch Biopsie??

Zitat:
Hallo liebe Leser,
ich suche dringend Rat und evtl. auch Erfahrungsberichte zum Thema Biopsie und Lungenspiegelung. Bei meiner Mutter (64) wurde vor 4 Wochen beim Röntgen durch Zufall ein 2-3 cm großer Fleck in der Lunge entdeckt und daraufhin nochmals durch eine Kernspintomografie bestätigt. Jetzt soll ihr übermorgen zum 2. mal die Lunge gespiegelt werden (bei der ersten Bronchoskopie kamen sie nicht nah genug ran), diesmal in einer Spezialklinik. Und auch eine Gewebeprobe soll entnommen werden

Hallo liebe Finnie,

es tut mir sehr leid, dass Du zur Zeit mit Sorgen zugeschüttet wirst, aber glaube mir, im Laufe der Zeit lernt man schon damit umzugehen. Leider bleibt einem ja auch nichts anderes übrig. Wichtig ist es allerdings, die Nerven zu behalten, nicht in allem direkt das Negative zu sehen. Denn, so schlimm wie diese Erkrankung auch ist, gibt es immer wieder Heilchancen oder Stillstände, die es den Menschen ermöglichen, noch eine gute Zeit hier zu verbringen.

Als man damals bei mir auf dem Röntgenbild eine Geschwulst erkannte, wurde ich von dem Krankenhaus direkt in eine Klinik mit Onkologie überwiesen. Schon am zweiten Tag wurde bei mir eine Biopsie, allerdings nicht in Form einer Bronchoskopie, sondern einer Punktion des Gewebes gemacht. Das ging wie folgt:

Nach Desinfektion und örtlicher Betäubung, wird eine dünne Hohlnadel unter Sichtkontrolle (Computertomographie) gezielt in die zu punktierende Körperstelle geschoben. Erst, wenn sich die Spitze der Nadel an der richtigen Stelle befindet, werden Proben (Zellen) entnommen und weiter untersucht. Die Prozedur war schnell vorüber, habe mir allerdings vorher ein Beruhigungsmittel geben lassen und das war gut so.

Bei der Bronchoskopie habe ich sehr oft gehört, dass es zu Stimmbandlähmungen kam und man letztendlich doch keine Gewebeprobe entnehmen konnte.

Wenn Ihr Euch in einer Fachklinik befindet, fragt doch bitte nach dieser Biopsie. Auch nach dieser Biopsie hat man bei mir keine Streuung festgestellt, denn ich konnte ja sofort mit der richtigen Chemotherapie behandelt werden. Da haben die bösen Zellen direkt eins auf die Mütze bekommen!

Liebe Finnie, es ist schön, dass Deine Mutter Dich jetzt hat und Du Dich so liebevoll um sie kümmerst. Das alleine hilft schon, dass es wieder aufwärts geht.

Euch alles Gute

Ulla
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