Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 19.03.2008, 22:56
Benutzerbild von Karin55
Karin55 Karin55 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 599
Standard AW: BK 1993, jetzt Bauchfell (u.a.) „metastatisch überzogen“

Liebe Sanni,

es ist wichtig, dass deine Mutter einen guten Onkologen hat. Du schilderst, dass die Ärzte nie Zeit haben. So ist es; nicht unbedingt, dass die Ärzte sich die Zeit nicht nehmen wollen, aber sie können es einfach nicht. Aber ich sage mal einschränkend: Es muss Ausnahmen geben und das ist die behutsame und gut formulierte Aufklärung nach dem Befund. Ich habe im September 2006 eine "Aufklärung" bekommen, die mir noch so im Nacken sitzt, dass ich alle positiven oder ermutigenden Berichte nur noch eingeschränkt annehmen kann.

Ich frage mich ernsthaft, warum deine Mutter nicht schon vorher eine AHT bzw. AH bekommen hat, wenn der Tumor hormonell abhängig ist. Gut, wenn er weit fortgeschritten war, kommt man um eine Chemo nicht herum, aber Aromatasehemmer wie Feemara, Aromasin und (fällt mir gerade nicht ein) wäre doch zumindest erst einmal ein Versuch wert gewesen.

Ich habe direkt nach meiner KH-Entlassung alle möglichen Krankenhäuser bzw. Ärzte angerufen, die sich mit der Peritonealkarzinose befassen. Eine Aussage war, dass man von der lokalen Chemotherapie im Falle eines Bauchfellkrebses abgekommen sei, aber andere Möglichkeiten hätte (damit war wohl Hyperthermie oder ähnliches gemeint). Wenn es Mamma-Metastasen sind, muss eigentlich wirklich erst die hormonelle Therapie in Erwägung gezogen werden. Es soll ja Ärzte geben, die das nicht wissen. Das war bei mir so; man wollte mir gleich einen Port für die Chemo legen. Zum Glück wusste ein anderer Arzt aus der Literatur zufällig bescheid, dafür hat der mir aber gerade die unsensible Botschaft "vielleicht 2 Jahre noch" gebracht. Meine Onkologin (in der Praxis dann) hat über solche Aussagen die Hände über den Kopf zusammengeschlagen.

Avaastin ist erst in Erwägung zu ziehen, wenn die AH nicht mehr hilft. Wie gesagt, ich weiß nicht, wie schwer deine Mutter tatsächlich betroffen ist, so dass ich ihren Ärzten zugute halten will, dass sie mit "schwererem Geschütz" auffahren wollten. Aber ich glaube es beinahe nicht, denn wieso sollten sie jetzt dann "was mit Hormonen" aus der Tasche ziehen.

Liebe Grüße und alles Gute

Karin
Mit Zitat antworten