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Alt 05.07.2008, 22:08
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Menuett Menuett ist offline
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Standard AW: Starke Langzeitfolgen nach Chemotherapie von einem hochmalignen T-Zell-NHL!?!

Ein fröhliches Hallo!!
Meine liebe Katinka!
Ich hab mich so über Deine Nachricht gefreut, ich freu mich über jede Nachricht, aber diese war so besonders, so mitfühlend und so lieb, ich hab richtig Tränchen in die Augen bekommen.. (bin im Moment eh etwas nah am Wasser gebaut ) Du glaubst gar nicht wie schön das heute morgen war, endlich mal keine Mama, die mich weckt und traurig sagt, dass wir wieder in die Klinik müssen. Einfach nur mal Ruhe und richtig schön ausschlafen. Dann hab ich den Tag einfach langsam angehen lassen, hab dies und das gemacht und vorhin um halb acht etwa sind meine Mama und ich mit unser Hündin spazieren gegangen, bzw. gefahren. (kann ja größere Strecken nicht laufen) Aber egal, es war so superscön draussen, richtig warm noch und einen tollen sonnenangestrahlten Himmel, ich hab mein Leben seit Langem mal wieder richtig genossen. Meine Mama hat Recht behalten, sie hat gesagt, diesmal geht Alles gut, wir kriegen die Werte wieder in Griff ohne auf diese Station zu müssen. Und so kleine Glücksmomente wie heute draussen, muss man sammeln, es werden immer mehr. Das ist "Seelenfutter", wie ich immer sage.
Wegen dem Professor, also eigentlich kann ich dabei sein, nur wurden bisher immer nur meine Eltern angesprochen; sie sollen dahin, sie müssen das unterschreiben und mehr würde man dann eh nicht besprechen. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, irgendetwas in mir sagt wiederrum auch, dass ich gar nicht dabei sein will, denn natürlich werden auch all die "möglichen" Nebenwirkungen angesprochen und ich habe einmal eine schlechte Erfahrung mit diesen Aufklärungsgesprächen gemacht, da hatte ich eine lange Operation hinter mir und war endlich wieder auf meinem Zimmer aber immer noch total zugedröhnt, kaum "anwesend", als der Oberarzt reinkam (ein schrecklicher Typ) und meinte er müsste das Aufklärungsgespräch jetzt halten. Dann fing er an, alle möglichen grausamen Nebenwirkungen die es gibt aufzuzählen, ob sie eintreten oder nicht, ganz egal und ich in meinem zugeduselten Kopf habe alles, aber wirklich alles durcheinander gebracht. Kann man sich so vorstellen, ich hab etwa verstanden, dass es um meine Hinrichtung geht, dabei waren das nur Untersuchungen die vielleicht irgendwann mal gemacht werden müssen. Einige sind nie gemacht worden. Aber die Angst, die ich da ausgehalten habe, bis ich mit meiner Mama gesprochen habe und sie mir das erklärt hat, direkt nach der Narkose war ich einfach nicht im Stande zu fragen. Ja, und deshalb glaube ich, ist es okay wenn meine Eltern zu dem Radiologen alleine gehen, ich vertraue meiner Mama und sie wird mir dann das Wichtigste erzählen, alles was ich wissen möchte. Aber ich verstehe natürlich auch, dass Du Dich damals übergangen gefühl hast.
Meine Mama bedankt sich für die Grüße, grüßt zurück und wir wünschen natürlich auch Dir (und allen Anderen) ein entspanntes Wochenende.
Auch einen ganz dicken Knuddler (gaanz vorsichtig)
deine Patty
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08. Februar 2006 T-Zell-NHL, Stadium IIIB
-> behandelt mit 10-monatiger "Intensivchemo" dann eineinhalb Jahre "Dauerchemo" bis 2008 mit dem Ergebnis Remission.
05. März 2008 Rezidiv in Form von Morbus Hodgkin Stadium IIB nach T-Zell NHL.
-> Behandelt mit 5-monatiger Chemo und anschließender Bestrahlung von 04. - 18. August.
09. September 2008 Geschafft!!

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