Thema: Stammtisch
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Alt 06.12.2008, 16:53
gaertner gaertner ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallöchen,


Helmut:

freut mich für Dich. Besonders die Mitteilung, neue Freunde gefunden zu haben.
Zeigt doch dies am deutlichsten , dass das Leben weitergeht. Bereit sein , Neues aufzunehmen, eine Tür , ein Zimmer aufzumachen, wie Du selber es schon so schön formuliert hast.

@:

Seltsam, habe einige Tage nichts mehr geschrieben , auch selber nicht gelesen. Es sei denn, es kam ein Schupser, schau Gaertner, was diese oder jener geschrieben hat.

Nun schreib ich selber wieder ein paar Zeilen , lese mehr. Was ist geschehen ?
Ehrlich gesagt, ist mir die Antwort selber egal. Es ist wie es ist. Es passt im Moment. Es gibt mir was. Ich nehm mir was mit. Und ich lern davon und teile es mit denen, die um mich sind, die ich mag.

Ein Büchlein fiel mir die Tage in die Hände (Eher geschubst, schau mal da rein. )Hospiz-Verlag, Praxisforschung Trauer, Hilfe für Trauernde . Wohl klar, woher es kommt..
Zitat: "Neben Trauerbegleitenden können auch Betroffenen einen Nutzen aus dem vorliegenden Material ziehen."

Einiges haben wir in gemeinsamen Gesprächen schon selber "erarbeitet" ,im kleinen privaten Kreis und auch vieles am Anfang im Chat, später im Forum.
Einiges ist neu, Verhaltensweisen, die entstehen können, im Umfeld aber nicht vorgekommen sind.

Eins ist völlig neu und in der Klarheit des Geschriebenen für mich so ein richtiger "AHA-Effekt" . Es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Trauer. Und super erklärt. Nicht der Gegenstand (der Verlust) macht diesen aus, sondern die Unterschiedlichen "Anforderungen" ,welche die Gesellschaft an das jeweilige Geschlecht stellt.
Damit dann verbunden , die Rolle , in die mann/frau gedrängt wird.

Dann kommt für mich wieder das Gemeinsame.

Egal ob Mann oder Frau, jetzt das eigene Leben zu leben, dies zu erkennen , was ist es, was mich glücklich machen kann , auch wenn ein Teil von mir fehlt, diese Suche , diese kleinen Schritte, diese plötzlichen riesengroßen Gedankensprünge ....... , alles um irgendwie wieder zu funktionieren, ..


die sind bei allen Trauernden gleich.

Ich glaube, ich habe schon angefangen, mein neues Leben zu leben, in dem ich mein altes Leben "überspringen" wollte. Ich habe noch immer Probleme, diese wirklich grenzenlose Liebe, die mir im Moment entgegen gebracht wird, einfach so zu nehmen, wie sie mir gegeben wird.
Es ist doppelt schwer, mit meinem Verlust und der Enttäuschung fertig zu werden. Der endgültige Verlust des einen Sohnes und das Auseinanderbrechen der Beziehung zu dem anderen Sohn und der damaligen Beziehung hat tiefe Wunden hinterlassen.

Um so erstaunter bin ich dann immer wieder, ob der Wirkung, die ich äußerlich hinterlasse. Und unheimlich dankbar, wenn ich dann auch darauf hingewiesen werde, weil ich es selber gar nicht wahrnehme. Das "Unterbewußtsein" steuert da wohl vieles, ein Unterbewußtsein, was in den Genen liegt, mein Unterbewußtsein, mein "Innerstes", etwas was in mir liegt, was ich bin, was mich ausmacht.

Etwas, was ich nicht anders mache als früher, vor der Veränderung in meinem Leben.

Etwas, was aber heute anders wahrgenommen wird und indem es reflektiert wird, mich stärkt, Schritt für Schritt hilft , dieses neue Leben noch mehr zu lieben und weiter zu leben.

Danke an die , die jetzt um mich sind.

@ bruni:

es gibt wohl kein Künstler, auf dessen Konzert ich ohne Euch nicht gehen würde !
oder andersrum:
mit Euch geh ich auf jedes Konzert

@ Helmut:

dann nehm ich jetzt einen Stein und bau was mir gefällt.

einen friedlichen 2. Advent.
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Jede Lebensphase hat ihren eigenen Wert

und ihr eigenes Glück.


daraus das Beste zu machen

ist der Schlüssel zur Zufriedenheit.
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