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Alt 08.12.2003, 00:35
Gast
 
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Standard Junge Menschen im Austausch über Brustkrebs

Mal was zum Brustkrebs GEN aus der Krebshilfe Österreich

Familiäre (genetische) Veranlagung
zu Brust- und/oder Eierstockkrebs

Obwohl zahlreiche Risikofaktoren für die Brustkrebsentstehung gefunden wurden, bleibt im Einzelfall die Ursache unbekannt. In einigen Familien tritt Brustkrebs gehäuft auf, jedoch sind nur 5 % aller Krebserkrankungen durch Veränderungen im menschlichen Erbgut bedingt.

Dies ist - gemessen an der Anzahl aller Brustkrebsfälle- gering, erlangt aber insofern Bedeutung, als die inzwischen mehrere dieser Tumore verursachenden Gene (Brustkrebsgen 1 = BRCA 1, Brustkrebsgen 2 = BRCA 2) isoliert wurden und somit eine Analyse des genetischen Risikos für Brustkrebs möglich ist.

Die Entdeckung von BRCA 1 und BRCA 2 hat ein großes Medien- und Patientinneninteresse entfacht. Jeder Mensch trägt diese beiden Gene in seinem Erbgut.

Nur wenn sich von der gesunden normalen Struktur Abweichungen ergeben, zeigen sich für den betreffenden Menschen Konsequenzen. Frauen, die eine veränderte Form dieser Gene tragen, erkranken mit höherer Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs.

Dieser Brustkrebs tritt zumeist in sehr jungen Jahren auf, wobei das Erkrankungsalter durchaus bei 30 Jahren und darunter liegen kann! Zusätzlich besteht bei diesen Frauen ein erhöhtes Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken.

Für welche Frauen besteht ein erhöhtes Risiko?

Frauen mit mindestens 2 Angehörigen (Mutter, Großmutter, Schwester, Tochter, Tante) einer Verwandtschaftslinie, die vor dem 50sten Lebensjahr an Brustkrebs und/oder Eierstockkrebs erkrankt sind.

Diesen Patientinnen wird eine genetische Testung angeboten. Im Rahmen dieser Beratung wird ein detaillierter Stammbaum Ihrer Familie erstellt. Dazu sollten Sie folgende Fragen beantworten können:

+ Welche Ihrer Verwandten (3 Generationen und alle zweit- und drittgradigen Verwandten) sind bereits an Krebs erkrankt?
+ Welche Art von Krebs war das?
+ In welchem Alter sind sie daran erkrankt/verstorben

Was bedeutet ein positives Testergebnis?

Ein positives Testergebnis (Vorhandensein eines veränderten Krebsgens) sagt nicht, wann, an welchem Tumortyp oder ob überhaupt eine Krebserkrankung eintreten wird, das Risiko dazu ist aber erhöht:

80 % der Frauen, die ein verändertes Brustkrebsgen 1 tragen, erkranken im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, 40 % an Eierstockkrebs. Das Brustkrebsrisiko für Frauen mit verändertem Krebsgen 2 beträgt 70 %, das Eierstockkrebsrisiko ist nur gering erhöht.

Das Nichtvorhandensein eines veränderten Krebsgens bedeutet nicht, dass Sie nicht im Laufe Ihres Lebens an Brustkrebs erkranken können, es besteht nur kein genetisches Risiko zur Erkrankung. Die normalen Vorsorgeuntersuchungen sollten aber in jedem Falle durchgeführt werden

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Meine Meinung dazu

Übrigens sind angeblich nur 5% aller Brustkrebsfälle genetisch bedingt. Ich persönlich glaube eher, dass das veränderte Gen zwar anzeigt, der Körper hat Probleme, aber nicht Krebs verursacht. Ich denke, wenn man so ein verändertes Gen hat, sollte man besonders "vernünftig" leben, damit schaltet man grundsätzlich Risikofaktoren aus. Umwelt, Ernährung, Stress und andere Dinge sind wesentlich stärker am Krebsentstehen beteiligt als dieses Gen.

Brustkrebs kann man nicht verhindern, indem man die Brust vorbeugend entfernt, dann bricht der Krebs eben in einem anderen Gewebe aus, Krebs ist Krebs. Krebs ist, ich sag das nochmal, das ungehemmte Wachstum gestörter Zellen. Wo diese Zellen letztendlich unbehelligt von der Körperpolizei wachsen können, hängt damit zusammen, welche Körperbereiche besonders überansprucht sind. Raucher belasten ihre Lunge, Lungenkrebs, in den Industrienationen wird viel zu viel Fleisch gegessen, deshalb mehr Darmkrebs als in asiatischen Ländern, die vegetarisch essen usw. Beste Vorbeugung, den Körper rundherum fit halten.

Aber sich nicht einreden lassen, sich vorbeugend irgendwelche Körperteile entfernen zu lassen. Wenn alle weiblichen Ärzte ab 30 dies vormachen wollen, gerne. Dann kann man ja mal eine Studie machen, ob diese vorbeugende Brustentfernung krebsverhindernd wirkt. In 20 Jahren kann man sich dann ja mal die Statistik ansehen, ob diese Versuchspersonen weniger Krebs haben.
Manfred