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Alt 31.05.2009, 09:13
suse63 suse63 ist offline
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Registriert seit: 28.03.2009
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Standard AW: Ich weiss nicht mehr weiter :-((

Hallo ihr Lieben,

möchte euch erst einmal alle! Ich kann mehr als gut nachvollziehen, wie es in euch aussieht.
Mein Schwiegervater ist vor zwei Jahren an Krebs gestorben. Ein halbes Jahr später bekam meine Schwiegermutter die Diagnose BK. Meine Mutter ist seit März´08 zum zweiten Mal an BK erkrankt, und damit das alles noch nicht reicht bekam mein Papa im März die Diagnose Blasenkrebs mit vorraussichtlichen Metastasen in der Lunge.....Puuuh, wenn ich darüber nachdenke wird mir schon wieder ganz schlecht.

Aber ich möchte jetzt erst einmal das Thema "wie gehe ich mit Kindern und sie selbst damit um?"
Am besten ich erzähle euch ein bischen von meinen eigenen Erfahrungen. Mein Sohn ist heute 21 und meine Tochter 15.
Als bei meinem Schwiegervater der Krebs diagnostiziert wurde, war mein Sohn 14 und meine Tochter 8. Beide hatten ein sehr gutes und herzliches Verhältnis zu ihrem Opa. Bei beiden haben wir von Anfang an offen über diese Krankheit (immer versucht altersgerecht) gesprochen.
Beide sind ganz unterschiedlich damit umgegangen. Während Christin die ersten Jahre ganz unbedarft war, merkte man Tim an, das er doch schon anders darüber nachdachte. Er hatte anfänglich mehr Probleme, weil ihm klar war was Krebs bedeuten kann.
Immer wenn die beiden gefragt haben gab es von uns auch eine ehrliche Antwort! Ich denke heute, das gerade die Tatsache von Anfang an ehrlich damit umzugehen wichtig war.
5 Jahre lang hat mein Schwiegervater gekämpft! Ich selbst war geschockt wie schwer auch aüßerlich der Krankheitsverlauf bei Krebs sein kann! Ganz schlimm war dann das letzte Jahr.
Bei meinem Sohn hatte ich eigentlich zu keinem Zeitpunkt bedenken, das es zu viel für ihn war. Klar gab es Höhen und Tiefen. Aber er ist dann entweder zu uns, oder zu seiner Oma gegangen, um sich auszusprechen.
Chrissy wollte irgendwann nicht mehr zu ihrem Opa, sie konnte einfach nicht ertragen, wie er litt und sich ja auch körperlich sehr stark veränderte. Auch gefragt hat sie immer weniger. In diesem Stadium habe ich versucht den richtigen Zeitpunkt abzuwarten um mit ihr darüber zu sprechen und raus zu finden, wie sie sich gerade fühlt. Das war nicht immer ganz einfach, weil sie auch oft einfach nur geblockt hat. So wie sie dann damit umging, war mir klar, das es irgendwann aus ihr rausbrechen muß.
Das kam dann auch. Aber erst ungefähr 4 Wochen nach der Beerdigung!! Das zweite mal, und damit haben wir gar nicht mehr gerechnet, kam als im letzten November ihr über alles geliebter Hund Gina eingeschläfert wurde. Auch sie hatte Krebs.
In beiden Momenten waren wir da um sie aufzufangen. ganz ganz wichtig!!!

Im Nachhinein bin ich der festen Überzeugung, das es richtig war so und nicht anders, bei meinen Kindern damit um zu gehen.
Natürlich ist so etwas sehr schwer und vor allen Dingen schmerzhaft für sie gewesen. Aber sie gehen auch gestärkt aus dieser Erfahrung raus. Ich merke es daran, wie sie jetzt mit den Krebserkrankungen meiner Eltern und meiner Schwiegermutter umgehen.

So, jetzt ist das doch ein bischen mehr geworden als ich wollte! Aber ich hoffe euch ein wenig helfen zu können.

LG Susanne
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