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Alt 31.07.2009, 18:07
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Cee Cee ist offline
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Standard AW: Befinden nach einem Jahr und später nach Therapie

Interessanter Thread!

Also der Jahrestag meiner Diagnose war der 11.7. - meine Wertheim hatte ich am 18.7.2008 und der Abschluss von Radio und Chemo war am 1.10.2008. Zu dem Zeitpunkt ging körperlich rein gar nichts mehr, ausser meiner Vitalfunktionen; ich war am Endpunkt der Hölle angekommen. Physisch und psychisch am Nullpunkt, keinen blassen Schimmer wie es weiter gehen sollte und voller Angst, an Krebs zu sterben

Ich überspringe absichtlich meine Rückkehr aus der Hölle, denn die Frage lautete ja, wie es einem ca. 1 Jahr danach oder später geht.

Heute habe ich immer wieder eine schlimme Zeit, wenn die Nachsorge ansteht. Eine Woche vorher steht meine Welt wieder Kopf und alles tut weh. Und zwar so, dass ich denke, ich bin voll mit Krebs und alles schmerzt nur noch. ABER, das ist mittlerweile nur vor der Nachsorge der Fall.

Ansonsten bin ich in mein Leben zurück gekehrt, habe mich auf dem Weg von einigen belastenden Menschen/Dingen/Umständen getrennt und befreit. Ich bin erleichtert. Mein Kopf sitzt gut und gerade auf meinen Schultern, der Blick ist nach vorne gerichtet

Ich habe mir ein neues Leben eingerichtet; wärmer und liebevoller und vor allem: kompromissloser. Ich mache nichts mehr, was ich nicht will. Und ich schiebe NICHTS mehr auf, was ich mir ermöglichen kann, ohne mich in Schwierigkeiten zu stürzen. Ich mache, was ich brauche und mir Spaß macht

Wie sagte meine Ärztin so schön? "Schwerwiegende Erkrankungen erfordern schwerwiegende Veränderungen". Seinerzeit habe ich befürchtet, dass das auch mit meiner damaligen Beziehung zusammen hängen würde, wollte das aber auf keinen Fall annehmen. Die Vorstellung, mich in dieser Zeit zu trennen, war grauenvoll. Und ich habe es doch getan. Ein halbe Jahr nach Radio/Chemo hatte ich einfach die Nase voll, mit Kompromissen zu leben, die mich stets seelisch leiden liessen.

Körperlich sieht es momentan so aus: Ich bin grad auf Reha und werde dort körperlich wieder fit gemacht. Sport macht wieder Spaß; ich fühle mich und meistens tut nichts weh Die Kraft kehrt in meinen Körper zurück, ich werde beweglicher und freue mich einfach Ab und zu tut mein Becken noch weh, gerade wenn ich länger gesessen habe. Auch ich kämpfe gegen das durch Kortison und mangelnde Bewegung erlangte Übergewicht. Aber eher zweitrangig Mir ist momentan wichtiger, fit zu werden und Spaß zu haben, vor allem an Bewegung, was mir immer sehr viel bedeutet hat. Meiner Psyche geht es enorm gut, da hat die neue Liebe und mein Partner einen sehr grossen Anteil dran - er ist einfach toll und für mich da.

Ich habe Wechseljahrsbeschwerden, die immer wechseln Also je nach Dosierung des Gynokadin halt mit Hitzewallungen oder ohne - dann aber mit Migräne ich habe mich also für die Wallungen entschieden. Kann ja im Winter auch recht angenehm sein

Bis auf immer mal Rückenschmerzen (vor allem im Lendenwirbelbereich) geht es mit gut ! Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass das noch seeeeehr lange so bleibt.

Und ich wünsche mir ausserdem, dass es allen Frauen hier so gehen würde oder gehen wird!!! Wenn ich könnte, würde ich Euch sooo gerne etwas von meinem Wohlbefinden abgeben...

Egal, wie lange es dauert - ich werde mein Leben LEBEN.
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Liebe Grüße

Cee


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