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Alt 26.04.2002, 19:43
Gast
 
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Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Hallo Sigrid,
freut mich, dass Du wieder da bist! - Dein Knoten ist also zu KLEIN? Ja was für eine Ueberraschung! - Also meiner war neun Millimeter gross. Es hat auch geklappt. - Nur komisch war dann, dass das Labor bei dieser Biopsieprobe nichts heraus gefunden hat! Und das war keine "mich-schonende-Antwort" meiner Aerztin, sondern ich habe dieses rätselhafte Ergebnis des Labors tatsächlich schriftlich bekommen!

Jetzt steht es also bei Dir so, dass eigentlich nur eine OP in Frage käme, nicht?
Es gäbe da übrigens auch noch eine Möglichkeit, KEINE OP zu machen. Chemo vorher. Aber das braucht Mut, da müsste man sich vorher auch genau informieren. Es gibt da auch diese berühmte "Fieber-Therapie", aber das ist heikel und sollte nur von ganz gescheiten Aerzten gemacht werden. Manche machen es in Ergänzung zur Chemo.
Sind nur so meine Gedanken dazu, liebe Sigrid. Ich persönliich bin heute froh, ist mein Knoten weg. Es gibt ja immer einen "Mutter-Tumor", welcher dann streuen kann, also sollte der vielleicht besser weg. Denke ich mal, aber was ist da schon sicher?
Ja, jetzt hast Du offenbar zwei Möglichkeiten. Entweder Du lässt den Tumor mit dem Schnellschnitt heraus operieren und dann folgt wohl gleich die Lymphdrüsenentfernung, WENN es Krebs ist, oder aber Du lässt ihn Dir nur raus nehmen, Wunde wieder zu, und Du gehst heim um zu überlegen.
Letzteres habe ich auch gemacht. Mir war wohler bei dem Gedanken, mich noch einmal neu entscheiden zu können. Letztendlich habe ich dann die Lymphdrüsen ja nicht entfernen lassen. Dies aber auch erst nach genauer Information von antrophosophischen Aerzten. - Nicht zum falsch verstehen: Die sagten mir dort nicht, was ich zu tun hätte, sondern klärten mich über die möglichen Ergebnisse oder Nicht-Ergebnisse genau auf! Am Ende war mir klar, dass ALLES ein totales Risiko ist! Man fragte mich: "Wollen Sie WISSEN, ob Ihre Lymphdrüsen befallen sind? Es kann natürlich auch sein, dass man die ersten zehn oder vierzehn entfernt, alle wären gut, aber der fünfzehnte wäre befallen gewesen! - Und können Sie mit der Ungewissheit leben, wenn Sie sie NICHT entfernen? Könnten Sie sich deswegen Vorwürfe machen?..."
Sind GUTE Fragen, gell? Schonungslos und ehrlich!
Die meisten Frauen wollen hier Gewissheit haben, obwohl diese Gewissheit natürlich auch nie gewiss ist!

Was ich übrigens auch noch getan habe, (darüber schütteln warscheinlich noch manche den Kopf!), ist, dass ich nach dem ersten Laborbefund meines Krebses, den Tumor von einem ZWEITEN Labor habe untersuchen lassen! Nicht, weil ich das erste Ergebnis nicht geglaubt hätte, sondern ... weil es da eben auch Fälle gibt, wo Krebs diagnostiziert wird, der gar keiner ist! Ich wollte es einfach so zur Sicherheit! Wie eine Zweitmeinung eines anderen Arztes! - Und jetzt hör Dir mal diese Geschichte an:
Ich rufe also dem Labor unseres Krankenhauses an, hm? Das Labor ist ausserhalb, gehört aber zum Krankenhaus! Ich habe eine nette Dame am Telefon. Ich sage ihr mein Anliegen: "Ich möchte gerne meinen Tumor von einem zweiten, EXTERNEN Labor noch untersucht haben!" Die Dame am Telefon schweigt zuerst. Dann fragt sie: "Haben Sie PROBLEME mit dem ersten Ergebnis?"
Ich: "Nein, ich habe KEINE Probleme mit dem ersten Ergebnis! Ich möchte es einfach zur Sicherheit nochmals untersuchen lassen!"
Sie: "Aber warum Extern? Wir haben hier im Spital einen Professor, welcher ..."
"EXTERN!" sage ich laut. "Nicht bei IHNEN! Ganz wo anders!"
"Aber der Herr Professor ist eine Kapazität und ..."
"Nein, EXTERN! - Wie lange dauert das?"
Sie: "Wenn Sie es bei uns im Hause bei Professor XY nochmals untersuchen lassen, dann geht es doch viel schneller...!"

Was für ein Aufwand um so einen simplen Auftrag einer Patientin, was? Ich hatte ziemliche Mühe, der Dame beizubringen, was ich wollte. Am Ende hatte sie es jedoch machen müssen. Dank meiner Sturheit!
Tja! Es hat dann halt zwei Wochen gedauert, bis ich das zweite Ergebnis bekam. Das Ergebnis war das selbe wie das erste. Aber es kam dann immerhin von einer ganz anderen Ecke aus der Schweiz und war in französisch geschrieben mit den Worten: "Sehr geehrter Herr Kollege, so leid es mir für die Patientin auch tut, aber wir haben die selbe Diagnose festgestellt ..."

Liebe Sigrid, ich finde, Du machst das ganz toll! Hier noch ein Tip: Vielleicht kannst Du ja mal jemanden, der Dir nahe steht, zu einem solchen Arzt-Beratungstermin mitnehmen? Vier Augen sehen mehr, vier Ohren hören mehr ...

Ganz liebe Grüsse, ich denk an Dich!
Brigitte
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