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Alt 22.02.2010, 22:29
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Biomausi_1981 Biomausi_1981 ist offline
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Standard AW: was bedeuten Lymphgefäßeinbrüche?

Hallo ihr Lieben,

vielleicht kann ich auch einen kleinen Beitrag leisten, obwohl in meiner Diagnose die ganze Lymphgeschichte nicht so eine große Rolle spielte,vielleicht kann aber mein "Biologenwissen" weiterhelfen...

Also, im Gegensatz zum Blutsystem, welches sich ausschließlich in Gefäßen abspielt, findet man Lymphe als 2. überall vorhandene Körperflüssigkeit sowohl in Gefäßen, alsauch einfach zwischen den Zellen (im "Stroma"). Das wäre meine Erklärung, warum es Lymphknotenbefall gibt, ohne dass Gefäße des Systems in den Tumor eingedrungen sind (also L0). Andersherum gibt es auch den Fall, dass zwar Lymphgefäße eingedrungen sind (L1), aber die Lymphknoten (noch) nicht befallen sind. Beides geht mit einem erhöhten Metastasierungsrisiko einher (kann, muss aber nicht!) , wobei meiner Meinung nach bei Gefäßeinbruch ein etwas höheren Risiko besteht (da sich Zellen in den Gefäßen schneller fortbewegen können als sich zwischen den Zellen durchzuwurschteln ). Trotzdem ist das "Verteilungsrisiko" über das Lymphsystem viel geringer als übers Blutsystem...
Wie gesagt, es ist ein Risiko, auch auch bei anscheinend keinem "Einwachsen" des Gefäßsystems und ohne LK- Befall kann es zu Rezidiven und Metas kommen....

Bin natürlich kein Arzt, den könnt ihr ja auf jeden Fall auch noch mal fragen, um sicher zu sein. Hoffe aber, euch vielleicht ein bißchen weitergeholfen zu haben.

Viele liebe Grüße an alle-
die Biomaus
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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man schöne Dinge bauen. (J.W. von Goethe)
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