Einzelnen Beitrag anzeigen
  #10  
Alt 23.02.2010, 10:11
Benutzerbild von *sunny*
*sunny* *sunny* ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.09.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 294
Standard AW: was bedeuten Lymphgefäßeinbrüche?

Jetzt habe ich meinen Pathologie-Wälzer aus dem Regal geholt und nochmal nachgelesen .


Lymphogene Metastasierung

Damit bezeichnet man denjenigen Vorgang, bei dem Tumorzellen nach Einbruch in das Lymphgefäßystem auf dem Lymphweg verschleppt werden und zu Metastasen heranwachsen. Sowie sich die Tumorzellen aus dem Randgebiet eines Tumors losgelöst haben, brechen sie häufig in die Lymphgefäße ein, weil diese keine Basalmembran aufweisen. Die Tumorzellen durchwandern die Gefäßwand wie Granulozyten und benötigen dazu etwa 24 Stunden. Sind die Strömungsbedingungen im betreffenden Lymphgefäß günstig, so vermehren sich die Krebszellen bereits in den Lymphgefäßen, verstopfen sie und wachsen an ihnen entlang (=Lymphangiosis carcinomatosa). Meist aber werden die Tumorzellen zum nächsten Lymphknoten verschleppt. Dort siedeln sie sich vorerst in den subkapsulär gelegenen Randsinus ab. Später durchwuchert das Tumorgewebe den Lymphknoten, die Kapsel wird durchbrochen, das Tumorgewebe wächst extranodal weiter und bricht gelegentlich auch in die Blutgefäße durch.


Quelle: Riede/Schäfer/Wehner, Allgemeine und spezielle Pathologie, Thieme Verlag.



Also da steht es ja eigentlich ganz klar. Entweder die Zellen vermehren sich im Lymphgefäß und bleiben da haften und wachsen im Gefäß entlang, dann liegt eine Lymphangiosis carcinomatosa vor, ODER (und das ist in der Mehrzahl der Fälle so) die Zellen schwimmen zum nächsten Lymphknoten und lassen sich da nieder. Das heisst aber auch, dass nicht ständig Zellen in der Lymphbahn vorhanden sind, sondern nur dann, wenn sich gerade welche abgelöst haben. Und das erklärt den Status L0 trotz Lymphknotenbefall.
__________________
Liebe Grüße, sunny

Letzte FEC am 28.12.09 - geschafft :-) !
Mit Zitat antworten