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Alt 16.12.2011, 08:27
Tabitha Tabitha ist offline
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Registriert seit: 26.10.2011
Ort: Raum Bayern
Beiträge: 22
Standard AW: Hypopharynxkarzinom

Hallo und guten Morgen,

hier schreibt eine sehr, sehr traurige Tabitha.

Am Dienstag überschlugen sich die Ereignisse. Am frühen Abend kam es bei meinem Mann wieder zu einer massiven Blutung aus Nase, Mund und Tracheostomaöffnung, eine Fahrt mit dem Notarzt in die Klinik war dringend angezeigt.

Während der Fahrt war sein Blutdruck fast nicht messbar, im Krankenhaus stabilisierte sich die Lage leicht, sodass mein Mann untersucht werden konnte.

Als wir ihn danach auf die passende Station in ein Zimmer brachten, kam es dort spontan zu einem gewaltigen Blutschwall, die Petrischale, die mein Mann in den Händen hielt, lief voll, ich schnappte mir den nächstbesten Abfalleimer, um all das Blut aufzufangen. Lt. Aussage der Ärzte waren es insgesamt über drei Liter Verlust.

Eine Operation wurde gegen 19 Uhr angeordnet und nach Beendigung dieser wurde mein Mann in einem Narkosezustand gehalten (mittels Propofol), er bekam zusätzlich eine Dosis Morphium und schlief sozusagen. Leider gelang es nicht, seine Blutungen komplett zu stillen, es sickerte immer wieder etwas durch die Tamponagen.

Der Monitor des medizinischen Gerätes meldete vor Mitternacht ein Problem, der Blutdruck sackte wieder ab und ab ca. 00.10h ging die Intensivärztin samt Team wohl von einem Ableben aus, während mir dies noch nicht gänzlich klar war.

Ich glaube, dass es 00.20h war, als mir auffiel, dass sich bei meinem Mann die Gesichtfarbe veränderte, eine zunehmende Blässe trat auf... und ab kurz vor halb 1 Uhr (Mittwoch, 14.12.) hieß es, dass er sich auf den Weg macht und gehen will.

00.32h: Mein Mann verstarb. Es war für ihn eine Erlösung.

Ich bin so dankbar, dass ich bis zu seiner letzten Minute an seiner Seite sein durfte, ihm Dinge sagen und liebevoll streicheln konnte.


In diesem Forum bin ich noch nicht so lange, aber ich habe in der Zeit von euch eine Unterstützung erhalten, die mir unglaublich gut tat. Ich fühlte mich verstanden, ihr seid virtuell an meiner Seite gewesen, ich war in der schwierigen Lage nicht alleine.

Mir bleibt an dieser Stelle nur ein herzliches Danke - und es ist mir ein Bedürfnis mich mit einer Spende an den Betreiber erkenntlich zu zeigen. Dies wird im Stillen erfolgen.

Ich möchte noch eine ganze Weile Userin bleiben, vielleicht schreibe ich etwas, vielleicht lese ich auch nur still mit, mal sehen, wie alles weitergehen wird.

Etwas Angst machen mir die kommenden Weihnachtstage und auch Silvester, aber da muß ich durch, mein erwachsenes "Kind" wird sich um mich kümmern, ansonsten brauche ich einfach nur Ruhe, um die Geschehnisse verarbeiten zu können.

Ich wünsche euch allen - egal in welcher Lage ihr momentan seid - alles Gute.

Eure Tabitha
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