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Alt 03.08.2011, 01:41
rooooooobert rooooooobert ist offline
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Standard AW: Profil BK User stellen sich vor...

Hallo rundum,

ich (Mann, 54 J.) habe Mitte Mai 2011 in meiner rechten Brust einen ca. 2 cm großen Knoten entdeckt, der 2 Wochen vorher sicher noch nicht da war. Ergebnis der Biopsie: Schnellteilender, östrogensensibler Tumor. OP war Ende Juni, somit sind zwischen Entstehung und Entfernung des Tumors nur ca. 7 Wochen vergangen.

Statistisch entdecken Männer BK erst 6 bis 22 Monate nach Entstehung, insoferne bin ich gut dran. Wie ich lese, schämen sich viele Männer dafür oder halten es schlicht für nicht möglich. Dass ich *als Mann* BK habe (hatte), ist mir zum Glück ziemlich egal. Das sehe ich eher so, dass ich schon immer für was Außergewöhnliches gut war ;-) 0,5-1 % der BK-Fälle betreffen Männer.

Mir stehen nun ab nächster Woche Dienstag 4 x FEC und dann 4 x Taxotere ins Haus, plus nachher Bestrahlung und Hormontherapie.
Soviel zu den Fakten.

Die schlimmste Zeit waren die 6 Tage zwischen der Biospie-Diagnose "bösartig" und dem erlösenden CT-Befund, dass nur ein Lymphknoten befallen und sonst alles sauber ist. Das war die heftigste Zeit meines Lebens, mit tonnenweise Gedanken an den super-GAU (zB alles verseucht, noch 3 Monate), an einen beginnenden Leidensweg, wie ich mich am sanftesten davon erlösen könnte, falls nötig, wie ich mich von allen Freunden verabschiede, usw usf.

Jetzt, nach vielen Gesprächen mit Ärzten und Naturheilern samt einem Hellsichtigen, habe ich schon etwas Ruhe und Zuversicht gefunden. Ich habe beschlossen, den klassischen Weg mit Chemo etc. zu gehen.

Manche alternativen Therapieangebote klingen zwar sehr verlockend, aber ich traue mich nicht. Ich werde den Chemo-Weg auf jeden Fall beginnen und vermutlich auch abschließen.

Hier im Forum und auch anderwärtig habe ich gelesen, dass die Nebenwirkungen der Chemos sehr, sehr individuell sind. Eine Freundin zB berichtete mir, dass sie sich bei den 6 Chemo-Zyklen nur am selben Tag "wie angesoffen und eingeraucht gleichzeitig" gefühlt hat, sonst war nix.

Natürlich bin ich nervös und habe Schiss vor den Chemos, aber andererseits bin ich sicher, dass ich es mental gut packe und es halb so schlimm wird.

Neben der vorhandenen Angst spüre ich sogar eine gewisse Neugier! Als seit Jahren drogenaffiner Lastercharakter, motiviere ich mich (scherzhaft gemeint) mit der Vorstellung, eine schwer heilsame Droge auf Staatskosten zu bekommen ;-)

Manche, die unter den Chemos leiden, werden jetzt vielleicht meinen, dass ich den Mund ziemlich voll nehme - klar. Ich will nur sagen, dass ich jetzt sehr zuversichtlich bin, es gut zu vertragen. Sollte ich mich irren, werdet ihr es hier erfahren, versprochen! Wenn nicht, auch :-)

Soviel zum Status quo ... liebe Grüße aus dem Wienerwald!
Robert

Geändert von gitti2002 (24.02.2013 um 00:52 Uhr) Grund: Ursprünglichen Titel wieder hergestellt
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