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Alt 09.11.2014, 16:09
itteb itteb ist offline
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Standard AW: Mesenchymales Chondrosarkom linkes Becken

Hey Sebastian,

meinst du bevor ein neuer Zyklus beginnt? Nach dem Ersten hatte ich ja nur so ne 4-Tage-Wertetalfahrt, da hat sich das von allein wieder reguliert, aber bereits nach dem zweiten Zyklus ging's mir richtig dreckig. Das Blut hab ich da am 6. Tag nach Werteabfall bekommen. Mein HB lag zu diesem Zeitpunkt bei 6,7 und meine Thrombos waren ebenfalls miserabel. Da alles weiterhin gefallen ist blieb nichts anderes übrig. Ich hatte auch extrem unter den Folgen der Anämie zu leiden. Nachts hatte ich mich zuerst gefragt, wer denn da ständig so laut Musik hört, dass ich den Beat in meinem Zimmer hör, bis mir aufgefallen ist, dass das mein Herzschlag ist, weil mein Herz wie blöd versucht hat alle Organe zu versorgen... Nach dem dritten Zyklus gab's wieder den gleichen Scheiß, auch wenn die Werte da nicht ganz so weit unten waren, als ich das Blut bekommen hab. Keine Ahnung, was so der übliche Durchschnitt an Chemos ist, dass man Blut braucht / bekommt, aber sie hauen mir ja auch die Maximaldosis an Doxo/Ifo rein und meine körperlichen Voraussetzungen sind ja auch nicht mehr die Besten mittlerweile

Zwischen dem ersten und dem zweiten Zyklus hatte ich die klassischen 2 Wochen "Erholungszeit", zwischen dem zweiten und dritten Zyklus lagen dann über 5 Wochen, weil sie nach den MRT-Bildern ja erst meinten "ne, keine Chemo mehr, sondern OP" und dann nach den PET-CT-Aufnahmen 1 Woche später wieder "ach vielleicht doch, aber eigentlich sind wir uns auch noch gar nicht sicher, was Sie denn nun haben"... Der dritte Zyklus ist nun 2,5 Wochen her.

Nachdem sie mich nun wieder tageweise vertröstet haben, hab ich letzten Mittwoch einer von den Chirurgen geschrieben, was denn jetzt gegen eine OP spricht, weil ja durch die ganze Warterei schon wieder Zeit vergeht ohne Ende und es im Sommer noch hieß, dass man dringend handeln müsse. Ja und jetzt haben wir November und irgendwie hat's keiner mehr so richtig eilig. Sie haben mich dann letzten Freitag erneut im Tumorboard besprochen, anstatt eines Anrufes bekam ich dann einen Zweizeiler von ihr, dass ich jetzt nochmal zur Chemo soll, dann nochmal Bilder gemacht werden und dann die OP statt findet. Ohne jegliche Erklärung Komm mir leicht verarscht vor, weil es von Seiten der Hämatologie hieß, dass ein weiterer Chemozyklus nur im Falle eines Osteosarkoms in Frage kommt, aufgrund der Toxizität und dem vergleichsweise geringen Nutzen. Hab jetzt eine Nutzen-Risiko-Bewertung von eben jener Hämatologin angefordert und bin echt sauer, dass ich mich auf keine Aussage verlassen kann, wenn die ihre Meinung ständig so ad hoc ändern.
Für mich war der dritte Chemozyklus auf gut Glück und "um die Zeit bis zum Ergebnis zu nutzen" (Zitat Hämatologin) schon ein riesen Kompromiss, nachdem man zu mir meinte es gäb keine Chemo mehr. Jetzt noch ein viertes Mal hinzumüssen macht mich echt fertig

Mal schauen, was zurück kommt...

Grüßle
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