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Alt 26.04.2011, 09:52
success success ist offline
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Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Liebe Undine,

auch Dir danke ich für Deinen hilfreichen, aufrichtigen Beitrag! Du hast recht, mein Vater war immer der "Macher" in der Familie. Er hat das Geld verdient, zur Not mit 2 Jobs gleichzeitig. Wenn was zu renovieren war, er hat das gemacht. Bankgeschäfte, Steuer, dies und jenes- er hat das gemacht.

Als ich vor 12 Jahren ausziehen wollte, hat er gleich eine Wohnung gekauft für mich und meinen damaligen Freund. Wir sollten es mal besser haben... Und nebenbei muss ich Euch sagen, er ist sogar schon fast 10 Jahre nicht mehr mit meiner Mutter zusammen. Er hat das Haus in zwei offene Wohnungen aufgeteilt und sich trotzdem weiter gekümmert. Als meine Ma damals den Schlappen gemacht hat und wegen ihrer Depression die Arbeitstelle verlor, hat er es mir ermöglicht mein Studium zu beenden- koste es was es wolle. Das Geld was ich nebenbei verdiente reichte hinten und vorne nicht. Und solche gibt es noch unendlich viele Geschichten.

Leider gab es in den letzten Jahren immer viel Streit um Geld und wegen der Wohnung. Das hat sich erst vor 1,5 Jahren gelegt, als ich das erste mal richtiges Geld verdienen konnte und ihn somit entlasten. Ihm tut es auch unendlich leid, dass wir uns so gestritten, statt die Zeit genossen haben. Na ja, nicht mehr zu ändern.

Es gefällt ihm auch nicht, dass er wohl gehen muss (sorry, wenn ich so rede, aber auch damit muss man ja leider zumindest rechnen), ohne sein Lebenswerk fertig zu machen. Wohnung (zahle ich inzwischen voll) und Haus (zahlt er mit nem Miniabtrag, seit meine Ma nicht mehr arbeitet) müssen noch abbezahlt werden. Gestern habe ich mich dazu entschlossen die Wohnung (ich hab einiges an Geld gespart) abzulösen und beide Immobilien zu übernehmen. Vor allem hat meine Ma ja sonst auch kein Dach mehr über dem Kopf. Das wird nach seinem Tod dann ja alles zwangsversteigert. Ich hoffe, wenn ich ihm diesen Vorschlag mache, dass ihn das beruhigt.

Ich weiß nicht, ob es dort eine Unterstützung gibt wegen meiner Ma. Gestern schrieb mir jemand ich solle über den Arzt einen ambulanten Pflegedienst bestellen, der zumindest für die Tabletteneinnahme meiner Ma sorgt. Mal sehen, ob das klappt. Eigentlich ist das meine letzte Hoffnung.

Wie ihr lest denke ich inzwischen auch viel über das Sterben nach und wie es danach weitergeht. Nein, ich gebe meinen Pa nicht auf, aber "fortgeschrittenes Stadium" hat leider oft keine guten Prognosen. Und ich muss ehrlich sagen, wenn ihm noch ein paar Monate oder sogar Jahre gegeben sein sollten, wäre es doch schön, wenn er sich um Finanzierungen keine Gedanken mehr machen muss. Was meint ihr dazu?
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