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Alt 13.11.2003, 12:33
Gast
 
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Standard Metastasen nach mehren Jahren

Liebe Isabell,
ich hatte vor knapp 2 Jahren (mit 45 J.)auch eine Unterleibs-OP (Verdacht einer schmerzhaften Zyste), bei der dann als Zufallsbefund ein Tubenkarzinom (wird ähnlich wie Eierstockkrebs behandelt und gewertet, ist allerdings sehr viel seltener, dafür wohl noch aggressiver, wie mir freundlicherweise von Ärzten mitgeteilt wurde) festgestellt wurde. Zunächst schon von dieser Diagnose geschockt, wurde mir damals mitgeteilt, ich müsse gleich nochmal (6 Tage später) unters Messer, da sicherheitshalber nun auch noch etliche Lymphknoten - 37 mit umgebendem Gewebe - usw. entfernt werden müßten. Ich hatte sehr rasch nach der OP das Gefühl mein Bauch und meine Beine werden immer dicker. Wurde jedoch von den Ärzten vertröstet "das sei alles ganz normal". Erst Monate später wurde mir auf mein Nachfragen wegen der Schmerzen usw. in der Uniklinik Heidelberg (wohin ich mich von meinem Arzt wg. Zweitmeinung überweisen ließ) von einem jungen Arzt gesagt, ja klar sie haben einen Lymphstau (sprich ein Lymphödem in beiden Beinen und Bauch). Ich habe mich dann selbst im Internet schlau gemacht, denn die wenigsten Ärzte wissen etwas darüber, geschweige denn können oder wollen sie helfen. Sie nehmen in der Regel diese Krankheit auch nicht ernst. Eher bekannt ist, dass nach Brustoperationen mit Lymphknotenentfernung (wie bei meiner an Krebs verstorbenen Mutter und Oma vor über 30 Jahren schon passiert) der Arm dick werden kann. Glücklicherweise habe ich einen Arzt, der auf mich hört und bereit ist, mein - inzwischen vorhandenes - Wissen zu übernehmen und mich dementsprechend weiterzuleiten und Behandlungen (KG und Lymphdrainage, evtl. Kur in einer Fachklinik für Lymphologie)zu verschreiben. Da es sich hier um eine chronische Krankheit handelt, kann man sie eigentlich mit der richtigen Diagnose und Behandlung nur in Schach halten.
Ich selbst habe gleichfalls große Schmerzen in den Beinen/Bauch und kann derzeit nur mit einem sogenannten Rollator aus dem Haus. Ich muß mich nach wenigen Metern vor Schmerzen setzen. Allerdings denke ich, dass es bei mir auch noch an den unterschiedlichen weiteren Krebs- bzw. OP-Folgen liegen kann. So wurde z.B. bei einer der zahllosen Folge-OPs (Rezidiv im Juni 02, Augen-OP wg. Verschlechterung in Chemotherapie, Abszesse usw.) auch noch eine Bein-Arterie verletzt, etliche Nerven durchschnitten usw., so dass auch neurologische bzw. neuropathische, also Nervenschmerzen hinzutreten. Ich kann Dir nur raten, regelmäßig Lymphdrainage machen zu lassen und hier eine/n guten Therapeuten evtl. auch KG zu finden, denn auch da gibt es große Qualitätsunterschiede.
Bekannt als Fachklinik für Lymphologie ist auch die Földi-Klinik im Schwarzwald und die Eggbergklinik in Bad Säckingen, es gibt aber noch etliche andere. Allerdings übernehmen nicht alle Kassen die Kosten jeder Klinik. Erkundige dich am besten vorher, mit welcher der Kliniken deine Kasse zusammenarbeitet . Das schlimme ist, dass man seine Kraft eigentlich gegen die Krankheit Krebs brauchen würde und für solche und andere "Steine" die einem in den Weg gelegt werden, seine geringe Kraft in Streitereien mit den Krankenkassen verbrauchen muß und das wird noch schlimmer. Ich stritt hier schon mit meiner Kasse wegen einiger Kosten, denn da ich nur eine sehr geringe EU-Rente habe, kann ich nicht einfach Anwendungen selbst zahlen. Freiwillig wird einem auch keine Auskunft über etwaige Ansprüche, wie Kuren, Hilfsmittel o.ä. gegeben. Man muß sich selbst schlau machen. Auch ich habe natürlich schlechte Tage, aber ich habe auch einen ganz besonders lieben Mann zur Seite und dann auch immer wieder genug Wut auf die gleichgültigen Kassen, Ärzte usw., so dass ich weiter kämpfe.
Dies sei für`s erste genug, mein Text ist schon zu lang geworden. Ich wünsche Dir und allen anderen Betroffenen alles Gute und lass dich nicht unterkriegen.
Liebe Grüsse Mona
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