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Alt 09.03.2012, 11:37
paya paya ist offline
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Standard AW: Ich brauch euren Rat

Liebe Selena

ich wollt mich grad hinlegen, weil ziemlich alle, aber ich kann an deinem Fred nicht vorbei gehen, zumal ich selber alleinerziehend bin, es seit 6 W., erst weiß und es vor ca 3-4 W. meinem 9 jährigen Sohn beibringen musste....bin dazu noch pädag. ausgebildet, kann also vielleicht bisschen helfen.

Trotz aller Ausbildung hab ich mir im Vorfeld Hilfe/Rat geholt, sowohl von einer Kinderpsychologin, die ich beruflich kannte, als auch von meiner Psychoonkologin und hab ein Buch gelesen namens "Was macht der Krebs mit uns?: Kindern die Krankheit der Eltern erklären"

Ich schildere dir jetzt mal meine Vorgehensweise..ich habs meinem Kind erst gesagt, nach ca 2 Wochen, wo ich es wusste, weil das Ausmaß nicht klar war, sprich Metastasen etc, kann man heilen oder eben nicht. Leider hat sich "eben nicht" bewahrheitet, weil bei mir im Hirn 6 Metas gefunden wurden. Im Vorfeld vorm Krankenhaus für die ganzen Tests hab ich ihm nur gesagt, dass er ja auch schon mitbekommen hat, dass die Mama so schlecht beinander ist und dass die Docs im KH herausfinden wollen, was es ist (ich wusste damals durch CT 3 Tage davor schon dass Tumor auf Lunge, aber eben nicht welchge Heilungschancen ich habe ob OP möglich etc) Als ich das mit Metas erfahren habe, brauchte ich noch 2 Tage und hab dann mit Sohn gesprochen, eher hätte ich nicht gekonnt. Denn für dieses Gespräch braucht man Kraft. Ich hab meinem Sohn dann kindgerecht die Krankheit erklärt. Da er bissl älter wie deiner ist, kannte er den Namen auch und meinte "das ist ja was richtig Schlimmes", was ich auch zugegeben habe. Als dann die Frage kam "Mami musst Du daran sterben" hab ich ihm gesagt, dass ich das nicht weiß, dass es evtl sein kann, dass das aber im Endeffekt keiner genau wissen kann, eben auch nicht wann. Dass ich ihm aber nichts versprechen (ganz schlimm,wenn in der Situation Frauen dann sagen: ich werd sicher gesund und sterben doch.. (Kinder sind arg verunsichert für lange Zeit) Was ich ihm aber versprochen habe, dass ich ohne Ende kämpfen werde!!!

Er hat seine sehr traurigen Momente, aber es stimmt, Kinder gehen damit anders um, es lacht und trällert auch durchaus, es ist bei ihm nicht wie bei mir, dass er permanent dran denkt und so...zwischendrin haben wir mal gemeinsam geweint, er sagte er habe Angst und ich hab gesagt "ich auch", auch das gehört dazu. Also der richtige Weg ist die größtmögliche Offenheit, aber kindgerecht verpackt...DU machst das schon bzw ist es ja noch nicht sicher bei dir...wieso dauert das eigentlich 14 Tage bei Dir? Das ist ja Horror...bei mir war Lungen Röntgenbild verdächtig und dann hat meine Hausärztin für den nächsten Morgen einen CT Termin vereinbart (wo man normal 2-3 W. warten muss)

Übrigens was deinen Mann betrifft, es gibt durchaus sehr gute Chancen, dass er im Falle des Falles den Sohn zugesprochen bekommt, das nur vielleicht zu deiner Beruhigung, hab gute Kontakte zum Jugendamt und hab dies erste für eine liebe Freundin hier eruiert.

Aber vermutlich stellt sich das eh alles anderes raus, ich drückt dir alle Daumen!!! Aber ich kann dich verstehen, bei mir war vor 6 W. auch mein Kind mein 1. Gedanke....
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Adenokarzinom festgestellt Jan2012

Geändert von paya (09.03.2012 um 11:39 Uhr)
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