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Alt 20.11.2012, 19:32
ChristineSinne ChristineSinne ist offline
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Lächeln AW: Chorionkarzinom

Hallo Astrid,
ich bin 49 Jahre und hatte vor nunmehr 17 Jahren das Chorionkarzinom, ebenfalls nach einer Fehlgeburt. Wir wünschten uns auch sehnsüchtig ein gemeinsames Kind. Nach der Fehlgeburt hörten die Blutungen drei Monate lang nicht auf, meine Frauenärztin behandelte mich falsch, bis ich einen Blutsturz hatte und notfallmäßig ins Krankenhaus kam. Dort wurde ich ziemlich barsch gefragt, warum ich erst so spät komme. Nach einer Woche dann diese Diagnose, ich sollte drei Tage später die Chemo in der Uniklinik beginnen. Erst wollte man mich nicht mehr dazwischen nach Hause lassen, weil man dachte, ich sei Suizid-gefährdet, was aber nicht so war. Die schönen Haare werden Sie verlieren, aber die wachsen wieder, meistens schöner wie vorher, ja ja. Nach dem die Monotherapie nicht anschlug, bekam ich eine Therapie mit Methotrexat und Actinomycin, danach EMACO, auch ins Liquor, da Verdacht auf Hirnmetastasen. Das ganze zog sich über 9 Monate hin. Als mein Beta-HCG unter 5 war, jubelten alle. Denn, der Krebs ist zwar sehr bösartig, aber fast 100 %ig heilbar! Und das ohne Operation! Denn wir hatten unseren Kinderwunsch nicht aufgegeben. Nach zwei Jahren hatte ich noch eine normale Fehlgeburt, mit normalen zurück gehenden Beta-HCG´s. Und ein Jahr danach bekamen wir unseren Sohn, der jetzt 13 ist. Eine völlig normale Geburt und ein gesunden Kind, der jetzt furchtbar pubertiert.
Die Sache mit dem Haarausfall, ist zu bewältigen, die Haare wachsen wirklich schnell wieder, nur dass ich auf einmal mehr Locken hatte und die ersten wenigen weißen Haare dazwischen.
Du hast beste Chancen gesund zu werden, Dein Kinderwunsch ist auch durchaus realisierbar.
Nur eins muss ich sagen, die Chemo selbst ist gewisser Weise auch karzinombegünstigend. Ich hatte 2008 und 2010 Operationen im Mund wegen Carcinoma in situ und mein Onkologe vermutet, dass dies Spätfolgen der Chemo sind, die nicht bei jedem auftreten, aber sich oft erst nach 10 - 15 Jahren entwickeln. Ich hatte auch während meiner Chemo 1996 sehr schlimme Mundentzündungen. Mir wurde damals immer gesagt, wenn das Chorion-Ca. nach 5 Jahren nicht mehr auftritt bin ich 100 %ig geheilt, o. K. Aber ich weiß jetzt, dass man immer aufpassen sollte, bei Schleimhautentzündungen, die chronisch werden oder auch bei immer wiederkehrenden Magenproblemen. Mach Dich jetzt damit nicht verrückt, krieg erst mal das eine in den Griff, glaube an Dich. Der Haarausfall ist hart, aber man kann sich behelfen. Nutze die Zeit, in der die Chemo-Nachwirkungen nicht so spürbar sind, verwöhne Dich selbst. Ich wünsche Dir alles, alles Gute und sei geduldig, es kann dauern, bis das Beta-HCG runter geht. Sehe es positiv, es gibt kaum eine Krebsart, wo man so genau den Erfolg mit der Bestimmung dieses Tumormarkers messen kann.

Liebe Grüße Christine
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