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Alt 16.02.2010, 06:27
Julia76 Julia76 ist offline
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Standard AW: Was passiert wenn nur noch eine Transplantation übrig bleibt?

Hallo,

vielen lieben Dank euch allen. Ihr habt mir wirklich sehr geholfen. Außer meinem Partner hatte ich niemanden, mit dem ich wirklich reden konnte. Die Familie möchte man nicht zu sehr in Angst und Schrecken versetzen. Meine Oma und Opa haben so sehr geweint und hatten so Angst. Da hab ich immer nur gesagt, Papa schafft das schon. Wir müssen ihm jetzt Kraft von uns abgeben. Die meisten wußten nur die Hälfte. Die Ärzte sagten uns, ein halbes Jahr könnte mein Papa nicht mehr auf eine Spenderleber warten. Das würde er dann nicht mehr erleben. Wir wollten ihm alle einen Teil unserer Leber abgeben. Mein Onkel sagte sogar, er könnte doch seine bekommen, er wäre Single und das wär dann doch nicht so schlimm. Oh man, was für Gedanken. Aber eine halbe Leber reichte leider nicht. Der Krebs war zu gross und wuchs von Tag zu Tag. Aber jetzt wird alles wieder gut. Ich fahr morgen mit dem Zug nach Münster und bleib 2 Tage. Ich freu mich ja so. Hab meine Eltern so lange nicht gesehen. Gestern verschickten meine Eltern ein Bild von meinem Dad. Er saß aufrecht im Bett und der Daumen ging nach oben. Ich mußte so weinen. Mein Freund und ich sind an dem Tag umgezogen, an dem mein Papa eine neue Leber bekommen hat. Jetzt wohnen wir in der Nähe meiner Eltern. Sie müssen nur noch wieder kommen. Jetzt kann ich mich auch auf Jobsuche machen. Wurde gekündigt als wir die Nachricht von meinem Papa erhielten, das die Ärzte nicht mehr operieren können. Aber was solls. Mir war noch nie so klar, das es schlimmeres gibt. Man kann auf viel verzichten und der einzigste Wunsch, der wirklich zählt ist Gesundheit und das die Familie gesund ist. Das Leben an sich ist einfach das wichtigste. Bin mittlerweile pleite weil meine Chefin mir mein Gehalt nicht zahlt, arbeitslos und innerhalb von 2 Tagen komplett umgezogen. Mein Freund und ich haben alles allein gemacht, bis zur kompletten Erschöpfung. Aber das ist alles sowas von egal geworden. Mein Papa kommt wieder und wird leben. Es gibt nichts schöneres. Mehr hab ich mir nicht gewünscht. Und ich glaub, ich werd mir auch nichts anderes mehr wünschen. Ich wünsche allen, das es noch viele Wunder geben wird, so wie bei uns. Ich wünsche es jedem einzelnen. Und ich werde mich stark dafür machen, mehr Aufklärung im Bereich der Organspende zu machen. Jeder sollte einen Organspendeausweis haben, damit es noch viele Wunder geben wird.
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