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Alt 10.12.2007, 05:51
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Ute54 Ute54 ist offline
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Daumen hoch AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

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Zitat von schnuckelchen Beitrag anzeigen
Hallo Lotta, hallo zusammen,

langsam weiß ich nicht mehr, was ich machen, was ich denken, was ich glauben soll.

Meine Ma liegt nur noch im Bett. Sie steht nur noch zum essen auf. Dann sagt man ihr, sie müsse mal raus, an die frische Luft. Was tut sie dann??? Sie fährt mit Papa zum Markt. Das schafft sie natürlich nicht, das ist viel zu anstrengend. Und das nimmt sie dann wieder als Zeichen, das nichts mehr funktioniert.

Ich glaube ihr, das sie matt ist, schlapp, soviel Chemie geht nicht spurlos an einem geschwächten Körper vorbei. Allerdings bin ich der festen überzeugung, das sie immer schlapper wird, je mehr sie liegt. Wollte eigentlich nicht wieder der sein, der ihr die "Meinung geigt", aber heute mußte es mal wieder sein. Lieb! Harmlos! Friedlich! Hab ihr gesagt das sie sich aufraffen muß, lieber in die Küche setzten und in Zeitschriften blättern als im Bett liegen, ohne Fernseh ohne alles, totale Ruhe und natürlich jede Menge Zeit zum nachdenken. Sie muß sich ablenken, sie ist nur noch ein Häufchen Elend. Aber wir können sie doch nicht 24 Stunden am Tag ans Händchen nehmen, ein bißchen muß sie doch auch selber machen.

Sie spuckt nicht mehr, sie ißt verhältnismäßig gut, eigentlich könnte es im Moment "gehen", aber nein, sie liegt im Bett. Ich will ihr ja nicht unrecht tun und sie auch nicht überfordern, aber ich glaube sie will sich im Moment einfach nur in ihr Elend reinsteigern. Und das darf nicht sein.

So, genug gekotzt, Dienstag ist Termin beim Onkologen, dann ist wieder ein Zyklus Sutent um. Vielleicht geht es ja dann wieder etwas besser. Vielleicht können wir ja doch noch ein paar schöne Advents-Tage verbringen.

Ich wünsche allen noch schöne Tage im Advent
LG Anja
Hallo Anja,
ich finde es gut, das Du deiner Ma versuchst auf die Sprünge zu helfen, denn es ist schon wichtig sich seinem Schicksal nicht so ohne Gegewehr zu ergeben. Auch bei mir gab es viele Tage an denen ich nicht konnte und dann auch machmal nicht mehr wollte. Die Schwäche war zu groß. Dann wurde aber der innere Schweinehund in mir so starkt, dass es klappte mit dem immer wieder zwischen durch aufstehen. So habe ich allerdings auch zwei Tage gebraucht um Rouladen zu machen. Die Vorbereitungen, sprich Gurken, Speck und Zwiebeln schneiden an einem Tag und am nächsten die Rollen vollendet und ich war stolz auf mich, ich hatte es geschafft. Dieser kleine Erfolg hat mit weiter motiviert und es hat funktioniert.
Also, lass nicht locker. Spiele weiter den Animateur, denn den kann Deine Ma bestimmt gebrauchen (Grenzen sollte man aber nicht überschreiten und die Wünsche des Kranken schon auch akzeptieren).

Viel Kraft weiterhin, verliere nicht den Mut und die Hoffnung.
Wer Hoffnung hat, gibt nicht auf und wer nicht aufgibt hat auch nicht verloren.

Ute
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