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Alt 30.08.2015, 11:04
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs mit Lebermetastasen

Liebe Tina,
die meisten Erkrankten wollen auch ihre Angehörigen schützen und versuchen deshalb z.B. schlechte Nachrichten vor ihnen irgendwie zu verbergen.Es ist halt auch eine Frage der Mentalität,wie man mit der Diagnose umgeht. In ihrem Innersten spüren die meisten schon, wie es um sie steht.
Nicht jeder ist in der Lage, sich bei den behandelnden Ärzten bestimmte Informationen einzufordern und dann damit umzugehen. Ich bin mir sicher, für Dich wäre es besser gewesen, wenn jemand mit Dir Klartext geredet hätte.Nur dafür muss der Patient den Doktor von der Schweigepflicht entbinden, fordert die Rechtssprechung. Andererseits sind mir einige Patienten bekannt, die den Arzt baten, bestimmte Dinge dem Angehörigen nicht mitzuteilen.

Zitat:
Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr bin ich davon überzeugt, alles falsch gemacht zu haben. Wir waren kein richtiges Team, als es darum ging einen bösen Feind zu bekämpfen .... Bei so einem mächtigen Feind, muss der Zusammenhalt da sein. Da darf man sich nicht verschließen.
Der Eine spricht und der Andere handelt, nur so kann es funktionieren. Ich bin überzeugt, wir hätten noch mehr Zeit gehabt, wenn wir anders gehandelt hätten
Euch blieben ja von der Diagnose bis zu seinem Tod nur 7 Monate Zeit. Dieses Team von dem Du schreibst, muss wachsen, das ist ein Lernprozeß. Zeit hat Euch die Krankheit leider nicht gelassen. Sicherlich hattet Ihr Euren Zusammenhalt, der Euch durch die schweren Monate trug. Hinterher ist man immer schlauer, sagte meine Großmutter.
Das Essen und Trinken stellt für die meisten Krebspatienten eine große Herausforderung dar, sie wissen, dass sie dies tun müssen, können es aber nicht. So werden auch die Angehörigen belastet.

Zitat:
Die Bilder sind vom Sommer 2014. Wenn ich mir die Fotos ansehe, frage ich mich, ob sich dieser verdammte Krebs zu der Zeit schon ausgebreitet hat....ob er da schon hätte was merken müssen
Du wirst nie erfahren, ob er da schon etwas von Veränderungen in seinem Körper gemerkt hat.
Es bringt nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Liebe Tine, alle Angehörigen haben solche Gedanken, dies ist normal,da bist Du keine Ausnahme. Vielleicht besteht nocheinmal die Möglichkeit, mit dem Onkologen oder dem Hausarzt zu sprechen, um einige Deiner Fragen zu stellen?

Nun möchte ich Dir noch ein großes Kraftpaket auf die Reise schicken.
Elisabethh.

Geändert von Elisabethh.1900 (30.08.2015 um 11:06 Uhr) Grund: Ergänzung vorgenommen
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