Einzelnen Beitrag anzeigen
  #33  
Alt 25.01.2007, 08:16
Ucki Ucki ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.01.2007
Ort: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 66
Standard AW: Entscheidung: Amputation oder Beinerhaltende OP ???

Hallo Susi,

ich habe gerade erst Deine Schilderungen von der OP gelesen, da ich neu im Formum bin, habe ich noch Probleme, mich zurecht zu finden. Ich denke, gegenüber den Erfahrungen, die Dein Freund machen muss, ist meine OP ein Klacks. Ich bewundere Euch und hoffe, dass alles gut wird.

Bei meinen wöchentlichen Trainingseinheiten, ich mache regelmäßig Aquafitness, Krafttraining für den Oberkörper und fahre ein Liegerad, habe ich einige Personen mit Beinprothesen kennen gelernt, es waren jedoch meisten Patienten, die ihr Bein aufgrund einer Durchblutungsgeschichte verloren haben. Eine Frau war dabei, die immer so gern schwimmen gegangen ist. Sie musste mit der Krankenkasse um eine Schwimmprothese kämpfen. Sie ging sonst immer mit ihren Krücken zum Beckenrand, aber das war natürlich schwierig, da sie anschließend entweder ein Geländer brauchte oder jemanden, der ihre Krücken zurück zum Rand bringt. Schwimmen konnte sie mit einem Bein toll. Ich habe sie jetzt lange nicht mehr gesehen, aber ich glaube, sie hat die Prothese bekommen. Eine andere, junge Frau hatte ein richtige High-Tech-Prothese, sie war richtig stolz auf ihr Gerät. Ich glaube, man arrangiert sich immer mit seinem neuen Lebensgefühl, hauptsache leben!!!

Als ich in Münster zur Biopsie war, traf ich im Nebenzimmer eine junge Frau, etwa 40. Sie sah toll aus, geschminkt, gut gekleidet und hatte das Zimmer voller Luftballons. Ich bin mal zu ihr reingegangen und habe sie angesprochen, weswegen sie in Münster läge. Da zeigte sie auf ihren Stumpf. Sie hatte gerade eine Amputation hinter sich. Sie hatte ein Osteosarkom, und schon zehn Jahr früher wurde ihr bereits das Bein versteift, der Knochen wurde ausgekratzt und mit einem Nagel versehen, ob das alles richtig ist, kann ich nicht genau sagen. Auf jeden Fall hatte sie nun einen neuen Tumor am gleichen Bein, aber am Schienenbein. Daher hat Prof. Winkelmann in Münster die Amputation vorgenommen. Sie war über ihre Amputation gar nicht so verstört, meinte nur, wenn alles OK wäre, würde sie erst mal nach Düsseldorf fahren, sich eine schicke Perücke anfertigen lassen, wegen der anstehenden Chemo und dann ein schönen Bein machen lassen. Es gäbe ganz tolle Sachen, sogar mit Adern drauf. Nur Flipflops könne sie nicht mehr tragen. Diese Beinprothese sollte etwa 20.000 Euro kosten, aber alle ihre Freunde haben zusammengelegt und wollten sammeln.

Viele Grüße
Ulrike
Mit Zitat antworten