Einzelnen Beitrag anzeigen
  #18  
Alt 08.12.2004, 21:57
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Enddarmkrebs im III Stadium

An Esperanza & Tina:
Ich bin 23 Jahre alt und habe noch so viel vor. Sachen wo ich gerne meine Eltern dabei haben möchte. Meine Mutter ist 47. Ich habe noch eine kleine Schwester und muß immer stark sein. Habe eigentlich unsere Familie gut in Griff, wenn ich das mal mit einem kleinen Lächeln im Gesicht, gehaupten darf. Nach der Diagnose Krebs beim "Chef" unserer kleinen Familie war alles anders. Mein Vater ist eher der ruhige Typ, frißt alles in sich rein, redet nicht, meine Mutter wollte ganz stark sein, uns keine Sorgen bereiten aber innerlich sehe ich in ihr das sie sehr sehr große Angst hat und meine Schwester ist, glaub ich, zu jung bzw. sie spricht überhaupt nicht darüber. Ich habe mich hingesetzt, habe Medizinbücher studiert, habe im Internet geschaut, Termine ausgemacht, mit den Ärzten gesprochen, Therapien und Methoden gesucht um meine Mutti wieder gesund zu bekommen und die ganzen letzten 1,5 Jahre die Krankheitsgeschichte begleitet weil sie es nicht konnte. Sie verläßt sich auf mich. Und jetzt steh ich da und hab keine Lösungen mehr. Ich weiß nicht ob ich es schon aufgeschrieben hatte aber nach der OP im Mai03 bekam sie erstmal Chemo, 18 Stück. Die Metastasen auf der Leber wurden auch gleich nach 12 Chemos kleiner. Sie sollte dann nochmal operiert werden. Der Termin stand auch schon fest. Sie kam ins Krankenhaus und dann bekamen sich die Ärzte in die Haare. Unmöglich! Der eine wollte operieren, der andere lieber weiter Chemo machen, vor ihr ist das geschehen. Letztendlich bekam sie weiter Chemo. Noch 6 von der ersten Zusammensetztung. Weihnachten und Silvester sollte sie dann zu Hause verbringen und am 8.Januar04 sollte dann wieder operiert werden. Im Krankenhaus sagte man ihr dann das die Metastasen so groß geworden sind das man nicht mehr operieren könne und sie nicht mehr lange zu Leben habe. Alles wo sie sich bis zu diesem Zeitpunkt festhalten konnte, an eine zweite OP, riß man ihr unter den Füßen weg! Die Ärzte wollten nun eine andere Chemo geben und Hoffen. Bis Ende Februar bekam sie die auch. Kein Erfolg! Immer schlimmer wurde es! Jetzt versuchte man sich an einer Chemoembolisation, die während dessen abgebrochen werden mußte. Das ging mir zuweit. Meine Mutter ist kein Versuchskaninchen! Wir wechselten mit hohen Schwierigkeiten, weil uns die Klinik die Befunde nicht rausrücken wollte, das Krankenhaus. In Frankfurt ließen wir bei Herrn Prof.Vogl 3 Chemoembolisationen machen. Die plötzlich doch gingen! Und danach wurden die 2 Metastasen gelasert. Dies mußten wir allerdings selber zahlen. Ein sehr großes Problem. Denn es ist sau teuer! Aber wir waren alle sooo glücklich. Meine mutter wollte es gar nicht wahr haben! Nach 3 Monaten Pause waren wir im Oktober zur Kontrolle wieder in Ffm. Der Schock-4 neue Metastasen! Prof.Vogl meinte erstmal wieder Chemo, dann sehen wir weiter. Unsere Onkologe erklärte uns nach dem Termin in Ffm. das die Chemos so gut wie ausgeschöpft sind. Sie haben ja letztes Jahr nicht viel gebracht, man sollte sie nicht noch einmal geben. Das wäre verschwendete Zeit! Dann wurde irgendein Antikörper getestet für eine andere Chemo und der war negativ. Also auch diese kommt nicht in Frage. Jetzt bekommt sie seit 5 Wochen Xeloda, ein orales Chemotherapeutikum. Am Freitag haben wir einen neuen Termin in Ffm. Dort wird sich rausstellen wie es weiter geht. Ich hoffe das es geholfen hat. Wenn nicht hoffe ich das man wieder lasern kann. Obwohl ich nicht weiß wie ichs bezahlen soll! Ich würde alles geben! Aber was ist wenn man nicht mehr lasern kann? Wenn man nur noch hoffen kann? Ich möchte das alles nicht erleben. Ich weiß nicht wie ich das meiner Mutter sagen soll! Bis jetzt hatte ich immer eine andere Lösung, immer eine andere Methode die vielleicht noch in Frage kommen würde. Aber jetzt...? In mir ist nur noch Angst, Angst iht nicht helfen zu können!
Liebe Tina, es ist gut das dein Vater mit der Chemo nach Hause darf. Dort ist er wenigsten in gewohnter Umgebung. Im Krankenhaus wird man nur noch kränker. Die erste Chemo die meine Mum bekam lief auch 24h einmal pro Woche. 5FU mit Irintecan. Sie mußte aber im Krankenhaus bleiben. Kann man den einen Lymphknoten nicht entfernen?
Mit Zitat antworten