Thema: Operation
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Alt 21.05.2007, 11:53
ingridbremen ingridbremen ist offline
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Standard AW: Operation

Hallo Jen,

es ist ganz normal, dass Dein Vater vieles vergisst oder seltsam reagiert. Ich hatte heftige Halluzinationen. Meine Angehörigen haben sich herrlich amüsiert. Ich habe z.B. meinen Sohn angewiesen, sich gerade hinzusestzen, weil über uns gerade ein amerikanischer Film mit der First Lady gedreht wird. Zehn Tage Koma bedeutet auch heftige Medikmente, dadurch die verzögerten oder falschen Reaktionen. Ich hatte zwar keinen Luftröhrenschnitt, aber sprechen konnte ich die ersten zwei, drei Tage auch kaum. Ich habe einen Block und Stift bekommen. Allerdings habe ich so krakelig geschrieben, dass meine Angehörigen nichts damit anzufangen wussten.

Auf der normalen Station habe ich noch exakt eine Woche gelegen. Ich habe täglich Atemübungen gemacht. Ausserdem habe ich einen Rollator bekommen, um Gehen zu üben. Am dritten Tag war ich so fit, dass ich mit meinen Angehörigen in die Cafeteria gehen konnte.

Noch eine Woche später bin ich in die REHA gefahren. Das war allerdings ein Reinfall. In der Klinik konnten die Ärzte mit meiner Krankheit nicht wirklich viel anfangen. Innerhalb von acht Tagen habe ich fünf Kilo abgenommen. Ich habe die REHA abgebrochen.

Jetzt geht es mir ziemlich gut mit Ausnahme der gestern geschilderten Nebenwirkungen. Was mir noch ein wenig Sorge macht, dass ich nicht zunehme. Ich könnte jetzt als Model über den Laufsteg gehen, allerdings müsste ich 30 Jahre jünger sein.

Vielleicht hast Du ja noch mehr Fragen. Für mich ist alles so selbstverständlich geworden, dass ich das eine oder andere nicht erwähne.

Mach Deinem Vater weiterhin Mut. Erzähle ihm von mir. Vielleicht hilft das.

Liebe Grüße
Ingrid
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