Einzelnen Beitrag anzeigen
  #11  
Alt 20.07.2003, 14:14
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich bitte um Eure Erfahrungen

Liebe Susi,

es hat nun schon etwas länger gedauert, dass ich das letzte mal geschrieben habe, aber es war furchtbar viel los, aber ich sehe schon - bei Dir auch! Wie geht es denn Deiner Mama inzwischen??? Ich hoffe es ging bergauf!!! Solche Chemos einen schon ganz schön auszehren. Meine Mutter hatte damals bei Ihrem Brustkrebs zwar keine Chemo, aber sie hat damals auch ganz viele Bestrahlungen bekommen und sie hat erzählt, dass ihr das auch sehr zugesetzt hat. Sie hat immer gesagt, das ganze nimmt ihr die ganze Kraft und sie war sehr schlapp, ausgelaugt und immer müde. Leider dauerten bei ihr damals die Bestrahlungen lange und erst einige Wochen danach wurde sie dann auf eine Kur geschickt. Aber das hat dann viel geholfen, denn danach hat sie sich wirklich besser gefühlt (an das kann ich mich noch gut erinnern, denn damals - ich war ca. 4 Jahre - durfte ich mitfahren). Also wird es besimmt, wenn dises ganze Zeug einmal seine Wirkung getan hat, wieder bergauf gehen. Leider dauert das ganze halt so lange und man fühlt sich so hilflos, weil man selber nix tun kann. Ich sehe es bei meiner Mama, zureden, beruhigen, aufbauen etc. mit Worten kann ich "versuchen" ihr etwas zu erleichtern, aber wenn sie schmerzen hat oder ihr schlecht ist, steht man so machtlos daneben. Ja leider ging es meiner Mama dann gegen Mitte ihres Krankenhausaufenthaltes furchtbar schlecht. Sie hatte plötzlich solch einen Bluthochdruck, dass sie noch fast einen Schlaganfall gekriegt hätte - Gott sei Dank ist das alles im Spital passiert und es ist ihr sofort geholfen worden, sodass nichts schlimmeres geschehen ist. Sie bekam plötzlich ein Engegefühl oberhalb Ihrer Narbe und dann als sie auch noch schlecht Luft bekam hat sie dann Gott sei Dank den Pieper betätigt und die Schwester gerufen und man hat ihr sofort helfen können (sie hatte einen Blutdruck über 220...) es ging gerade nochmal gut, denn zuerst glaubte sei, es sei die Narbe, die sie so schmerze. Sie hatte lt. Internisten in kurzer Zeit noch viel mehr Wasser angesammelt (alles, Arme, Beine, Finger etc.) war so geschwollen. Aber wie gesagt, es ist wirklich nochmal gut gegangen. Sie kriegt jetzt noch so ein entwässerndes Medikament und noch andere Blutdruckmittel (das ganze muss erst "eingestellt" werden). Aber dadurch geht es jetzt wieder besser. Im allgemeinen ist sie sowieso noch sehr schlapp, schon die OP hat sie halt sehr mitgenommen - war ja auch nicht eine kleine Sache - und dann auch noch diese Blutdruck und Wassergeschichte...
Ich kann gut verstehen, wie Du Dich jetzt fühlst, in den letzten 2 Wochen wußte ich auch nicht, was ich als erstes tun, denken oder erledigen soll. Ich hatte von meiner Firma ja nur die Woche frei bekommen, in der meine Mama die OP hatte und dann musste ich schon wieder antreten (ein Wunder, dass ich das überhaupt gekriegt hatte, denn bei uns ist im Sommer eigentlich sowas wie Urlaubssperre). Dann gibt es natürlich in den freien Tagen 100 Dinge die erledigt werden sollen - einerseits im Haus meiner Eltern, in unserer Wohnung im Bgld. und in der kleinen Wohnung in Wien - und man soll doch nur ja nix vergessen, schon gar nicht im Job - obwohl ich mich jetzt immer mehr noch dach dem Sinn dieses täglichen Robottens frage, wo ich doch so gerne zu Hause wäre - gerade jetzt, wo ich glaube dass man mich dort viel mehr braucht!!!! Manchmal fühlt man sich schon wie eine Maschine - besonders im Job - nur ja keine Gefühle oder irgendwelche privaten Anwandlungen.
Gott sei Dank gibt es ja noch meinen Vater und wir teilen uns eben alles so gut es irgendwie geht.
Ich hoffe sehr, da ich nun ja lange nichts von mir habe hören lassen, dass es inzwischen Deiner Mama schon wieder etwas besser geht und es schon bergauf geht. Ich wünsche Euch auf alle Fälle nur das Beste und drücke ganz fest die Daumen.
Liebe Grüsse
claudia
Mit Zitat antworten